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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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absurd, als es zunächst
schien.
    Ansteckender Wahnsinn – warum sollte es das nicht geben? Er
nahm sich vor, Dr. Larosh danach zu fragen.
    Aber wenn Ellis und Slayton, so verrückt die
Wahrscheinlichkeit auch war, die gleiche Geisteskrankheit hatten,
dann war zu befürchten, daß noch mehr Menschen, die Dr.
Larosh’ Sanatorium besuchten, über kurz oder lang
erkrankten oder bereits erkrankt waren, ohne daß es an die
Öffentlichkeit drang.
    Während der Fahrt wollten ihm diese Gedanken nicht aus dem
Sinn, und er ging sogar so weit, daß er überlegte, wie es
wohl sein würde, wenn er den Verstand verlor, wenn er den
rätselhaften Krankheitserreger vielleicht schon in sich
trug…
    Gil Sanders schüttelte den Kopf. Soviel unsinniges Zeug hatte
er noch nie zusammengesponnen. Was war daran noch logisch?
    Alles, beantwortete er sich seine stille Frage gleich darauf schon
selbst. Was eigentlich daran war nicht logisch?
    Eines ließ er sich vor allen Dingen nicht nehmen: irgendeine
Verbindung zwischen Mark Ellis und Thomas R. Slayton, egal wie
verrückt diese Zusammenhänge auch immer sein mochten. Der
Name war so ausgefallen, so ungewöhnlich, daß man hier
schlecht von einem Zufall sprechen konnte.
    Zu gern hätte er vor seiner Abreise ins Sanatorium noch ein
paar Worte mit Mrs. Slayton gesprochen. Er hatte auch versucht, sie
zu erreichen. Aber unter der Nummer meldete sich niemand.
    Vergebens war auch sein Versuch gewesen, Jeff Mills
anzuwählen. Dort meldete sich ebenfalls niemand.
    So wollte er erst mal sein Gespräch mit Mark Ellis abwarten,
ehe er weitere Schritte unternahm.
    Das Gefühl, daß etwas Geheimnisvolles in der Luft lag,
aber wollte nicht von ihm weichen. Und selten hatten seine
Gefühle ihn betrogen.
     
    *
     
    Das Sanatorium lag inmitten eines rund zehntausend Quadratmeter
großen Grundstücks.
    Die Wohn- und Aufenthaltsräume der Patienten und des
Personals waren von außen nicht zu sehen.
    Eine fünf Meter hohe Mauer, darauf einbetonierte
Glasscherben, um jeden am Überklettern zu hindern und ein
riesiger Park, dessen alter Baumbestand manchen Grundbesitzer vor
Neid erblassen ließ, machten dies unmöglich.
    Ein großes, schmiedeeisernes Tor war zu passieren. In einem
Ziegelsteinhaus hinter dem Tor saß der Pförtner, der sich
nach Gil Sanders Wünschen erkundigte. Ein verwittertes
Messingschild neben dem Fenster angebracht. Darauf stand:
    Privates Nervensanatorium
Dr. Larosh
Besuchszeiten:
Mo.-Di. 10-12 Uhr,
Fr.-Sa. 15-18 Uhr,
So. 10-12 Uhr und 14-16 Uhr.
    Das Tor ließ sich elektrisch öffnen. Der Pförtner
streckte den Kopf aus seinem Häuschen.
    Obwohl für die Werktage Besuchszeiten eingerichtet waren, kam
kaum ein Mensch hierher. Selbst an Sonntagen hielten sich
verhältnismäßig wenig Besucher in der Anstalt auf.
Das lag wohl daran, daß die meisten Patienten keine
Angehörigen mehr hatten oder von ihnen vergessen wurden, weil
man sich ihrer wegen ihres Zustandes schämte.
    Der Pförtner blickte dem Ankömmling deshalb auch mit
offenem Erstaunen entgegen und man sah ihm an, daß er sich am
liebsten erkundigt hätte, wem der Besuch denn galt.
    Sanders grüßte dankend, grinste von einem Ohr zum
anderen und fuhr den asphaltierten, etwas bereis ansteigenden Pfad
zum Parkplatz vor den alten Backsteingebäuden mit den kleinen
Fenstern.
    Das Behandlungs- und Wohnzentrum lag auf einem Hügel. Von
hier oben aus hatte man einen prachtvollen Blick über das Land
und die dem Haus sich anschließenden Gärten. Hier
arbeiteten die Kranken. Gemüse. Salate und Kartoffeln wuchsen
auf eigenen Feldern, es gab in einem neu errichteten, langen Flachbau
kleine Handwerksbetriebe, in denen grobe Arbeiten verrichtet
wurden.
    Viele Kranke aber waren selbst zu einfachsten Handgriffen nicht
mehr zu gebrauchen. Sie liefen im großen Park spazieren oder
saßen auf Bänken unter Bäumen oder am Haus und
starrten geistesabwesend vor sich hin.
    Hinter vergitterten Fenstern im ersten Stock sah er bleiche
Gesichter, die sich gegen die bruchsicheren Fenster preßten, um
einen Blick nach draußen zu erhaschen.
    Die Kranken in dieser Station kamen nie heraus. Es war zu
gefährlich. Dann gab es wieder andere, die Tag für Tag ans
Bett gefesselt waren, die nur noch dahinvegetierten, die
gefüttert und trockengelegt werden mußte wie Neugeborene
und sich auch so benahmen.
    Sanders mußte an all diese Dinge wieder lebhaft denken, als
er seinen Wagen verließ und auf die Tür mit dem schmutzig
braunen Glas zuging.
    Bei seinem

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