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Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Titel: Macabros 023: Gefangen im Totenmaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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war ihnen entgangen. Es war ihnen nicht gelungen, ihm das
magische Schwert aus der Hand zu schlagen, das Schwert, das sonst
kein anderer Arm führen konnte, das Schwert, mit dem er seine
besondere, rätselhafte Bewandtnis, hatte.
    Diese Waffe war der Schlüssel zu vielen Dingen, wie
vorangegangene Abenteuer bewiesen.
    Sie war von Xantilons besten Schmieden unter Benutzung
althergebrachter magischer Riten gefestigt worden.
    Yron und Kopah hatten einen Fehler begangen.
    Sie erkannten ihn zu spät.
    Mit der bewaffneten Rechten schlug Hellmark ein riesiges Loch in
das rätselhafte Lichtnetz. Deutlich sah man, daß er zwar
in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, daß die
eine Hälfte seines Körpers gefühllos und starr wurde,
die andere Hälfte aber, auf der sich das Schwert befand,
lebendig und elastisch blieb.
    Es war eine schreckliche Situation, in der sich kein Mensch jemals
zuvor befunden hatte.
    Solange Hellmark im Besitz des Schwertes war, konnte er trotz
seiner einseitigen Starre seine unmittelbare Umgebung in Schach
halten.
    Es war nur ein halber Sieg, aber man konnte einen ganzen daraus
machen.
    Yron erhob sich. In seinen dunklen Augen glühte es wild und
teuflisch. Er heckte einen neuen Plan aus. Er wollte Hellmark ganz
besitzen.
    Doch er kam nicht mehr dazu, seine Gedanken in die Tat
umzusetzen.
    Die Dinge überstürzten sich…
    »Kopah!« Laut und dröhnend hallte die Stimme aus
der oberen Hälfte des Netzes.
    Der Mann war aus der Kajüte Kapitän Mikettos gekommen,
ergriff die auf der untersten Stufe liegende Maske und stülpte
sie über.
    Kopahs Kopf wirbelte herum. Sein Blick blieb wie angeklebt auf der
Maske hängen. Ein Beben und Zittern lief durch seinen formlosen
Körper. Hektische Zuckungen traten auf. Die großen
weißen Augen in dem diffusen Aderngeflecht verdrehten sich. Aus
Kopahs Körper pufften kleine gelbe Dampfwolken. Es stank
fürchterlich. Ätzender Schwefel hüllte ihn ein. Der
schreckliche Anblick, den seine Augen wahrnahmen, war so
ungeheuerlich, so unfaßbar, daß er zerfloß vor
Angst und Grauen.
    Der graugrüne Körper wurde zu einer einzigen, sich
auflösenden Schwefelwolke. Die Hand, die noch den blutbesudelten
Dolch gehalten hatte, zerfloß. Die Mordwaffe fiel und blieb mit
der Spitze im weichen Boden stecken.
    »Rani – Mahay?« gurgelte der zergehende
Schwefelkörper. »Aber – der ist doch tot?«
     
    *
     
    Rani Mahay stand oben, groß, breitschultrig, ein
bronzefarbener Körper mit Totenkopf.
    Kopah sollte nie erfahren, was für ein Spiel mit ihm
getrieben worden war. Der Inder, im Umgang mit bösen Geistern
erfahren, hatte Kopah mit seinen eigenen Waffen überlistet.
    Doch die Zeit für Erklärungen war noch nicht gekommen.
Es ging Schlag auf Schlag.
    Das zweite Ereignis zeigte sich darin, daß aus dem schmalen,
violetten Spalt mit rasender Schnelligkeit ein gleißender
Lichtpunkt herabraste, direkt auf das Netz zu.
    Ein sphärisches Singen und Vibrieren erfüllte die
Luft.
    Yron wankte zurück, taumelte und fiel zu Boden.
    Der Anblick der Maske setzte auch ihm zu, und die Ankunft dieser
glühenden Lichtkugel bedeutete ebenfalls nichts Gutes.
    Ein Blitz spaltete den orangefarbenen Himmel, kam genau aus der
Kugel und bohrte sich in die Brust des Schwarzen Priesters. Das
Schwert entfiel seiner kraftlosen Hand, sein Körper schrumpfte
zusammen und wurde zu Staub in der Wüste.
    Die Schnelligkeit, mit der sich die Ereignisse abspielten, war
kaum zu beschreiben.
    Hellmark, noch immer halbseitig wie gelähmt, bekam das
Geschehen mit und begriff es.
    Diese leuchtende Kugel, die entfernt an ein UFO erinnerte, wie sie
nachweislich zu allen Zeiten und an verschiedenen Orten der Erde
gesehen worden waren, senkte sich direkt auf das Netz herab.
    Da brach das Inferno los…
     
    *
     
    Ein Beben lief durch das Netz. Es krachte und barst, und gewaltige
Blitze liefen über die Energiemaschen, hüllten Menschen und
Gegenstände ein.
    Björn Hellmark hatte das Gefühl, in einen Orkan
ungeheurer Stärke zu geraten.
    Der Himmel färbte sich tiefviolett. Tausend kleine
Explosionen erfolgten gleichzeitig und mischten sich zu einem Knall
von gewaltiger Lautstärke, so daß der Himmel erbebte und
das Tal widerdröhnte von einem grollenden Echo.
    Das Netz der Zeitstarre zerfetzte wie hauchdünnes
Spinngewebe, in das jemand mit harter Hand durchwischte.
    Die Bö trieb sie nach oben. Die »Tina Mualono«
schwebte durch die Luft, als wäre sie leicht wie eine Feder, das
Wikingerschiff

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