Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
zurückkrabbelte und wieder neu
ansetzte. Unermüdlich arbeitete sie, um ihre Last ja in den Bau
zu bringen.
    »Wenn man erst mal zur Ruhe kommt, wird man faul.« May
gähnte herzhaft. »Ich könnt auf der Stelle
einschlafen.«
    Sie schloß die Augen.
    Evelyn und Lys plauderten ein wenig über Jack und Joe und
über die ganze Reise, die sie dufte fanden.
    May schlief ein. Sie begann tief und gleichmäßig zu
atmen.
    Evelyn und Lys flüsterten nur noch.
    »Wenn es nach mir ginge, ich könnte die nächsten
vierzehn Tage hierbleiben. Die Hauptsache ist, die Kiste wird uns
wieder heil zurückbringen. Wir schlagen das den beiden auch
vor«, war Lys plötzlich entschlossen. »Wir bleiben
hier und bevölkern den Wald.«
    »Ich hoffe, du nimmst das nicht wörtlich«, flachste
die aparte Evelyn.
    Lys lachte und lehnte den Kopf zurück.
    Im Buschwerk hinter dem dicken Stamm bewegte sich etwas.
    Lys merkte es nicht, obwohl die Bewegung ganz nahe war.
    Eine große, mehr als armdicke Schlange glitt züngelnd
näher.
    Der Menschenjäger spürte die Nähe der Beute.
     
    *
     
    Der grün-graue Leib schlängelte auf den Stamm zu, glitt
daran empor.
    Etwas raschelte.
    Lys wandte den Kopf. Aber sie blickte in die falsche Richtung.
    Der elastische Leib glitt um den Stamm und legte sich wie ein Arm
um den Hals der kleinen achtzehnjährigen Engländerin.
    Lys schrie gellend auf. Sie warf den Kopf herum und streckte die
Hände weit von sich. Ihr Körper wurde steinhart.
    Evelyn sprang auf.
    Mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrte sie auf das
ungeheuerliche Bild.
    Die Riesenschlange wickelte sich wie ein gigantisches
grau-grünes Tau um Hals und Baumstamm.
    »Was ist denn los? Warum schreit ihr denn so?« Die
aufwachende May wollte sich aufrichten.
    Aber da tauchte eine zweite Schlange auf und legte schwer wie ein
Sack ihren Körper um das Mädchen. May begann wie von Sinnen
zu schreien.
    Evelyn wußte nicht, was sie tat. Sie handelte
mechanisch.
    Sie sprang mit einem Satz zur Seite und riß einen armdicken
Ast vom Boden empor. Damit schlug sie auf den sich krümmenden
Schlangenkörper ein, der sich um Lys’ Hals gelegt
hatte.
    Die Achtzehnjährige war bewußtlos. Ihr Gesicht lief
blau an.
    May wehrte sich in ihrer Angst und Verzweiflung wie von Sinnen.
Sie schlug um sich, krallte ihre spitzen Fingernägel in den
Reptilienleib. Die Berührung mit dem kalten Körper
erfüllte sie mit Ekel.
    Sie rollte sich auf dem Boden herum. Aber es gelang ihr nicht,
sich von dem Ungetüm zu befreien, das sich um ihre Brust
wickelte und dessen Druck sie immer stärker zu spüren
bekam.
    Evelyn schluchzte. »Jack!« gurgelte sie, unfähig,
laut zu rufen. »Joe! Um Himmels willen! So kommt doch! Helft
uns!«
    Sie stöhnte, als sie sah, wie es den Freundinnen erging und
sie mit ihrem Ast so gut wie nichts ausrichten konnte.
    Über ihr ein Schatten! Sie dachte im ersten Augenblick an
einen tief herabhängenden Ast.
    Eine Schlange, die dritte!
    Evelyn stand erstarrt. Der schwere, grün-graue Leib plumpste
nach unten und würde sie unter sich begraben haben.
    Da war plötzlich eine Hand da.
    Evelyn fühlte sich mit Gewalt auf die Seite gerissen. Die
Schlange krachte zu Boden.
    »Jack!« hauchte Evelyn und taumelte. Aber das war weder
Jack noch Joe, deren Stimmen sie in der Ferne hörte.
    Ein Fremder stand neben ihr.
    »Fliehen Sie! Schnell!« drängte er.
    Fliehen? Wohin? Auf dem Pfad, der hinunter zum 2 CV führte,
schob sich eine vierte Schlange heran und versperrte ihr den
Rückweg.
    »Laufen Sie! Quer durch den Wald! Es ist nicht weit. Sie
kommen auf die Straße. Da steht ein Bentley. Steigen Sie
ein!« Macabros hatte alle Hände voll zu tun. Die Schlange,
der er das sichere Opfer entrissen hatten, rollte blitzschnell auf
ihn zu. Sein rechtes Bein war umwickelt, und er wurde in seiner
Bewegungsfreiheit behindert.
    Evelyn lief davon, als jagten Furien hinter ihr her.
    Dieser Wald wurde zum Alptraum. Streifte sie einen Ast, zuckte sie
zusammen und schrie auf in der Angst, es mit einer neuen Schlange zu
tun zu haben.
    Von einer Minute zur anderen hatte sich die Welt
verändert.
    Grauen schnürte der Fliehenden die Kehle zu. Sie wagte nicht,
auch nur einen Blick zurückzuwerfen, wo ein Mann kämpfte,
um auch noch May die Möglichkeit zur Flucht zu geben.
    Die kleine Blonde war völlig erschöpft. Die
Riesenschlange klebte an ihr wie angewachsen.
    Jack und Joe tauchten auf, ungläubiges Entsetzen im
Gesicht.
    Der Fremde kämpfte gegen zwei Schlangen

Weitere Kostenlose Bücher