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Macabros 014: Knochensaat

Macabros 014: Knochensaat

Titel: Macabros 014: Knochensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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klingende Brocken herauszuhören waren.
    Hellmark bekam nichts mit. Das Ganze hörte sich an, als ob
der Redner furchtbar schimpfe.
    Professor Thury hörte aufmerksam zu. Er schien mitzubekommen,
worum es ging.
    »Er redete von dem Jungen auf dem Stein«, flüsterte
er. »Er bezeichnet ihn als einen Sohn des Teufels. Man
müsse ihn töten.«
    Aus dem, was Thury mitbekam, konnten die anderen sich ein Bild
machen.
    Danach stammten die Männer, die sich hier im Dschungel
versammelt hatten, aus dem rund drei Meilen entfernten Dorf Apac. Der
etwa sechzehnjährige Junge, der mit verbundenen Augen, gefesselt
und reglos auf dem Stein lag, war ihnen ein Dorn im Auge.
    Sie fürchteten und haßten ihn.
    Mit einer umfassenden Bewegung deutete der Sprecher auch auf die
Gruppe der Gefesselten.
    Was er sagte, blieb streckenweise auch Thury unverständlich.
Aber er verstand dennoch genug, damit er sich den Sinn zusammenreimen
konnte.
    Es sah so aus, als wären Hellmark und seine Begleiter durch
Zufall in eine Lage geraten, die normalerweise gar nicht hätte
zu sein brauchen und die auf den ersten Blick nicht direkt mit dem im
Zusammenhang stand, weshalb sie hierhergekommen waren.
    Der Junge war eine Gefahr für die Bewohner des kleinen
Dschungeldorfes Apac. Er gefährdete sie. Der stämmige
Sprecher wies seine atemlos lauschenden Gefährten darauf hin,
daß durch das Verhalten des Teufelsjungen es gar keinen Zweifel
mehr dafür gäbe, daß auch die Vielzahl der
auftauchenden Fremden in Peto darauf zurückzuführen sei.
Immer mehr würden nach Cholpec und den alten Tempeln fragen und
damit würden sie die Gefahr heraufbeschwören, daß
Ucuampochtli, der verfluchte Gott-König, und die Blutpriester
sich nicht mehr nur auf ihren Bezirk beschränken, sondern in
Apac und Peto einfallen und die furchtbare Krankheit verbreiten
würden, an der bereits zwei Männer dahingesiecht seien.
    »Ihr müßt es mir glauben«, übersetzte
Thury mit gespannter Miene fast wörtlich, »so wahr ich Amag
heiße. Ich will euch helfen. Ich bin ein Kind aus eurer Mitte.
Ich lebe in Peto und werde Zeuge vieler Dinge und höre manches,
was euch hier inmitten des Dschungels entgeht. Sie wollen den Schatz
haben – und der Teufeljunge hat sie gerufen. Er muß
sterben – und die da drüben auch. Wir werden sie den
Priestern Ucuampochtlis opfern mit der Bitte, uns zu verschonen von
dem schrecklichen Fluch, den sie verbreitet haben.«
    Mahay arbeitete an seinen Fesseln. Björn sah, wie der Mann
aus Bhutan seine Muskeln spannte und wieder lockerte, um die Fesseln
zu dehnen.
    Sie waren hier alle vier gefährdet. Amag und seine
Anhänger waren offenbar entschlossen, reinen Tisch zu machen.
Und das in ihrem Sinn, Björn entdeckte, daß drei Indios
mit modernen Gewehren bewaffnet waren. Offenbar stammten sie aus der
Beute, die Owen im Busch hinterlassen hatte.
    Daß die Männer damit umgehen konnten, hatten sie
bewiesen. Es war ihnen gelungen, Chitra in die Flucht zu schlagen.
Das Tier lag irgendwo an unbekannter Stelle im Busch und verendete.
Der Gedanke daran spornte Mahay noch intensiver an, an seinen Fesseln
zu zerren und zu reißen.
    »Bemüh dich nicht, spar deine Kräfte für
später auf«, sagte Björn leise. »Ich glaub’,
ich kann da etwas für dich tun.«
    »Na, dann tu mal was!«
    »Die Sache mit dem Jungen gefällt mir nicht«, sagte
Björn leise und sah sehr nachdenklich aus. »Warum nehmen
sie ihn den Teufelsjungen, Professor Thury? Können Sie irgend
etwas dazu sagen?«
    »Nein, leider nicht. Ich mache mir auch Gedanken
darüber. Fest steht, daß er eine besondere Rolle in ihrem
Denken spielt.«
    »Dieser Amag gefällt mir nicht«, murmelte Hellmark.
»Bei Owen bewarb er sich als Träger und läßt ihn
dann kurz vorm Ziel im Stich. In Peto kommt ein Indio auf uns zu, der
uns warnen will. Er weiß etwas, vielleicht ahnt er auch nur
etwas. Er riskiert sein Leben – und verliert es. Innerhalb
weniger Sekunden verlöscht sein Körper, und zurück
bleibt nur ein geheimnisvolles goldenes Messer, das einen
beachtlichen Wert besitzt und eigentlich nicht in die Hand eines
Mannes wie Amag gehört. Die Menschen in Peto sind arm.
Besäße einer ein Messer aus purem Gold, er würde es
zu Geld machen. Woher hat Amag dieses Messer?«
    Björn schwieg.
    Mahay strahlte, als er merkte, daß jemand mit sicherer Hand
an seinen Fingern nestelte.
    »Na endlich«, atmete er erleichtert auf, als die Fesseln
von seinen Armgelenken rutschten und er sich freier

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