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Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Titel: Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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auf, wie es ihm unter den gegeben
Umständen möglich war, und blickte sich erst jetzt in der
ungeheuer großen Höhle um, die so groß war,
daß die zerklüfteten Wände mit dem Dunkel ringsum
eins wurden. An vorspringenden Mauern hingen Fackeln. Das blakende
Licht lag unruhig auf den bizarren Säulen, die aus dem Boden
wuchsen oder von der Decke herabhingen und den riesigen, steinernen
Thron des abwesenden Magiers flankierten. Der Thron war
überladen mit unheimlichen, rätselhaften Geschöpfen
aus der Geisterwelt. Fabelwesen mit breiten, kantigen Gesichtern, mit
heraushängenden Zungen, echsenhaftem Aussehen, schuppigen
Leibern und klauenartigen Händen und Füßen, Wesen
halb Mensch halb Tier.
    In den Nischen lagen aufgeschichtete Knochen. Björn machte in
der glosenden Dämmerung die Entdeckung, daß dort auch
menschliche Skelette aufbewahrt wurden, in denen sich Spinnen und
Ungeziefer eingenistet hatten.
    Björn Hellmark versuchte in diesem Augenblick zum ersten Mal
seinen Doppelkörper entstehen zu lassen. Schwach und kaum
wahrnehmbar bildete sich eine schemenhafte Gestalt schräg hinter
Laitea. Das Ganze spielte sich völlig lautlos ab, so daß
die Gefesselte nichts davon merkte. Björn hoffte, Macabros
entstehen zu lassen, um Laitea und sich von den Fesseln zu befreien,
aber der Versuch schlug fehl.
    Etwas hinderte ihn seine volle Kraft wirken zu lassen. War das die
Umgebung des unheimlichen Magiers, die das bewirkte?
    Fragen drängten sich ihm auf.
    »Wie lange bin ich schon hier?« wollte er wissen, seine
Befreiungsversuche mechanisch und konsequent fortführend.
    »Eine gute Stunde ist es her, seitdem man dich brachte,
Kaphoon.«
    Er erfuhr, daß er bewußtlos gewesen war.
    »Uga war anwesend?«
    »Ja.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Wahrscheinlich streift er durch die Nacht, um seinen Helfern
Hinweise darauf zu geben, wohin sie sich begeben sollen.«
    »Euer Dorf liegt weit weg von dieser Höhle?«
    »Ich weiß nicht.«
    Björn preßte die Lippen zusammen. Dann sagte er:
»Dreh dich um, Laitea! Ich werde versuchen, deine Fesseln mit
den Zähnen zu öffnen. Wir müssen etwas tun, bevor Uga
zurückkommt.«
    Sie wandte sich wortlos um und streckte ihm ihre auf den
Rücken gebundenen Hände entgegen. Björn beugte sich
herab und riß mit seinen Zähnen in dem faserigen
Gewebe.
    Auf Anhieb konnte er einige Streifen herauslösen und spuckte
die Faser aus. Nach drei Minuten war der Streifen nur noch halb so
breit. Es ging besser vonstatten, als er es sich gedacht hatte.
    Dann allerdings kam er an eine Stelle, wo die Faser dicker und
dichter war. Er benötigte die doppelte Zeit. Aber er schaffte,
was er sich, vorgenommen hatte.
    Laiteas Hände wurden frei.
    Sie konnte es selbst kaum fassen, als sie merkte, daß sie
sie bewegen konnte. Deutlich waren jetzt die Einschnittstellen in
ihrer zarten, hellen Haut zu sehen. Sie massierte sich ihre
Handgelenke nur kurz und ging dann sofort daran, ihre
Fußfesseln zu lösen.
    Sie hatte ihre Last damit. Die Fasern schnitten tief in ihre Haut
ein, und sie fand am Anfang keine Angriffsfläche.
    Kraft ging verloren.
    Dann konnte sie zwei Finger unter den Streifen legen und ihn ein
wenig dehnen. Mit ihren Fingernägeln begann sie, die
Pflanzenfasern aufzuschneiden. Es war eine mühselige,
langwierige Arbeit, und Björn wurde klar, daß es unter
Umständen Stunden dauern konnte, bis seine Fesseln gefallen
waren.
    Er wollte etwas sagen, aber es zeigte sich, daß Laitea
selbst dachte. Kurzentschlossen beugte sie sich nach vorn, zerrte aus
dem Knochenberg einen besonders spitzen und scharfkantigen Knochen
und setzte ihn an – und ratsch, im Nu fielen ihre
Fußfesseln.
    Das Mädchen mit den langen, nackten Schenkeln und den
traurigen Augen rutschte auf ihn zu und setzte den Knochen an.
    Im gleichen Augenblick geschah es.
    Es rauschte. Knatternd prallte die Luft über ihr zusammen.
Zwei, drei Fackeln erloschen durch den scharfen Luftzug.
    Ein riesiger Schatten stürzte auf sie herab.
    Laitea flog durch den Aufprall zurück und Björn erhielt
einen Stoß gegen die Brust, daß er zu Boden
stürzte.
    Ein geflügeltes Ungetüm mit großen, lederartigen
Fledermausflügeln und einem kahlen Kopf, in dem menschliche
Augen funkelten, riß den kurzen, hornartigen Schnabel auf und
hüpfte mit krächzendem Laut auf die entsetzt aufschreiende
Laitea zu.
    »Kleine Närrin!« sagte eine dumpfe, kehlige Stimme.
»Hast du wirklich geglaubt, mir auf diese Weise einen Streich
spielen zu können? Ihr habt

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