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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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über die
Bühne.
    Hellmark riskierte es. Es blieb ihm keine andere Wahl. Er
mußte seinen Zweitkörper, fast zweihundert Meilen vom Ort
des grausigen Geschehens entfernt, auflösen.
    Macabros stand wie aus dem Boden gewachsen neben der
Südamerikanerin. Carminia wurde gepackt. Sie wußte nicht,
wie ihr geschah.
    Plötzlich flog sie zur Seite. Der riesige Schatten über
ihr brach völlig herab, während sie wie von einem heftigen
Windstoß auf die Seite gedrückt wurde.
    Es krachte und splitterte, und der Boden erbebte unter der Wucht
des Aufpralls, als der Pontiac mit dem Asphalt in Berührung
kam.
    Der Pontiac hüpfte förmlich vom Boden empor, drehte sich
noch mal in der Luft und krachte dann voll mit dem Verdeck wieder auf
die Straße.
    Der Wagen war nur noch ein Drittel so hoch wie
ursprünglich.
    Kein Fenster war mehr ganz. Verbogenes Metall, ein abgeknicktes
Steuerrad, ein Schrotthaufen…
     
    *
     
    Irving Hopkins blinzelte und wischte sich dann über die
Augen.
    Der Platz vor ihm war leer?
    Stimmte etwas mit seinen Augen nicht?
    Er wandte den Kopf und sah, daß auch der Barkeeper ein
verdutztes Gesicht machte. Plötzlich klappten ihm die Mundwinkel
herunter, und er schluckte, als säße ihm ein Kloß im
Hals.
    Hopkins preßte noch mal heftig die Augen zusammen.
    »Können Sie den Rauch nicht vertragen?« fragte die
freundliche Stimme des Mannes, der sein Gesprächspartner
war.
    Irving Hopkins fror. »Aber… entschuldigen Sie, das ist
natürlich Blödsinn.« Er rieb sich die Augen. Es war
alles wieder so wie zuvor. Der Mann, der sich Hellmark nannte,
saß ihm gegenüber.
    »Was ist Blödsinn? Alles, was Sie mir erzählt
haben?«
    »Nein. Eben war mir so – als hätten Sie mir nicht
mehr gegenüber gesessen, Mister Hellmark.«
    Macabros’ Augen wurden schmal. »Ich habe den Tisch nicht
verlassen.«
    Hopkins schüttelte sich leicht. »Die Müdigkeit,
entschuldigen Sie! Ich sehe schon Dinge, die nicht vorhanden
sind.«
    »Sie haben einen aufregenden Tag hinter sich.«
    »Ja.« Hopkins stutzte. In der Bemerkung seines
Gegenüber schwang ein Tonfall mit, der ihn aufhorchen
ließ: »Wie – meinen Sie das?« Plötzliches
Mißtrauen dem anderen gegenüber.
    Macabros hatte es so gewollt. Er hatte viel über Hopkins
Beobachtungen erfahren. Der Mann konnte eine erstaunlich gute
Beschreibung von der Höllenschlange geben. Seine Hinweise waren
bereits überholt. Hopkins konnte jedoch nicht wissen, daß
der echte Björn Hellmark in diesen Sekunden die Schlange aus
noch größerer Nähe sah, als er sie gesehen hatte.
    Im Grunde genommen hätte sich damit sein Treffen mit Hopkins
erledigt. Aber dem war nicht so.
    Er hatte etwas bemerkt, daß nicht sein durfte.
    »Wo waren Sie heute abend, Mister Hopkins?« fragte er
gezielt.
    Die plötzliche Verhaltensänderung des anderen
mißfiel dem Vertreter. »Ich denke, Sie interessieren sich
für meine Beobachtung von gestern abend. Was interessiert Sie,
was ich heute gemacht habe? Das ist meine Privatsache – und hat
nichts mit dem anderen zu tun.«
    »Das kommt ganz darauf an, Mister Hopkins«, Macabros
blieb provozierend. »Es sei denn – Sie hätten eine
Erklärung für das Blut unter Ihren
Fingernägeln!«
     
    *
     
    Er riß das Gewehr hoch.
    Es war geladen. Kennan zielte und legte an.
    Was er geträumt hatte, Punkt für Punkt lief es nun in
der Wirklichkeit vor ihm ab, und es zeigte sich, daß er gut
daran getan hatte, auch diesem Traum wieder Bedeutung zu schenken und
die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Er hatte sich nicht nur
die Schlüssel für den Pritschenwagen geben lassen, er hatte
sich auch ein Gewehr besorgt und es im Wagen versteckt. Nun brauchte
er es.
    Kennan war ein guter Schütze. Obwohl seine Hand zitterte, war
es ausgeschlossen, daß er sein Ziel verfehlte.
    Wie ein Berg ragte die Riesenschlange vor ihm auf.
    Ein Schuß krachte, ein zweiter folgte. Die Projektile
bohrten sich in den mächtigen Hals des Ungetüms.
    Das zuckte nicht mal zusammen und gab keinen Schmerzenslaut von
sich. Es kam kein Blut. Wie in eine dicke, zähe Gummimasse
drangen die Kugeln und blieben darin hängen.
    Ein Schuß nach dem anderen jagte Kennan in den
unförmigen Leib.
    Hellmark hörte die Schüsse und sah die Wirkung.
    Die Höllenschlange warf den langen Hals herum.
    Sie versuchte den lästigen Reiter abzuwerfen und
schlängelte sich gleichzeitig auf den Schützen zu, dessen
Nähe sie offenbar nicht mochte.
    Sie beugte sich weit nach vorn. Hellmark klammerte sich

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