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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seine
Augen wurden groß wie Untertassen.
    Carminia entfuhr ein leiser Aufschrei. Siedendheiß pulste
das Blut durch ihre Adern.
    »Björn!« entrann es dumpf ihren bleich werdenden
Lippen.
    »Zu spät!« murmelte Kennan. »Wir kommen zu
spät.«
    Wie im Bann einer übermächtiger Kraft saßen sie im
Führerhaus, zunächst unfähig, sich zu rühren.
    War das alles nicht nur ein Traum? ging es Kennan durch den
Kopf.
    Die Szene dort vorn – sie paßte nicht in diese Zeit, in
dieses Jahrhundert, in diese Umgebung.
    Ein vorsintflutliches Geschöpf im Kampf mit einem schwachen
Menschen der in eine Sackgasse geraten war, der aus eigener Kraft
niemals dieser Gefahr entrinnen konnte.
    Björn Hellmark rutschte mehr und mehr aus dem Innern des
Wagens, mit jeder heftigen Schüttelbewegung ein paar Zentimeter
weiter. Er konnte sich nicht halten, der Stoff riß auf. Zwei
Drittel seines Körpers ragten ins Freie.
    Hellmark schwebte in einer Höhe von etwa fünfzehn
Metern, und sein Leben hing an einem seidenen Faden.
    »Björn!« Carminia wurde vom Entsetzen gepackt. Sie
riß die Tür auf.
    Kennan war diesmal eine Sekunde zu langsam.
    Er wollte noch nach ihr greifen, aber seine Rechte stieß ins
Leere. Leicht wie ein Vogel sprang die attraktive Brasilianerin nach
draußen.
    »Señorita!« entfuhr es Kennan. »Bleiben Sie
stehen! Da können Sie nichts machen!«
    Carminia lief mit wehenden Haaren auf den Kampfplatz zu.
    »Bjööörn!« schrie sie gellend. Angst und
Grauen erfüllte sie, und am liebsten wäre sie
davongelaufen. Aber sie rannte weiter vorwärts, als würden
unsichtbare Fäden sie ziehen.
    Ablenken, fieberte es in ihrem Hirn. Sie mußte das
unheimliche Geschöpf von seinem Tun abhalten.
    Björn durfte nichts geschehen.
    Jegliche Logik, jegliche Vernunft waren in diesen fieberhaften
Sekunden verschüttet.
    Carminia Brado ließ sich nur von ihrem Gefühl
leiten.
    Im Näherlaufen schwenkte sie die Arme, um auf sich aufmerksam
zu machen.
    Der Kopf der Höllenschlange wirbelte herum. Sie ließ
den Wagen nicht los, aber die Schüttelbewegung hörte
auf.
    Die hervorquellenden Augen wandten sich der kleinen Menschenfrau
zu.
    Björn hing nun vollends aus dem Wagen. Mit der Linken noch
klammerte er sich am Mittelholm fest, während seine Rechte das
Schwert hielt.
    »Carminia!« brüllte er nach unten, als er die
geliebte Frau heraneilen sah, wie in Trance. »Zurück! Lauf
zurück!«
    Die Höllenschlange war auf sie aufmerksam geworden. Carminia
war verloren, wenn sie weiterhin näher kam.
    Aber das wollte sie! Sie wollte die Aufmerksamkeit des Ungeheuers
ablenken und Björn die Möglichkeit geben, sich zu
entfalten.
    Hellmark mobilisierte seine ganzen Kräfte, und das fiel ihm
schwer. Denn zur gleichen Zeit, während er hier voll aktiv sein
mußte, während alles von ihm verlangt wurde, mußte
er Macabros, seinen Zweitkörper aufrechterhalten der in der
kleinen gemütlichen Bar des Hotels »Western Store«
saß und sich mit Irving Hopkins unterhielt.
    Er fühlte den Zeitpunkt kommen, Macabros auflösen zu
müssen, obwohl sich gerade in diesen Sekunden dort eine
Entwicklung abzeichnete, die er am wenigsten erwartet hatte.
    Hellmark versetzte seinen Körper in schaukelnde Bewegung. Das
Ruhighalten des Kopfes, das Stieren der Schlange auf den unerwarteten
Ankömmling kam ihm momentan zugute.
    Er mußte damit rechnen, daß das Höllentier das
Maul öffnete und den Pontiac einfach fallen ließ. Der
Wagen würde ihn unter sich begraben…
    Es gelang ihm, sich über die Tür des zwischen Himmel und
Erde schwebenden Fahrzeugs auf das Dach zu begehen.
    Das kostete ihn viel Kraft. Schweiß rann in Strömen
über sein Gesicht.
    Björn Hellmark setzte jetzt alles auf eine Karte.
    Er stieß sich ab und sprang. Nicht dem Boden entgegen. Diese
Höhe hätte er nicht heil überstanden.
    Er sprang dem grüngrauen Koloß entgegen, direkt auf den
langen, muskulösen Hals.
    Ein kurzer Ruck ging durch den Körper. Wie ein Reiter auf
einem ungesattelten Pferd klammerte er sich mit beiden Beinen um den
Hals.
    Der echsenartige Kopf flog in die Höhe, das Maul öffnete
sich, und der Pontiac stürzte herab.
    Carminia lief genau auf den herabkommenden Wagen zu, und
Björn Hellmark gefror das Blut in den Adern.
     
    *
     
    Carminia Brado war verloren!
    Benjamin Kennan spurtete los. Er war auf halbem Weg, er würde
zu spät kommen. Björn selbst waren die Hände
gebunden.
    Macabros!
    Nur ein Gedankenblitz.
    Und genauso schnell gingen auch die Ereignisse

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