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Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Titel: Macabros 023: Gefangen im Totenmaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Menschenleben zu retten. Ich gab Miketto die Maske und brachte mir
selbst eine Schnittwunde im Arm bei, damit Kopah getäuscht
würde.« Die Schnittwunde in Mahays Unterarm war gut zehn
Zentimeter lang und tief. »Ich wußte, daß Kopah die
Maske nie in andere Hände fallen ließ und daß er
auch selbst nicht in der Lage war, sie zu beseitigen. Er würde
sie im Netz liegen lassen, um sie ein für allemal menschlichem
Zugriff zu entziehen. Miketto hat nicht verloren.«
    Da schaltete sich Arson ein. »Er wurde ein Opfer seiner Zeit.
Sechsunddreißig Jahre – und sie lassen sich nicht ohne
Gefahren für Raum und Zeit und Ablauf der Geschichte in der 3.
Dimension rückgängig machen.« Er berichtete, was sich
für alle Gefangenen ereignen würde.
    Menschen, unschuldige Menschen, waren zu Opfern geworden, aber zum
Glück würden sie nie erfahren, wie eigentlich alles
zustande kam.
    Ein Abenteuer war zu Ende. Eine neue Zeit brach an für die
Daiss, und aus dem Dunst des Totenmaars stiegen die Türme und
Mauern und hochgelegenen Gärten Atamias auf. Der große
Geist dieser Wesen holte die Stadt dorthin zurück, wo sie
hingehörte: In diesen Raum – und in diese Zeit…
    Hellmark, Mahay und Arson gingen dicht nebeneinander aus dem
Talkessel auf die Menschen Atamias zu.
    Wieder bildete sich die Gasse. Der breite Weg in das Zentrum der
fremden Wüstenstadt lag vor ihnen. Von vorn kamen ihnen zwei
Gestalten entgegen. Ein Daiss in einem farbenprächtigen
Priestergewand und ein Mensch. Rudi Czernin!
    Der Österreicher aus Velden wirkte bleich und verstört.
Der Priester an seiner Seite sagte zu Hellmark: »Es ist ein
Mensch aus deiner Welt. Ein Dämon hat ihn ausgesetzt im
Totenmaar, seine Seele und seinen Verstand zu verwirren. Ich habe
mich seiner angenommen und ihn mit der Kraft meines Geistes in die
leere, verborgene Stadt geholt. Er wird mit euch
zurückkehren.«
    Czernin begriff das alles nicht, aber die Anwesenheit des
sympathischen Hellmark wirkte sich beruhigend auf ihn aus.
    Björn ließ seinen Blick über die Türme der
fremden Stadt schweifen und ging den Weg zu dem geheimnisvollen
Tempel, wie von Schatten von Mahay, Arson und dem Priester begleitet,
während Czernin am Ende der Straße zurückblieb und
wartete, wie Hellmark ihn darum gebeten hatte.
    Björn passierte die Öffnung. Das alles kam ihm bekannt
vor, aber er erinnerte sich nicht mehr voll an sein Erlebnis, das er
als Kaphoon gehabt hatte, als er seinen Fuß auf diese Welt
setzte, zu einem Zeitpunkt, als die Stadt Atamia den ersten Ansturm
der Dämonen über sich ergehen lassen mußte.
    Der Priester in dem farbenprächtigen Gewand ging unmittelbar
hinter ihm die steilen Stufen empor.
    »Du hast dein Wort gehalten, wie es die Propheten in ihren
Büchern geweissagt hatten. Er wird wiederkommen. Atamia befreien
und die Geister der von den Dämonen überrumpelten Bewohner
mit deren Körpern verbinden, denn er hat das magische Schwert,
das in Xantilon geschmiedet wurde.«
    Sie erreichten die oberste Stufe, und Björn betrat das
tempelähnliche Gemach. Kostbare schwere Stoffe rahmten ein
Lager, bereitet für eine Königin.
    »Irgendwie kommt mir die Umgebung vertraut vor«, sagte
der Deutsche leise, und sein Blick schweifte in die Runde.
    Er sah sich alles genau an und ging dann auf eine Wand zu, die mit
kleinen goldenen Blättern besät war, auf denen Namen
standen.
    Hier waren die Namen jener Paare vermerkt, die sich die Treue
versprochen hatten und in diesem Tempel den Ritus der Liebe
erlebten.
    Auf einem Blatt entdeckte er zwei Namen, die ihm bekannt waren:
»Kaphoon-Bailea.«
    Aber wer war Bailea?
    Er fragte den Priester. Der antwortete: »In einer fernen Zeit
versprachen sie sich ewige Treue. Bailea wurde von Dämonen
ermordet – Kaphoon zog in den Kampf. Ihre Wege trennten sich,
aber sie werden sich wiederfinden in der Ewigkeit.«
    Der Priester reichte Björn ein Fläschchen. Es war
gefüllt bis zum Rand und mit einem rotversiegelten
Verschluß vor dem Auslaufen geschützt.
    »Ein Andenken an Atamia und uns«, sagte der Priester.
»Der Wirkstoff einer Blume, die nur in einer einzigen Nacht
erblüht und die Wahrheit der letzten Dinge enthüllt. Der
Trank der Siaris! Hüte dich vor ihm, ihn zu nehmen, wenn der
Zeitpunkt nicht gekommen ist, aber nutze ihn, wenn der Weg deines
Lebens an einem Wendepunkt angekommen ist, an dem du Klarheit
gewinnen mußt, dann koste ihn!«
    Er nahm das Fläschchen. Es fühlte sich kühl und
glatt an wie ein geschliffener

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