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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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genau die
Stelle, wo er den Spiegel aufgestellt haben wollte.
    In dem betreffenden Zimmer war es düster. Schwach drang das
Tageslicht durch die Ritzen des Fensterladens.
    An der Wand war eine Kreideskizze zu erkennen, als hätte dort
jemand berechnet, wo der Spiegel sein mußte.
    Er paßte genau in den Kreiderahmen. Der Auftraggeber war
zufrieden. Mit triumphierendem Lächeln um die Lippen tastete er
den Spiegel ab und legte den schweren roten Vorhang auf die
Seite.
    »Sie müssen ihn nur noch ein bißchen putzen«,
scherzte der eine der Brüder, »dann ist er wieder wie
neu.«
    Sie warteten auf etwas.
    Aber das trat nicht ein. Der Auftraggeber schien vergessen zu
haben, daß er ihnen noch die Restrate schuldig war.
    »Wir wollen wieder gehen«, sagte der gleiche Sprecher.
Er fuhr sich durch sein dichtes, schwarzes Haar. Er war ein richtiger
Schlägertyp mit brutalem Gesicht und einer Boxernase, die davon
zeugte, daß sie schon des öfteren Bekanntschaft mit einer
Faust gemacht hatte.
    »Ah, ja, richtig. Sie bekommen noch Geld von mir.« Der
Hagere nickte, ohne den Kopf zu wenden. »Ich habe Sie nicht
vergessen, meine Herren. Ich wollte mich nur vergewissern, ob es sich
auch wirklich um jenes Exemplar handelt, das ich gesucht
habe.«
    »Wir haben uns an die Abmachungen gehalten.«
    »Na, wunderbar. Dann folgen Sie mir bitte.« Der Hagere
mit den tiefliegenden Augen und dem harten Zug um die Lippen, machte
einfach einen Schritt nach vorn.
    Die beiden Diebe sahen, wie ihr Auftraggeber durch den Spiegel
ging – und verschwand, als hätte es ihn nie geben.
     
    *
     
    »Halt!« Der jüngere der Brüder warf sich nach
vorn. Seine Fingerspitzen berührten den Spiegel, aber er
fühlte nicht das kühle Glas wie erwartet. Seine
Fingerspitzen tauchten ein wie in einer Wasserwand. Der zweite
Italiener sah seinen Bruder wie den Auftraggeber in der Wand
verschwinden.
    Hexenspuk?!
    Etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu.
    Hinter dem Spiegel war doch die Wand und…
    »Lino!« brüllte der Ältere und blickte sich
gehetzt um.
    Keine Spur mehr von seinem Bruder.
    Er wich zurück und wagte nicht, auf den verfluchten Spiegel
zuzugehen, der Menschen in Nichts auflöste.
    Sein einfacher Verstand kam mit den Dingen nicht zurecht.
    Sie waren einem Hexenmeister in die Falle gegangen.
    Nichts wie raus hier!
    Er wirbelte um seine eigene Achse, aber er kam nicht einen
einzigen Schritt weiter.
    Zwei graublonde, schuppige Hände stießen ihn an.
    Der Italiener taumelte. Da war noch jemand!
    Er riß den Kopf in die Höhe – und erhielt im
gleichen Augenblick einen Kinnhaken, der ihn zurückwarf.
    Der Kopf des Diebs wurde in den Nacken gerissen.
    Der Mann taumelte und schüttelte sich. Er sah noch die
Gestalt vor sich und glaubte seinen Augen nicht trauen zu
können.
    »Aber…«, stotterte er. »Maronne –
Menschenskind, Luigi Maronne – Diavolo – warum
verpaßt du mir dieses Ding?!«
     
    *
     
    Er dachte noch darüber nach, was Luigi Maronne hier zu suchen
hatte, als die Welt um ihn herum sich veränderte.
    Ein Schleier fiel vor seine Augen. Er begriff noch, daß er
genau gegen den Spiegel gefallen war, daß es aber da nichts
gab, was ihn hätte aufhalten können.
    Kein Spiegelglas, keine Zimmerwand. Ein dunkles, saugendes Loch
nahm ihn auf.
    Die Luft rauschte in seinen Ohren. Heiße, trockene Luft.
    Er taumelte und fiel gegen eine Mauer.
    Seine Augen weiteten sich.
    »Mama mia«, gurgelte er. Er griff an den obersten Knopf
seines Kragens und öffnete ihn.
    Eine schmale, unheimlich wirkende, verwinkelte Gasse lag vor
ihm.
    Lehmbraune, kastenartige Häuser mit dunklen Fenstern die wie
Löcher wirkten. Zahllose Totenschädel klebten an der
Hausfassade und bedeckten fast völlig die braune Wand.
    Eine trostlose, seltsame, unheimlich stimmende Welt!
Drückende Hitze, die das Atmen zur Qual machte.
    Ein Traum, gellte es durch das Hirn des Spiegeldiebs.
    Solche Bilder paßten dorthin.
    Die Gasse war braun, bedeckt von heißem, trockenem
Staub.
    Am Rande der Gasse standen kahle, seltsam geformte Bäume, die
wie überdimensionale Knochen aus der Erde ragten. Daran hingen
feinere Knochen, wie skelettierte Hände, wie ein Gerippe.
Bizarre, versteinerte Pflanzen, die unter der Hitze dampften und
leise, knackende Geräusche wiesen darauf hin, daß sie sich
unter der Hitze dehnten, daß das knöcherne Material
arbeitete.
    Der Italiener preßte die Augen zusammen und wischte sich
über sein schweißtriefendes Gesicht.
    Das war die Hölle! Diese

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