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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Alan daran gehindert. Mit der gleichen Waffe konnte er
unmöglich Carminia Brado daran hindern.
    Er war in eine Zwickmühle geraten.
    »Bleiben Sie hier!« verlegte er sich aufs Bitten.
    »Ich komme mit.«
    »Sie sind eine Frau.«
    »Das ist kein Grund. – Ich will wissen, was los ist
– und ob Sie die Wahrheit gesagt haben.«
    »Die Wahrheit gesagt?«
    »Ob Sie es gut mit Björn meinen.« Hellmark hatte
ihr von seiner Begegnung mit Kennan erzählt und dabei
durchblicken lassen, daß Benjamin Kennan offenbar eine Rolle in
seinem bewegten Leben spielte, über die weder der eine noch der
andere sich richtig klar waren. Kennan war ihm noch ein Rätsel.
Auf der einen Seite erweckte er den Anschein, als sei er besonders
mitteilungsbedürftig, auf der anderen Seite schwieg er. Er
sprach immer nur davon, daß er allein durch die Welt gereist
sei. Er hatte nie eine Familie gehabt. Aber es gab einen Sohn –
und mit dem kam er hier an. Wie ließ sich das
erklären?
    Carminia Brado legte ihre Hand auf die Knüppelschaltung.
Knackend sprang der Gang rein. »Und nun beeilen Sie sich, wenn
Sie es wirklich so eilig haben!«
    Benjamin Kennans Lippen bildeten einen schmalen Strich in seinem
angespannten Gesicht.
    »Sind Sie hinter Hellmark her, um ihn ins Verderben zu
stürzen, sind Sie bloß neugierig oder wissen Sie wirklich
etwas, was ihm von Nutzen sein kann. Wir werden es bald
wissen.«
    Der Wagen machte einen Satz nach vorn. Kennan sah ein, daß
es sinnlos war, weitere kostbare Zeit zu vergeuden. Diese Frau
ließ sich nicht durch Worte, nur durch Taten beeindrucken und
überzeugen.
    »Sie haben Mut«, sagt er nur.
    »Sie meinen, ich müßte mich fürchten, jetzt
mit Ihnen zu fahren?«
    »Ja. Ich könnte sie unterwegs ermorden, irgendwo aus dem
Wagen werfen.«
    Sie nickte. »Das kommt darauf an. Wenn Sie ein
gewöhnlicher Mörder sind, dann ja. Ich werde Sie im Auge
Behalten. Ich kann mich meiner Haut erwehren. Ich habe manches
gelernt.«
    Das letzte schien er nicht gehört zu haben. »Und was
ist, wenn ich kein gewöhnlicher Mörder bin?«
    »Dann haben Sie weder eine Pistole noch ein Messer bei sich,
und Sie werden mit Waffen kämpfen, die ich nicht alle erkennen
kann.« Sie ließ ihn nicht aus den Augen.
Unwillkürlich tastete sie mit ihrer Rechten nach dem Amulett,
das sie unter der Bluse trug. Björn hatte es ihr geschenkt,
nachdem sie mehrere Male von finsteren Jenseitsmächten an den
Rand des Todes gebracht worden war.
    Das Amulett enthielt eine Reihe geheimnisvoller Zeichen, denen man
geisterabwehrende Kräfte zuschrieb, aber nicht gegen jeden
willkürlichen Angriff aus der Höllen- und Geisterwelt war
sie gefeit. Es gab niedere und ranghöhere Dämonen.
    Es kam ganz darauf an, zu welcher Gattung Benjamin Kennan
gehörte – vorausgesetzt, daß er überhaupt einer
war.
    Aber Vorsicht war am Platze.
     
    *
     
    Björn fuhr schnell.
    Auf dem Weg Richtung Deadly Bluff kam ihm kein Fahrzeug entgegen.
Die nächtliche Straße gehörte ihm ganz allein.
    Zweihundert Meter vor der Einfahrt nach Deadly Bluff sah er
plötzlich Licht. Jemand winkte und hielt eine Taschenlampe in
der Hand.
    Björn glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Im
Scheinwerferlicht sah er einen Mann stehen, der dem fahrenden Wagen
entgegenlief.
    Sheriff Glenn Brodnick!
     
    *
     
    Björn fuhr an die Seite, ließ den Motor laufen und
stieg aus.
    Brodnick kam ihm entgegen. Außer Atem sagte er: »Mister
Hellmark! Sie schickt der Himmel!« Seine Stimme klang
brüchig. Brodnick machte einen abgehetzten Eindruck. Seine
Kleider waren zerrissen und hingen in Fetzen an seinem Leib. Er
keuchte, Schweiß rann über sein Gesicht.
    Er lief auf Hellmark zu.
    In Björn schlug noch eine Alarmklingel an. Er hatte sich
höchste Aufmerksamkeit eingeschärft.
    Plötzlich brodelte die Luft vor ihm. Wie ein Orkan schlug sie
über ihm zusammen.
    Wo eben noch Sheriff Brodnick gestanden hatte – türmte
sich ein Berg aus glattem, grüngrauen Fleisch empor ein
riesiger, schlangengleicher Kopf, der nach ihm stieß.
    Mitten auf der Straße vor ihm hockte Hydra, die
Höllenschlange!
     
    *
     
    Die riesigen Augen glühten, als würden alle Feuer der
Hölle in ihnen brennen.
    Das Maul war weit aufgerissen. Groß wie ein Scheunentor war
der Rachen, der pulsierende Schlund. Geifer troff aus dem blutroten
Maul, die langen Zähne, die groß waren wie
Stoßzähne und dolchförmig links und rechts das
gewaltige Gebiß begrenzten, hakten nach ihm.
    Hellmark warf sich zur Seite und

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