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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Jungen war Verlaß. Er wußte, daß um vier
Uhr großes Kaffeetrinken war.
    Der Wind wurde kühler. Der Himmel bewölkte sich vom Meer
her.
    Björn ließ seine Blicke kreisen. Einige Besucher des
Dachgartencafés winkten den Serviermädchen, die in ihren
Bikinis als Augenweide und männlicher Kundenfang vom
Geschäftsführer eingesetzt wurden.
    Carminia verfolgte Björns Blicke. Sie räusperte sich
recht auffällig, lehnte sich zurück und zog das
durchsichtige Oberteil ihres Kleides straff nach unten. Aber das war
so kurz, daß es nicht mal den Nabel bedeckte. »Ich glaube,
du brauchst gar nicht so weit in die Ferne zu schweifen,
Wüstling. Ich weiß, was in deinem Kopf vorgeht. Aber was
du da vorn siehst, kannst du hier greifen!«
    Mit diesen Worten rückte sie demonstrativ näher und kam
mit dem Stuhl so dicht neben Hellmark, daß ihre nackten braunen
Schenkel sein Knie berührten.
    »Du hast ihn da vorn gesehen?« verdrehte Björn die
Worte der Südamerikanerin. »Du hast Pepe gesehen?« Er
drehte sich nach allen Seiten um. »Wo, Schoko? Ich kann ihn
greifen, hast du gesagt.«
    Sie nahm seine Rechte und legte sie auf ihr Knie. »Ich
glaube, daß du mit diesen Beinen zufrieden sein kannst.
Mhm?«
    Er senkte den Kopf. Samtartig schimmerte ihre braune, makellose
Haut. »Doch, ja. Im Moment habe ich nichts auszusetzen.« Er
grinste breit. Carminia fand, daß er sich manchmal benahm wie
ein großer Junge, aber gerade deswegen mochte sie ihn, seine
Natürlichkeit, sein Charme, sein gewinnendes, heiteres
Wesen.
    Er wollte etwas sagen. Da hörte er den Schrei.
    »Susette!«
    Köpfe flogen herum. Wie gebannt starrte Björn auf ein
kleines Mädchen, das er von gestern abend her noch gut in
Erinnerung hatte.
    Susette Lerue! Sie stand auf der Brüstung. Vor ihr
gähnte der Abgrund.
    Im gleichen Augenblick fegte die Windbö wie ein böser
Atem über die Dachterrasse. Sonnenschirme flogen um, Servietten
flatterten durch die Luft, Menschen schrien erschrocken auf.
    Das Mädchen!
    Bei diesem Windstoß würde Susette wie ein welkes Blatt
in die Tiefe geweht werden. Aber Susette schien den Teufel im Leib zu
haben und immer im ungeeignetsten Moment etwas anzustellen.
    Viele hundert Menschen waren hier oben versammelt – und
niemand hatte gesehen, daß das Kind, verdeckt hinter einem
riesigen Sonnenschirm, auf die Brüstung der Dachterrasse
kletterte.
    Ein Mann sprang auf. Aber er war zu langsam.
    Björn spritzte empor. Auch er würde den Weg bis da vorn
nicht mehr schaffen.
    Der Wind! Das Kind verlor das Gleichgewicht. Ein vielstimmiger
Aufschrei…
    Macabros!
    Alles in Björn Hellmark spannte sich. Ein Körper
schoß wie eine Rakete über die Brüstung, als Susette
bereits nach vorn kippte.
    Er erwischte das Kind am Arm. Der Träger des luftigen
Sommerkleides riß durch. Susette schrie, als es einen Ruck
gab.
    Macabros lag mit der Hälfte seines Körpers über der
Brüstung.
    Ein Mann in der Nähe sprang auf ihn zu und griff
geistesgegenwärtig nach seinen Beinen, weil er befürchten
mußte, daß der beherzte Retter im letzten Augenblick das
Gleichgewicht verlor und mit dem Kind in die Tiefe stürzte.
    Sicher zog Macabros das Kind über die Brüstung und
bedankte sich bei dem Fremden, der ihn unterstützt hatte.
    Daniele Lerue tauchte vor ihm auf und prallte zurück, als sie
ihn erkannte. »Sie?« wisperte sie. »Schon
wieder?«
    Verwirrung.
    Eine neue Windbö. Pechschwarz war der Himmel, als würde
die Sonne verlöschen. Tische und Stühle und Sonnenschirme
flogen durcheinander. Alles rannte, lief auf die Treppenausgänge
und den Lift zu.
    Der Himmel öffnete seine Schleusen.
    Aber kein Tropfen regnete herab. Was nach unten kam, war das
personifizierte Grauen!
     
    *
     
    Reiter kamen aus dem Wolkenmeer.
    Skelettierte Pferde, skelettierte Reiter mit Schwertern in der
Hand jagten auf die entsetzt fliehenden Menschen zu, die nach allen
Seiten auseinanderspritzten.
    Die Hölle schien ihre Tore zu öffnen.
    Schreie mischten sich mit dem Dröhnen der Hufe, die keinen
Boden berührten und dem hohlklingenden Geräusch morscher
Knochen.
    Niemand wußte, was geschah. Die Bilder waren zu
ungeheuerlich, als daß der menschliche Verstand sie begriffen
hätte. Jeder jedoch versuchte dem Grauen zu entkommen.
    Schreckliches geschah.
    Eine ältere Frau wurde durch ein Skelettpferd über die
Brüstung gedrängt und stürzte in die Tiefe. Menschen
stießen sich in ihrer Angst gegenseitig um. Eines der
Bikinimädchen, die eben noch bedienten,

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