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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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lieber ist als ich, dann ist es gut gar nicht
erst mit ihm verheiratet zu sein. Ich würde dann als
zukünftige Misses Burger mehr allein zu Hause sitzen und auf
meinen Mann warten, der irgendwelche verfallenen Gebäude
untersuchte oder sich bei Familien herumtrieb, von denen behauptet
wurde, daß in ihren Häusern Gespenster umgehen oder
Dämonen hausen. Ich schloß mich George an. Der plante
damals gerade einen Europatrip und fragte mich, ob ich mitgehen
wolle. Ich ging mit. Einfach so. Aus einem Trip wurde ein Aufenthalt
von über drei Jahrzehnten. George bewarb sich in Liverpool als
Lehrer und fand eine Stelle. Wir blieben, und ich wurde Georges Frau.
Aus Judith Midland wurde Judith Sheffel. Ich habe nie erfahren, was
aus Henry geworden war, bis zu der Stunde, als Mister Blight mich
ausfindig machte. Ist es denn wahr, daß Henry noch genauso
aussieht wie vor zweiunddreißig Jahren? Ist das Bild, das
Mister Blight mir vorlegte, wirklich erst vor kurzem aufgenommen
worden?«
    Ihre Blicke irrten von einem zum anderen.
    Dr. Matthew nickte. »Er hat sich in dem todesähnlichen
Schlaf nicht verändert, ist nicht gealtert. Solche
Phänomene hat man schon des öfteren beobachtet.«
    »Ich kann das nicht glauben.«
    »Sie werden ihn gleich sehen. Sprechen Sie ihn vorsichtig an!
Zuvor aber möchten wir ihn noch auf diese Begegnung vorbereiten.
Er weiß noch nichts davon, daß er so lange abwesend war.
Raum und Zeit scheint für ihn nicht mehr zu existieren. Für
ihn ist es so, als ob er eingeschlafen sei und nun wieder erwache.
Für ihn ist eine einzige lange Nacht vergangen.«
    »Schrecklich!« Judith Sheffel schüttelte sich.
    Sie kamen überein, daß die beiden Ärzte zuerst das
Krankenzimmer betraten, um zu sehen, wie und ob Burger ansprechbar
war. Und sie wollten ihn vorbereiten und ihm erklären, daß
seit dem Tag seines Unfalls mehr als dreißig Jahre vergangen
waren.
    Björn nutzte die Zeit an Mrs. Sheffel einige Fragen zu
stellen, die ihn beschäftigten.
    Er weihte sie in das bisher geführte Gespräch mit Henry
Burger ein.
    »Können Sie sich noch daran erinnern, warum er so
großen Wert darauf legte, in jener Nacht, als der Unfall
geschah, das Haus zu besichtigen? Hat er mit Ihnen darüber
gesprochen?«
    »Ja. Er wollte den Spiegel näher in Augenschein nehmen.
Ihm war zu Ohren gekommen, daß die Menschen in jenem Haus
eindeutig gesehen hätten, wie sich furchteinflößende,
dämonische Gesichter im Spiegel zeigten. Henry scherzte noch
darüber und sagte, er hoffe, daß die Bewohner des Hauses
nicht so aussähen, daß sie vor ihrem eigenen Anblick
erschrecken müßten. Ich glaube, damit wollte er mich
beruhigen. Ich kannte nämlich seine Theorie. Er war fest
überzeugt davon, daß die diesseitige, sichtbare Welt von
einer anderen unsichtbaren umhüllt oder überlagert war,
oder wie immer er das ausdrückte. Von dort würden seit
Anbeginn der Menschheit Gefahren in die diesseitige Welt getragen
werden. Es müsse bestimmte Stellen in dieser Welt geben, an
denen die Wand zwischen den Dimensionen besonders durchlässig
sei oder durchlässig gemacht werden könne. Er könne
sich beispielsweise nicht vorstellen, daß die Geschichten von
Geistern und Dämonen, die überall in der Welt kursierten,
auf reine Erfindung zurückgingen. Irgend etwas müsse doch
gewesen sein, wenn Menschen darüber berichteten, wenn sie davon
wußten.«
    »Haben Sie ihm geglaubt?«
    »Ich muß zugeben, daß es oft schwer war, seinen
Gedanken zu folgen. Aber was er sagte, hörte sich zumindest
logisch an.«
    »Ich glaube. Henry Burger hat die jenseitige Welt
tatsächlich gesehen. Er hat von Dwylup gesprochen. Haben Sie
diesen Namen in irgendeinem Zusammenhang schon mal gehört.
Misses Sheffel?«
    »Dwylup? Nein, nicht daß ich wüßte. Was soll
das sein?«
    »Das weiß offenbar nur Henry Burger. Er hat eine
Nachricht für uns, davon bin ich überzeugt. Aber aus den
Fragmenten läßt sich noch kein Bild zusammensetzen. Noch
eine Frage, Misses Sheffel.«
    »Ja, bitte?«
    »Ist Ihnen ein Mann namens Peter Fuerli ein
Begriff?«
    Sie dachte nach. »Nein, ich höre diesen Namen zum ersten
Mal.«
    »Henry Burger aber muß sehr viel über ihn wissen,
und es sieht so aus, als sorge er sich um ihn. Wenn er ihn
früher nicht kannte, muß er ihn während seines langen
Schlafes kennengelernt oder etwas über sein Schicksal in
Erfahrung gebracht haben.«
    Judith Sheffel blickte den großen blonden Mann an, dessen
sympathische Art ihr gefiel.
    »Das Leben

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