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Macabros 014: Knochensaat

Macabros 014: Knochensaat

Titel: Macabros 014: Knochensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bewegen
konnte.
    Macabros kniete hinter ihm.
    Es war Hellmark gelungen, seinen Doppelkörper voll zu
aktivieren und unbemerkt hinter Mahays breitem Rücken entstehen
zu lassen.
    Mahay dehnte und reckte sich.
    »Nicht so auffällig«, zischte Hellmark.
»Warte, bis die anderen auch dran waren und dann unternehmen wir
gemeinsam etwas. Ich sage Bescheid, wann es so weit ist.«
    Björn wollte noch etwas hinzufügen, aber dazu kam er
nicht mehr.
    In dem Augenblick, als der Junge auf dem Opferstein sich zu regen
begann, ereignete sich etwas Merkwürdiges.
    Hellmark konnte seinen Doppelkörper nicht mehr länger
aufrecht erhalten!
     
    *
     
    Da war es also wieder! Genau das gleiche Gefühl, die gleiche
Erfahrung.
    Es war so, als ob ein starkes Kraftfeld sich ihm
entgegenstelle.
    Und jetzt begriff er es.
    Ungeheuere parapsychologische Kräfte wurden hier frei. Jemand
oder etwas befand sich in der Nähe, das mit seinem Wesen oder
seiner Stärke die ganze Umgebung ausfüllte.
    Aber das merkte nur Björn Hellmark! Mahay reagierte nicht.
Thury lag halb auf dem Boden, die Mundwinkel herabgezogen. Alan
Forster blickte eher amüsiert als wäre das Ganze ein Spiel
und ginge ihn nicht viel an.
    Hellmark selbst aber war ein parapsychologisches Talent. Er
spürte die Nähe und die Macht des anderen mit vollem
Bewußtsein.
    Deshalb also hatte es nie geklappt, als er versuchte, sich hierher
zu verdoppeln und dem Aztekentempel einen Besuch abzustatten.
    Die Nähe dieses Feldes hatte ihn stets daran gehindert.
    Der Junge, den man den Teufelsjungen nannte – hatte er etwas
damit zu tun?
    Aufregung gab es drüben am Stein.
    Mahay streifte die letzten Fesseln ab. In der Dunkelheit merkte
das kein Mensch.
    »Schnell, los«, zischte Björn und streckte dem
bronzefarbenen Freund die gefesselten Hände entgegen.
»Keine langen Fragen«, fügte er hinzu, als Mahay sich
irritiert umsah und feststellte, daß Macabros nicht mehr hinter
ihm kniete.
    Der Inder schaltete sofort, ohne die Situation wirklich zu
begreifen. Mit einem harten Ruck riß er den Knoten
auseinander.
    »Nimm dir Thury und Forster vor. Das Kommando von vorhin gilt
noch immer.« Björn spannte seine Muskeln.
    Der Sprecher drüben am Opferstein hatte offenbar nicht damit
gerechnet, daß sein Gefangener auf dem Stein so schnell wach
würde.
    Amag warf sich herum. Die Dinge entwickelten sich in einem
für alle Beteiligten unüberschaubaren Tempo.
    Amag kam es darauf an, den Teufelsjungen nicht richtig zur
Besinnung kommen zu lassen. Wie durch Zauberei hielt der Führer
der Indios plötzlich ein schweres, langes Messer in der Hand,
das sich in nichts von dem unterschied, das Hellmark aus der Schulter
jenes Mannes gezogen hatte, der ihn zu warnen versuchte.
    »Ihr bleibt noch hier«, stieß Björn hervor,
und im gleichen Augenblick sprang er wie von unsichtbaren Fäden
gezogen vom Boden empor. Mit zwei, drei ausholenden Sätzen war
Hellmark drüben zwischen den Eingeborenen. Wie ein Blitz fuhr er
zwischen die dunklen Leiber und warf sich auf Amag, den Mann, der
sich mit aller Kraft auf den Gefesselten stürzen wollte, um ihm
den Dolch ins Herz zu stoßen.
    Hellmark packte das Armgelenk und riß es empor.
    Der Indio erstarrte, als die Spitze der Waffe plötzlich auf
sein eigenes Herz wies und der Waffenarm sich tiefer seiner Brust
entgegensenkte. Hellmarks Muskeln zitterten.
    Amags Körper spannte sich.
    »Keine falsche Bewegung«, stieß Björn hervor.
Mit einer Hand hielt er Amag fest, mit der anderen schob er die
Messerspitze näher an den Körper des Indios. »Geben
Sie einem Ihrer Freunde den Befehl, den Jungen
freizumachen!«
    »Das geht nicht.« Amag japste nach Luft.
    »Weshalb nicht?«
    Hellmarks Augen befanden sich in stetiger Bewegung. Jetzt durfte
er keinen Fehler begehen. Die Indios aus Apac waren in der
Überzahl. Sie starrten ihn an. Gewehrhähne knackten. Diese
Männer waren bereit, ihren Anführer herauszuschlagen,
gleich um welchen Preis auch immer.
    Doch Amag war gefährdet. So einfach ging das nicht.
    Und darauf baute Hellmark seinen Plan.
    Solange er Amag in Schutzhaft hielt, konnten die anderen nichts
unternehmen.
    »Geben Sie den Befehl!« Die Messerspitze kam in die
Höhe. Amag war kein Schwächling, aber es war erstaunlich,
über welche Körperkräfte der Mann verfügte, der
ihn überrascht hatte. Das goldene Messer saß genau auf der
Kehle des Indios.
    »Nicht! Hören Sie auf – ritzen Sie meine Haut
nicht!« Schweiß perlte von seiner Stirn, und er hatte

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