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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Bluttaten in seiner Wohnung gaben zur
größten Besorgnis Anlaß.
    Er war zum Amokläufer geworden und konnte seine menschliche
Gestalt ändern.
    Henry Jiggers war kein Mensch mehr.
    Macabros duckte sich im gleichen Augenblick, als der Schlangenkopf
auf ihn zustieß.
    Der Angriff der Jigger-Schlange verfehlte sein Ziel.
    Macabros’ Hände griffen zu. Er umfaßte den
Schlangenleib unterhalb des Kopfes und riß das Reptil
herum.
    Die Schlange schlug wütend mit dem Rumpf. Macabros hatte
seine Mühe, sich abzudrehen, um mit dem Rücken zur Tür
zu kommen.
    Wie eine Flut schoben sich die anderen heran. Die meisten, die
dabei waren, hatten ihre Erfahrungen im Kampf mit Macabros gemacht,
als er konsequent Rosalind Shong aus ihren Fängen befreit
hatte.
    Macabros drückte hart und unerbittlich zu. Der Schlange kamen
fast die Augen aus dem schuppigen flachen Kopf.
    Mit dem unteren Teil ihres Körpers schlang sie sich um seinen
Bauch. Das konnte er nicht verhindern.
    Aber er war Macabros und nicht Hellmark. Sein Körper war
nicht verletzbar. Er bestand aus einer feinstofflichen Substanz,
nicht aus Fleisch und Blut.
    Einem normalen Menschen wären jetzt sämtliche Knochen im
Leibe gebrochen worden. Man konnte sich an allen zehn Fingern
abzählen, was passierte, wenn diese Schlangen, die für
Menschenjagd bestimmt waren, auf einen Menschen trafen.
    Der flache Kopf ruckte hin und her. Ein Röcheln kam aus dem
Rachen und das Schlangengesicht nahm wieder bruchstückhaft die
Züge Henry Jiggers an.
    »Ja… töten Sie mich… drücken Sie fester
zu… erlösen Sie mich von diesem schrecklichen
Fluch…«
    Macabros tat genau das Gegenteil. Er lockerte seinen Griff und
merkte, wie Unruhe in die Schlangen kamen, die aus dem Wohnzimmer und
den anderen Räumen nachdrangen. »Ich will Sie nicht
töten, Jigger. Ich will Ihnen helfen. Sagen Sie mir, was hier
vorgeht!«
    »Helfen?« krächzte Henry Jigger. Sein Gesicht
– halb Schlange, halb Mensch – verzerrte sich. Unterhalb
des Halses war er noch Schlange. »Sie können uns nur
helfen, indem Sie uns töten. Phantoma hat uns in ihrer Gewalt.
Wir sind keine Menschen mehr. Alle achtundzwanzig Tage können
wir für kurze Zeit unsere frühere Gestalt annehmen. Dann
sehen wir wieder aus wie früher, und niemand ahnt, welche Gefahr
wir bringen. Ich kann nur noch heute Schlange und Mensch sein, morgen
ist ein anderer dran. Frank Kuttner. Er wird dann das tun, was
ich… gestern getan habe: seine Familie töten.«
    »Warum geschieht das?«
    »Phantoma verlangt es. Wir müssen gehorsam sein. Helfen
Sie… solange ich in diesen Augenblicken noch Mensch sein kann.
Wenn es Abend wird, geht mein Zyklus zu Ende. Ich werde dann nicht
mehr das denken können, was ich jetzt denke. Machen Sie dem
allen ein Ende!«
    Die Jigger-Schlange zuckte zusammen. Zwei andere Schlangen
schnellten fast gleichzeitig vor.
    Aber ihr Angriff galt nicht Macabros, sondern dem abtrünnigen
Henry Jigger, dessen Menschlichkeit in diesen Sekunden zu sehr
Überhand nahm.
    Sie schlugen ihre spitzen Zähne in seinen Leib, und Jigger
brüllte auf.
     
    *
     
    Im gleichen Augenblick gab es einen Knall.
    Glas splitterte.
    Hinten im Zimmer zersplitterte die Scheibe, und Macabros sah, wie
zwei massige Schlangen den Weg nach außen suchten.
    Sie sahen sich hier gefährdet. Sie hatten es mit einem Gegner
zu tun, dem sie nicht gewachsen waren, weil er nicht angreifbar
war.
    Sie waren auf Fleisch und Blut eingestellt und nicht auf eine
Substanz, die nur so aussah. Einem Menschen, der keine Luft in den
Lungen hatte, konnte man sie nicht herauspressen.
    Drei Schlangen wischten nach draußen.
    Die Jigger-Schlange wurde schlaff. Das menschliche Gesicht
verschwand völlig.
    Große Fleischstücke lagen auf dem Boden. Die
Jigger-Schlange war tot, und die anderen versuchten das Schlangenhaus
zu verlassen.
    Das konnte Macabros nicht zulassen. Jede, die entkam, war eine
todbringende Gefahr. Für Fremde, für die
Familienangehörigen, zu denen der Betreffende für kurze
Zeit zurückkehren würde, um seinen Amoklauf zu beginnen,
den Henry Jigger hinter sich hatte.
     
    *
     
    »Auf einer solchen Reise muß man damit rechnen,
daß etwas in die Binsen geht«, sagte Jack. Ihm
gehörte der 2 CV.
    »Hoffentlich ist’s nicht der Motor«, sagte Evelyn,
groß, schwarzhaarig, helle Haut. Die Engländerin trug
einen knappen Pulli und verwaschene Blue Jeans, die aus allen
Nähten zu platzen drohten, wenn sie sich bückte.
    »Vielleicht ist die Antriebswelle im

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