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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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beobachtet? Die sahen aus, als hätten sie in eine
saure Zitrone gebissen. Laßt Genevieve nur machen! Sie redet
sich von ganz allein ins Irrenhaus… Wir brauchen praktisch gar
nichts mehr zu tun. Sie hat ’nen Knacks…«
     
    *
     
    Pascal Tosette konnte seine prächtige Stimmung nur mit
Mühe verbergen. Am liebsten wäre er in das nächstbeste
Hotel oder Café gefahren und hätte mit seinen Verwandten
etwas getrunken.
    Aber sie unterließen es.
    Sie gingen zum Kommissariat, das mit der Aufklärung des
Überfalls befaßt war. Dort erhielten sie die Erlaubnis, in
das Gutsgebäude zu gehen und sich aufzuhalten. Außer dem
Arbeitszimmer ihres toten Vaters war kein weiterer Raum versiegelt
worden. Hier waren die polizeilichen Ermittlungen noch nicht
abgeschlossen.
    Im Gutshaus besprachen sie alles weitere, aßen und tranken.
Pascal Tosette lachte, daß es durch das ganze Haus schallte und
sich anhörte, als stecke der leibhaftige Teufel in ihm.
    »Wir sind in einem Geisterhaus, Leute!« brüllte er,
und sie kannten ihn nicht wieder. Soviel Temperament entwickelte er
nicht mal am 14. Juli, dem Nationalfeiertag der Franzosen.
»Skelette kommen die Treppe herunter, Stöhnen und
Zähneklappern erfüllt das Haus und…«
    Er unterbrach sich selbst, und sie hörten es alle.
    Schritte! Ein Knistern, das durch die Wände lief. Grauen
packte sie.
    Irritiert und erschrocken sahen sie sich an.
    »Vielleicht hatte Mutter doch recht«, wisperte Nicole.
»Denk’ an das Amulett! In diesem Haus ging seit eh und je
etwas vor. Uns allen war es unheimlich, wieso Vater plötzlich
diesen Erfolg hatte, wieso wir nach der engen, schmutzigen
Dachwohnung in Paris plötzlich ein solches Haus unser eigen
nennen konnten. Vater hat sich mit Hexerei
beschäftigt!«
    Pascal stieg die Treppen empor.
    Die drei anderen folgten ihm wortlos.
    Sie gingen bis zur Tür des Arbeitszimmers, das verschlossen
und mit polizeilichem Siegel verklebt war.
    Dahinter kamen die Geräusche her…
     
    *
     
    Sie sahen sich an, und keiner wagte es, ein Wort zu sagen.
    Es raschelte und knisterte.
    Nicole Tosette riß die Augen auf.
    Die Wand vor ihr!
    »Pascal!« stöhnte seine Frau.
    Risse zeigten sich, der Verputz bröckelte ab, und ein
höllisches, gehässiges Kichern und Schmatzen drang aus
allen Ritzen und Spalten.
    Nicole Tosette war die erste, die davonlief, die Treppe nach unten
stürzte und auf die Tür zu.
    Nur raus aus diesem Haus, ehe sie wahnsinnig wurde, dachte sie und
erstarrte.
    Die Klinke ließ sich nicht drücken, die Tür nicht
öffnen. Sie saß in der Wand wie eingemauert!
     
    *
     
    Die Leute wurden aufmerksam auf die Gruppe, die sich dem Turm
Babylon näherte.
    Menschen blieben stehen und blickten ihnen nach. Wo Rani Mahay,
der Koloß von Bhutan und seine prächtige Tigerkatze Chitra
auftauchten, da blieben die Leute stehen.
    Das Tier war handzahm. Es gehorchte dem muskulösen Mann mit
der bronzefarbenen Haut aufs Wort.
    Björn strahlte und hakte Carminia, die charmante
Brasilianerin unter. In der Nähe dieser schönen Frau
fühlte er sich wohl. Carminia war eine Perle, um die man ihn
beneidete.
    »Sie bestaunen dein schickes Kleid«, freute Björn
sich.
    Der Inder grunzte. »Meinst du, daß wegen dieser paar
Fäden die Leute Schlange stehen? Langbeinige, schlanke
Mädchen gibt’s hier jede Menge. Aber Tigerkatzen, die sieht
man nur im indischen Dschungel oder im Zirkus.«
    Die Gäste an den Tischen unten vor dem Kaffee vergaßen
das Kauen.
    Manche verschluckten sich.
    Das Paar, der Mann mit dem Tiger und ein schlaksiger Bursche mit
lockigem Haar – Sophokles – betraten das Café.
    Sie gingen zum Aufzug.
    Dem Liftboy fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    »In den zehnten Stock«, bat Hellmark. »Wir hatten
für vier einen Platz auf der Dachterrasse bestellt.«
    »Der Tiger… auch?«
    »Ja. Wir gehören alle zusammen. Mein Freund geht ohne
seine Hauskatze nicht aus.«
    »Aber in den Aufzug?«
    Rani nickte. »Das macht ihr nichts aus. Sie ist
schwindelfrei.«
     
    *
     
    Viele neugierige Blicke wanderten auch über die Terrasse.
    Björn saß mit seinen Freunden an einem Tisch direkt
neben der Brüstung.
    Der Wind in dieser luftigen Höhe war erfrischend und
angenehm.
    Hellmark blickte auf das bunte Leben unten. Die Karussells drehten
sich wieder, Musikfetzen wehten herauf, das Lachen der Menschen
hörte man. Zum letzten Mal war heute Rummel. Morgen wurden die
Stände und Karussells abgebaut.
    »Wo nur Pepe bleibt«, wunderte er sich.
    Auf den

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