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Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Titel: Macabros 023: Gefangen im Totenmaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Hintergedanken.
    Die »Tina Mualono« sank in den ersten Septembertagen das
Jahres 1938. Sechsunddreißig Jahre später in den ersten
Herbsttagen des Jahres 1974, kehrte Sergio Miketto an den Ort des
Geschehens zurück.
    Er, der damals sechsundvierzigjährige, schneidige
Kapitän alterte in Bruchteilen von Sekunden um weitere
sechsunddreißig Jahre, die in Wirklichkeit vergangen waren.
    Ein achtzigjähriger Mann mit schlohweißem Haar und
einem brüchigen, fadenscheinigen Anzug, der nur entfernt noch an
die schmucke Kapitänsuniform erinnerte, stürzte in die
Fluten des aufgepeitschten Atlantiks.
    Miketto schrie markerschütternd auf. Seine krächzende,
brüchige Stimme aber konnte niemand hören in diesem Wind
und mehr als tausend Seemeilen von der nächsten menschlichen
Behausung entfernt.
    Ein alter Mann mit runzliger Haut, schlechten, faulen Zähnen
und dicken, verkalkten Adern, stürzte in das eiskalte Wasser.
Selbst wenn er kräftig genug gewesen wäre, zu schwimmen,
hätte das an seinem Schicksal nichts mehr geändert.
    Sein Herz setzte sofort aus, und er tauchte unter.
    Ein Fraß für die Fische…
    Höllische Mächte, die in den Ablauf des Schicksals
eingegriffen hatten, forderten ihren Tribut. Aber auch die Zeit
verlangte ihn. Sie ließ sich nicht überlisten, nicht in
jener Welt, aus der Sergio Miketto gekommen war und die ihn schon vor
sechsunddreißig Jahren abschrieb.
     
    *
     
    Kopah schielte noch mal nach der Maske, als müsse er sich
vergewissern, daß auch alles seine Richtigkeit hatte.
    Er streckte die Hand danach aus und zog sie zurück, als
würde siedende Hitze ihn anstrahlen.
    Kein Dämongewordener und kein Dämonengeborener konnte
diese Maske berühren. Aber sie war aus dem Verkehr gezogen. Der
Mann, der sie getragen, war tot – und der andere, der sie
besessen hatte, war voll beschäftigt im Kampf mit Yron.
    Das Geschehen hatte er mitbekommen. Das geistige Band, das einen
Dämon an seinen Herrn kettete, wurde jederzeit aufrechterhalten
und zerbrach nie.
    Yron rechnete mit Kopahs Eingreifen, nur deshalb hatte er sich auf
die Auseinandersetzung mit Björn Hellmark eingelassen.
    Und Kopah kam, sobald er konnte. Jetzt, da seine Mission
abgeschlossen war, konnte er sich einer anderen Sache widmen.
    Er veränderte seine Gestalt. Sein Alltagsgesicht verschwand,
der Dämon mit dem furchtbaren Antlitz erstand wieder, schwebte
lautlos und schnell zwischen den im Netz hängenden Gestalten
herab, glitt über den Sportwagen mit dem aufgeklappten Verdeck
und dem Liebespaar hinweg, tauchte hinter Hellmark auf, der sich
tapfer schlug und der Kampftechnik des Schwarzen Priesters gewachsen
war, und langsam zu einem Vorteil kam. Bei Yron machten sich erste
Ermüdungserscheinungen bemerkbar.
    Kopah tauchte zur rechten Zeit auf.
    Björn wußte nicht, wie ihm geschah. Gerade sah es so
günstig für ihn aus, daß er den strauchelnden Gegner,
der eine Berührung mit der Spitze des Schwertes des Toten Gottes
schon fürchtete, in Schach halten konnte, daß Yron, um
sich aus der Gefahrenzone der Waffe zu bringen, herumwerfen
mußte. Aber dann wäre er unmittelbar vor das Netz der
Zeitlosigkeit geraten und in dessen Gefahrenbereich.
    Es kam anders!
    Björn Hellmark wurde von unsichtbarer Hand herumgerissen.
Durch den eigenen Schwung vorwärts erhielt er einen
zusätzlichen Schubs.
    Er konnte den Schwung nicht mehr abbremsen. Yron hatte
Verstärkung und Unterstützung erhalten.
    Er warf sich herum, um diesem Angreifer zu begegnen.
    Kopah sah seine einmalige Chance.
    Das magische Schwert des Toten Gottes wischte durch die Luft und
verfehlte ihn um Haaresbreite.
    Kopah rochierte und wechselte seine Stellung. Hellmark
stürzte nach vorn.
    Noch der Bruchteil eines Augenblicks blieb ihm, um sich auf
Macabros, seinen Doppelkörper zu konzentrieren. Den wollte er
entstehen lassen, direkt vor sich, ihn aufbauen wie eine Mauer, gegen
die er prallte, um nicht in das unheimliche Netz zu stürzen, in
dem alle Bewegung erstarrte.
    Macabros entstand nicht!
    War es der Kampf, war es das bisherige Geschehen, das ihn soviel
Kraft gekostet hatte – oder spielte die Atmosphäre, diese
fremdartigen physikalischen Gesetze eine Rolle, daß er seinen
Zweitkörper, der nicht aus Fleisch und Blut bestand, nicht
aktivieren konnte. Er vermochte es nicht zu sagen.
    Er fiel ins Netz und streckte abwehrend beide Hände nach
vorn.
    Das höhnische bösartige Lachen Yrons und Kopahs
begleiteten ihn.
     
    *
     
    Doch ihre Freude war verfrüht.
    Etwas

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