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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aber war kein Grund, jemand zu ermorden.
    »Ich wollte ihn gern sprechen… auch deine Frau,
Alain… sie ist doch auch einweiht, nicht wahr?«
    Die Augen der Verletzten waren halb geöffnet.
    »Der Arzt hat gesagt…«, begann Nicole Tosette, aber
Madame fiel ihr schwach ins Wort.
    »Ich kann es mir denken… aber warum soviel
Rücksichtnahme? Je schneller es geht, desto besser für
euch, lautete nicht so die Devise?«
    »Mutter, wenn das jemand hört!« Nicole wurde
kreidebleich.
    »Es sollen… ruhig alle hören! Holt Pascal
herein… und auch deine Frau… Alain.«
    »Sie ist da. Wir haben sie fernmündlich
verständigt.«
    »Und sie ist gekommen… trotz des Kongresses…«
Ein leises Zucken umspielte die Mundwinkel. »Ihr wollt erben!
Ihr sollt erben! Aber ihr werdet warten! Ich mach’s euch nicht
leicht. Wer kam eigentlich zuerst auf die Idee. Alain, du – oder
Pascal… hat sein Gelehrtenkopf den Plan… ausgeheckt?
Für verrückt erklären lassen, wolltet ihr
mich?«
    »Aber, Mutter… woher…« Alain Munuel zuckte
zusammen. Er hatte ein Wort zuviel gesagt.
    »Woher ich das weiß? Alain, mein Sohn… mein
gefühlloser, egoistischer, eigensinniger Sohn! Du bist wie dein
Vater… Er wollte alles haben… aber er hatte dir eins
voraus… er ging dabei nicht über Leichen. Holt Pascal
herein! Den Arzt auch… und die Schwester.«
    »Aber Mutter!« Nicole Tosette biß sich auf die
Lippen. »Es geht dir nicht gut. Wir wollten nur kurz nach dir
sehen. Wir kommen morgen wieder.«
    »Nein, ihr bleibt! Ich will euch sagen, woher ich es
weiß… der Detektiv… Pascal hatte ihn auf mich
angesetzt… der Mann kam mit mir ins Gespräch… ein
netter Kerl, übrigens… er konnte mir nicht
widerstehen… ich bin eben doch noch eine attraktive
Frau.«
    »Du hast…?«
    »Ja, ich habe. Als frische Witwe! Wir haben alle unseren
Tick, jeder auf seine Weise…« Sie schloß die Augen
wieder. »Und nun holt sie!«
    Genevieve Munuel ließ sich nicht abbringen von ihrem
Vorhaben. Ihr Sohn und ihre Tochter wollten sich weigern.
    »Das nützt euch nichts… dann werde ich es
hinausschreien in alle Welt!«
    »Sie ist verrückt, sie ist total verrückt«,
zischte Nicole Tosette. Sie faßte ihren Bruder am Arm, der zur
Tür gehen und Bescheid sagen wollte. »Laß! Ich
mach’ das schon.«
    Sie ging. Wie Genevieve es befahl, mußten Arzt und Schwester
mitkommen. Sie fand nicht die Gelegenheit, ihrem Mann einen Wink zu
geben. Er sprach gerade mit dem Arzt. Aber er sah ihren Blick.
    »Ist etwas?« fragte er ahnungslos.
    »Mutter… sie redet so komisch daher.«
    Gleich darauf waren alle versammelt.
    »Ich mach’s kurz, Doktor. Ich weiß, Sie meinen es
gut mit mir.« Ihre Stimme klang sehr leise, und sie fragten sich
alle, woher diese Frau, die soviel Blut verloren hatte, die Kraft
nahm. »Sie und die Schwester, Sie sind die einzigen… sie
wollten mich für verrückt erklären lassen, weil ich
das Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeworfen habe…
vielleicht bin ich verrückt… und ihr braucht gar nicht mehr
nachzuhelfen… ich will euch eine Geschichte
erzählen.«
    Sie mußte eine Pause einlegen. Kalter Schweiß perlte
auf ihrer Stirn, und die Schwester tupfte ihn ab.
    »Sie dürfen nicht soviel reden«, ermahnte der Arzt.
Man sah ihm an, daß auch er wenig mit dieser veränderten
Situation anzufangen wußte.
    »Kann es sein, daß sie fiebert?« fragte Pascal
Tosette leise.
    »Ja, das geht manchmal sehr schnell…«
    Er unterbrach sich, denn Genevieve Munuel machte wieder auf sich
aufmerksam.
    »Ich habe den Mörder gesehen… ich weiß, wie
er aussieht! Das werde ich auch der Polizei erzählen… genau
wie euch… ein Skelett stand auf der Treppe zu Bertrands
Zimmer… es hielt ein Schwert in der Hand… es sah
fürchterlich aus… dann spürte ich, wie die Schneide in
meinen Leib drang… ich wurde von einem Skelett niedergestochen!
Das werde ich erzählen… und eure Absicht, auf unlautere
Weise an mein Geld zu kommen… werde ich dem Kommissar auch
mitteilen…«
     
    *
     
    Als sie das Krankenhaus verließen, hatten sie das
Gefühl, unbekleidet zu sein. Tausend Blicke fühlten sie auf
sich kleben.
    »Ich weiß gar nicht, was ihr wollt«, sagte Pascal
Tosette. Er klemmte sich hinter das Steuer. »Etwas Besseres
hätte uns gar nicht passieren können. Ein Skelett begegnet
ihr im Haus – das gleiche, das ihren eigenen Worten nach schon
auf dem Friedhof auf sie lauerte. Habt ihr das Gesicht des Arztes und
der Schwester

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