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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nur
für Verwandte und besondere Freunde zur Verfügung
standen.
    Viele Verwandte gab es nicht mehr. Anne Lowestones Familie war
ausgestorben. Richard Lowestone hatte nur einen Bruder und der hatte
das Zimmer ganz außen erhalten. Direkt daneben lag der Raum,
den Benjamin Kennan stets bewohnt hatte, wenn er auf der Lowestone
Ranch einkehrte. Diesmal in Begleitung seines Sohnes. Eine Notliege
war im gleichen Raum aufgestellt worden, obwohl es in Gästehaus
und direkt im Wohnbereich genügend Zimmer gab, von denen der
junge Kennan eines hätte bekommen können. Darauf aber hatte
er verzichtet.
    Björns und Carminias Zimmer lagen nebeneinander. Eine
Tatsache, die Björn amüsierte.
    »Verheiratet müßte man sein«, hetzte er.
»Da hätten wir wenigstens ein Doppelbett.«
    »Oder wir hätten wenigstens in einem Hotel
übernachten können. Mit Verbindungstür.«
    Er drohte ihr mit dem Finger. »Laß niemand merken, wie
unmoralisch wir zusammenleben. Diese Nacht läßt du zur
Vorsicht die Zimmertür verschlossen, nicht, daß ich auf
die Idee komme, mal nachzuschauen, ob du auch wirklich da
bist!«
    Die Räume waren alle holzverkleidet und gemütlich
eingerichtet.
    Björn und Carminia konnten nicht sofort hierbleiben, ihr
Gepäck befand sich im Hotel in Vina, wo sie ursprünglich
die Nacht verbringen wollten.
    Nur ein länglicher Koffer, der aussah wie ein etwas schmal
geratener Geigenkasten, befand sich in dem seegrünen Pontiac. In
dem Behältnis lag etwas Besonderes. Das »Schwert des Toten
Gottes«, das Björn seit einiger Zeit überall
mitschleppte. Al Nafuur, sein geheimnisvoller Freund aus einem
unsichtbaren Reich zwischen Diesseits und Jenseits, hatte ihn darauf
aufmerksam gemacht, dieses Schwert regelmäßig mit sich zu
führen.
    Das bedeutete: mit irgend etwas mußte er jederzeit rechnen,
etwas kam auf ihn zu.
    Es dämmerte bereits, als Björn gemeinsam mit Carminia
noch mal nach Vina zurückfuhr.
    Zuerst suchten sie ein Modegeschäft auf. Carminia hatte zwar
verschiedene Kleider dabei, aber kein schwarzes.
    An eine Beerdigung hatte niemand gedacht.
    Sie bekam ein Kleid, das dem Anlaß gerecht wurde. Auch
Björn schaffte es noch, einen dunklen Anzug zu finden, ehe der
Ladeninhaber seine Tür schloß.
    Abgehetzt trafen sie im Hotel ein, packten dort in einen kleineren
Reisekoffer die notwendigen Utensilien, die sie für die
Übernachtung brauchten, und verließen dann ihre Zimmer.
Für den Fall, daß ihr Aufenthalt länger auf der
Lowestone Ranch währen sollte, wollte Björn dann im Lauf
des nächsten Tages alles erledigen. In diesem Fall würde er
die Reservation hier im Hotel aufheben.
    Kurz vor zehn Uhr waren sie auf der Ranch zurück.
    In vielen Zimmern brannte Licht.
    Björn und Carminia suchten sofort ihre Zimmer auf.
    Sie waren beide müde, und Björn fiel schnell in einen
tiefen, traumlosen Schlaf.
     
    *
     
    Er erwachte plötzlich.
    Im ersten Moment wußte er nicht, wo er sich befand. Dann
fiel es ihm ein.
    Das Gästezimmer auf der Lowestone Ranch!
    Durch die zugezogenen Vorhänge drang nur schwaches
Sternenlicht.
    Die Treppenstufen ächzten leise. Eine Tür klappte.
Jemand verließ das Haus.
    Das war an sich nichts Ungewöhnliches in einem Haus, wo viele
Menschen untergebracht waren, wo jeder ein und aus gehen konnte.
    Aber die Gäste waren aus einem besonderen Anlaß hier:
Sie wollten einem Freund die letzte Ehre erweisen.
    Björn warf einen Blick auf das Leuchtzifferblatt seiner
Armbanduhr.
    Wenige Minuten vor Mitternacht.
    Wer ging um diese Zeit noch?
    Wären die Vorfälle in diesem Haus nicht so
rätselhaft und mysteriös gewesen, Björn hätte
sich nicht dazu verleiten lassen, sich zu erheben, den Vorhang leise
zurückzuziehen und einen Blick durch das weitgeöffnete
Fenster nach unten zu werfen.
    Eine kräftige Gestalt kam aus dem hinteren Eingang des
Hauses.
    Benjamin Kennan!
    Björn Hellmark erkannte den alten Mann, als er sich eine
Zigarre anzündete, und der Lichtschein des aufflammenden
Streichholzes sein Gesicht erhellte.
    Kennan atmete tief die milde, würzige Nachtluft ein, steuerte
dann auf das Gatter zu und blieb dort eine Weile stehen, die Sterne
und die Nacht beobachtend und genießend.
    Wie ein junger Bursche sprang er schließlich elastisch
über das grob zusammengezimmerte Gatter und lief langsam auf die
große Weidefläche hinaus.
    Björn verfolgte ihn mit seinen Blicken.
    Kennan machte den Eindruck eines Mannes, der schlecht schlief und
sich noch mal die Füße vertreten wollte

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