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Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Titel: Macabros 023: Gefangen im Totenmaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wo sie die verbracht hatten…
     
    *
     
    Es dämmerte schon.
    Klaus Mandert, Kommissar aus Velden, ging am Ufer spazieren. Er
rauchte eine Zigarillo und hing seinen Gedanken nach.
    Die Suchaktionen waren längst eingestellt. Nach so langer
Zeit war kaum damit zu rechnen, daß man noch zu einem Erfolg
kam.
    Er war selten so unzufrieden mit der Welt und sich wie seit ein
paar Tagen. Er hatte diesen Hellmark noch mal sprechen wollen, aber
der war seit seinem ersten Auftauchen nicht wieder ins Hotel
zurückgekehrt. Die Rechnung war im voraus für vier Wochen
bezahlt, aber er hatte nicht ein einziges Mal sein Bett und sein
Zimmer benutzt.
    Merkwürdiger Mensch dieser Hellmark, dachte Mandert.
    Abrupt wurde er in seinen Gedankengängen unterbrochen.
    Sein Herzschlag setzte aus. Da – mitten auf dem See –
tauchte es aus dem Nichts auf. Ein Segelboot ein weiß-rot
gestreiftes Segel…
    Das war doch das Boot, das sie suchten?!
    Und da war noch etwas! Ein Motorboot! Es tuckerte genau auf das
Ufer zu. Aber niemand saß darin.
     
    *
     
    Mandert leitete sofort alles ein. Bei dem Paar im Segelboot
handelte es sich tatsächlich um Marina Sermath und Walter
Darkos, das verschwundene Liebespaar.
    Für Kommissar Mandert stand die Welt kopf, als er die beiden
jungen Leute endlich an Land sprechen konnte.
    Sie behaupteten von ihrem Ausflug eben zurückzukehren.
    »Wir haben den ganzen See abgesucht«, knurrte Mandert.
Er ließ sich nicht anmerken, daß seine Nerven ihm zu
schaffen machten. »Sie können sich doch nicht einfach in
– Luft aufgelöst haben?«
    Marina Sermath und Walter Darkos zuckten die Achseln. Sie konnten
nur das sagen, wie sie es sich dachten.
    »Entweder bin ich verrückt, ihr seid es – oder die
ganze Welt ist es.« Mandert, sonst ein ruhiger Mensch, paffte an
seinem Zigarillo, fuhr sich durch die Haare und schlug mit der Faust
auf den Tisch. »Wissen Sie, wie lange ihre – gespenstische
Bootspartie auf dem Wörther See nun schon dauert?«
    »Seit heute morgen«, erwiderte Walther Darkos. »Ein
bißchen lang, ich weiß. Aber im Urlaub hat man Zeit, da
kommt es auf ein paar Stunden mehr oder weniger nicht an.«
    »Ein paar Stunden mehr oder weniger!« Mandert lief
knallrot an, seine Zornesader schwoll, und es war zu befürchten,
daß er jeden Augenblick einen Schlaganfall erlitt. »Wenn
Sie drei Wochen – drei Wochen!« betonte er
nachdrücklich und ließ jede einzelne Silbe auf der Zunge
zergehen, »ein paar Stunden nennen Sie das?«
    Einer guckte so dumm wie der andere, und niemand sagte mehr ein
Wort.
    Es war alles so unfaßbar, so unheimlich.
    Und dabei war dies nur ein Fall von vielen, der so mysteriös
war.
     
    *
     
    Sie erhoben sich. Aus der Lichtkugel trat eine Gestalt. Schlank,
drahtig, hochgewachsen. Ein ruhiges, sympathisches Gesicht. Der
fremde Besucher, der das Netz der Zeitlosigkeit zerstört hatte,
war niemand anders als Arson, der Mann mit der Silberhaut.
    »So sehen wir uns wieder«, murmelte Björn Hellmark
benommen, der auf den Besucher zuging, und ihm die Hand reichte. Er,
der Mensch aus der Gegenwart, und der andere aus der Zukunft, standen
sich gegenüber.
    »Seit einiger Zeit wissen wir, daß etwas vorgeht, was
Unruhe in Raum und Zeit trägt und auch parallele Räume
nicht verschont«, sagte Arson. Ein leichtes Lächeln
umspielte seine Lippen. Dieser Mann, der die Vergangenheit, die
Gegenwart und die Zukunft der Erde kannte wie kein zweiter, war erst
vor kurzem in Hellmarks Leben getreten, und doch hatten beide das
Gefühl, sich seit einer Ewigkeit zu kennen. »Es hat eine
Zeitlang gedauert, bis mir klarwurde, wo ich ansetzen muß. Ich
habe die Gefahrenquelle gefunden und beseitigt. Es gibt kein
Zeitstarrenetz mehr.«
    »Und uns haben Sie das Leben gerettet«, bemerkte
Björn, während Mahay die Maske vom Gesicht zog und die
wohlvertrauten Züge wieder sichtbar wurden. »Dafür
möchten wir Ihnen danken.«
    »Sie haben tapfer gekämpft, Sie beide.« Wohlwollend
nickte er Mahay zu. »Er hat einen Dämon überlistet.
Ihr hättet eure Ausgangspositionen in kürzester Zeit
ausgebaut und Kopah sowie Yron, den Schwarzen Priester, über
kurz oder lang in die Hände bekommen.«
    Mahay erzählte: »Miketto hatte mich beobachtet, und er
traute dem nicht, der ihm den Vorschlag gemacht hatte mich zu
töten, um dadurch die Freiheit zu gewinnen. Wir wurden uns
schnell handelseinig und ließen es auf einen riskanten Versuch
ankommen, um herauszufinden, ob es nicht möglich sei, noch

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