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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wußte offensichtlich nicht mehr, worüber sie
sprach.
    Sie redete von einem Skelett auf einem skelettierten Pferd und
einem Schwert, das der unheimliche Reiter in seiner Rechten gehalten
habe.
    »Können Sie uns die Stelle zeigen, wo der Reiter
aufgetaucht ist?« lautete die Frage des Kommissars.
    »Aber – natürlich.«
    Schritte schlurften hinter dem geöffneten Fenster. Es wurde
völlig aufgeklappt.
    Björn Hellmark drückte sich völlig in die
Dunkelheit zwischen angrenzendem Wagen und der Unterkunft der
betrunkenen Lili.
    Zwei Köpfe tauchten im beleuchteten Viereck auf.
    Der Kommissar und die Rotweintrinkerin.
    Lili erklärte genau die Stelle. Hellmark verfolgte die
gelallten Hinweise. Demnach war der Geisterreiter, wie Lili ihn
nannte, genau zwischen dem Festzelt und einem Wohnwagen aufgetaucht.
Das begriff der Kommissar nicht.
    »Der Zwischenraum ist viel zu eng, als daß ein Pferd
mit Reiter da durchpaßt«, kritisierte er die
Ausführungen der Trinkerin.
    »Richtig… Kommissar…«, nickte Lili. »Aber
– ich habe auch nicht gesagt, daß er da durchgekommen sei
– da paßt kein Pferd durch.«
    »Eben.«
    »Es kam ja auch – vom Himmel herunter!«
     
    *
     
    Björn Hellmark blieb noch immer in der Nähe des
Wohnwagens.
    Am liebsten wäre er zu Lili gegangen und hätte sie
selbst gern mal unter vier Augen gesprochen. Er wußte,
daß das jetzt jedoch unsinnig gewesen wäre. Lili war nicht
vernehmungsfähig. Er mußte abwarten, bis sie wieder
nüchtern war, falls es solche Stunden überhaupt noch gab.
Er hatte den Eindruck gewonnen, daß die Flasche zu ihrem
alltäglichen Begleiter geworden war.
    Am besten würden wohl die Morgenstunden sein. Dann hatte sie
ausgeschlafen.
    Innerhalb der nächsten beiden Tage mußte er das
Gespräch herbeiführen. Die Beschreibung, die sie von dem
unheimlichen Täter gegeben hatte, rief bei einem
Außenstehenden nur ein müdes Lächeln hervor.
    Hellmark aber kannte die Geschöpfe der Finsternis und war bei
einem unheimlichen Abenteuer selbst ähnlichen Wesen
begegnet.
    Es brauchten nicht die gleichen zu sein. Das Reich jener
Jenseitsfürstin war untergegangen, aber die Hölle war
deswegen nicht gefallen.
    Ein Angriff auf das Diesseits fand statt, und er war bereit
anzunehmen, daß die Geschichte um Susette Lerue
dazugehörte. Aber wie paßte sie in diesen Fall?
    Reines Ablenkungsmanöver?
    Ein Verdacht kam ihm. Der unsichtbare Geistführer, mit dem er
Kontakt hatte, warnte ihn oft vor drohender Gefahr. Aber nicht immer
konnte Al Nafuur, der Unsterbliche, rechtzeitig auftauchen. Er wurde
durch irgendwelche geistigen Kräfte gehindert, in diese Welt
einzudringen oder mußte sich und das Reich, in dem er mit
anderen existierte und von dem Hellmark keine Vorstellung hatte,
schützen.
    War dieser Kontakt dadurch verhindert worden, daß man seine
Aufmerksamkeit auf die kleine Susette lenkte, während zur
gleichen Zeit ein Mensch auf grausame und unerklärliche Weise
sein Leben verlor?
     
    *
     
    Pepe drehte fünfmal die Runde. Dann hatte er von der
Geisterbahn genug.
    Der Wunderknabe mit dem parapsychischen Talent wunderte sich,
daß Björn noch immer nicht zurück war.
    Er sah sich genau an dem verabredeten Punkt um, konnte Björn
nicht entdecken und machte sich auf den Weg zum Zelt, wo Hellmark
unter Umständen sich längere Zeit aufhalten wollte.
    Das Gedränge war nicht mehr ganz so stark. Man konnte sich
freier bewegen und wurde nicht mehr von allen Seiten angerempelt.
    Pepe spitzte die Lippen und pfiff ein Lied vor sich hin. Den Kopf
hatte er gesenkt und blickte auf seine Füße. Auf dem Boden
blinkte etwas. Mechanisch wollte er es mit dem Fuß wegschieben.
Der Gegenstand sah aus wie der Kronenkorken einer Cola-Flasche.
    Aber er war flacher. Wie eine Münze.
    Pepe bückte sich.
    Es war kein Geldstück. Es schien Teil eines
Schmuckstücks zu sein.
    Es sah aus wie ein altes, etwas verdrücktes Metall, das von
mehreren dünnen Emailleschichten bedeckt war, die
geheimnisvollen Zeichen, die aussahen wie Runen, bedeckten den Rand
der kleinen Scheibe.
    Ein hohler Draht ragte an einer Stelle heraus, als wäre die
Scheibe damit irgendwo darauf gesteckt gewesen.
    Pepe gefiel dieser Talisman, den er gefunden hatte, und er steckte
ihn ein.
    Als er mit Hellmark zusammentraf, erwähnte er nichts von
seinem Fund, den er gemacht hatte.
    Er hielt ihn nicht für bedeutungsvoll.
    Genau das Gegenteil war aber der Fall.
     
    *
     
    Als es klingelte, legte er sich schlaftrunken auf die

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