Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit
an
seiner Substanz zehrte.
Der Kampf gegen Uga war in ein entscheidendes Stadium getreten.
Jetzt mußte der Dämonenjäger Hellmark sowohl als
Macabros als auch mit seinem Originalkörper fit und voll aktiv
in das Geschehen eingreifen.
Würde er dieser Doppelbelastung gewachsen sein?
Er befürchtete, daß das nicht der Fall war. Je mehr
Kraft er seinem Zweitkörper zur Verfügung stellte desto
elender fühlte er sich.
Er ließ sich nichts anmerken.
Pepe stand neben ihm, und der Junge schloß leicht die Augen,
um sich zu konzentrieren. Das Ganze war ein Versuch, ein sehr
wichtiger und ein sehr entscheidender.
Es ging um Leben und Tod!
Der Krach, das Donnern und Bersten ließ nicht nur ihn,
sondern auch Pepe zusammenfahren.
Die glatte Wand ließ sich nicht durch Gedankenkraft
bewegen.
Aber Pepe hatte sie dennoch bezwungen.
Der harte, schwarze Fels riß in der Mitte auseinander. Ein
schmaler, mannshoher Spalt bildete sich. Kopfgroße Steinbrocken
kullerten heraus und verursachten dröhnenden Lärm.
Ein Ächzen und Knistern lief durch die Felswand, als ob sie
vollständig zusammenbräche.
Björn zwängte sich als erster durch den Spalt, um die
Situation zu erkunden.
*
Uga schwebte als Flugechse aus großer Höhe über
die Wipfel des dichten Urwalds.
Die großen schwarzen Augen funkelten wild. Die riesigen
Schwingen der Echse schlugen knatternd die Luft zusammen.
Der als Urweltvogel verwandelte Magier ließ sich im
Sturzflug nach unten fallen, als er den schmalen Dschungelpfad
erblickte, den seine Untertanen eigentlich entlangkommen
müßten.
Aber da kam niemand.
Dort lagen nur welche…
Sie waren zu fünft und hatten alle etwas abbekommen.
Der eine rieb sich den Schädel, der andere seinen Arm, der
dritte sein Bein. Einer lag ganz und gar gegen einen Baumstamm
gelehnt, als würde er schlafen.
Der Dschungelboden war zertrampelt. Äste und Zweige der
über den Weg ragenden Büsche geknickt.
Uga riß den Schnabel auf. Ein heiseres Krächzen kam aus
seinem lederartigen, braunen Hals.
Wildflatternd schwebte er über die Gruppe der
Unglücklichen hinweg. Zwei ergriffen schreiend die Flucht, einer
stolperte und kroch panikerfüllt auf allen vieren in einen
Busch.
Der Magier kam auf seine Klauenfüße zu stehen. Sein
schwerer, massiger Körper wippte nach. Der lange, lederartige
Schwanz fuhr aus wie eine Peitsche und riß das Blattwerk von
einem Busch.
»Wo sind die Mädchen?« brüllte er in der
gutturalen Sprache der Urmenschen, während sein Kopf nach vorn
stieß und mit dem Schnabel nach einem der Gedrungenen hackte,
ihn an der Schulter traf und dabei herumriß.
»Uga! Malak apa!« riefen sie durcheinander. Sei deuteten
in der Luft den Weg zurück, den sie gekommen waren, und wiesen
wild gestikulierend auf ihre Verletzungen hin, die sie bei dem Kampf
mit dem rätselhaften Fremden davongetragen hatten.
»Vielleicht sollten Sie besser mich fragen. Ich kann Ihnen
alles genau erklären!« ertönte da die Stimme hinter
dem verwandelten Magier.
Fauchend und, mit einem wilden, krächzenden Schrei wandte die
Flugechse ihren Kopf, riß den scharfkantigen Schnabel herum und
spreizte die gezackten Schwingen.
Vor dem urwelthaften Tier, in das Uga sich verwandelt hatte, stand
ein blonder junger Mann, breitschultrig, schmalhüftig, in der
Rechten ein Schwert. Die edel geschmiedete Schneide blitzte, obwohl
kein Lichtstrahl darauf fiel.
Die kostbaren Steine funkelten, als würde das Licht heller
Sonnen sich, darin spiegeln. Dieses Licht kam aus den Steinen
selbst.
Ein häßliches, dumpfes Lachen drang aus dem Schlund des
Riesenvogels, der Macabros um ein Vielfaches überragte, wie eine
Erscheinung aus der Hölle noch bizarrer und schrecklicher wurde
und sein Aussehen in Sekundenschnelle veränderte.
Rotglühende Augen, ein breiter, massiger Kopf auf einem
ebenso breiten, massigen Körper. Die Beine, stämmig und
schuppig, wurden säulengleich, als wollten sie im Erdboden
versinken, um dem unförmigen Echsenkörper einen besseren
Stand zu verleihen, als Macabros sich jetzt mit gezücktem
Schwert nach vorn warf.
Nur keine Zeit verlieren! Schnell und ohne lange zu überlegen
handeln! Das war Hellmarks Devise im Kampf gegen die teuflischen
Widersacher der Reiche der Finsternis.
Er stürzte sich auf den Riesenvogel zu. Hart und gezielt
stieß er das magische Schwert nach oben, direkt in die
vorgewölbte, lederartige Brust des Riesenvogels.
Aber – da war mit einem Mal nichts mehr.
Nur – ein
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