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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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pfeift
über die kahlen Hügel des Landes Milachoot, in dem die
Menschen noch friedlich leben… doch das währt nicht mehr
lange… Feuerzungen vom Himmel… Geisterfinger aus der Tiefe
des unendlichen Ozeans… wo Wasser und Feuer sich verbindet…
da bin ich zu Hause…« Er sprang auf, hupfte herum und
brüllte: »Tanz! So tanzt doch, Kinder!«
    Er war ein harmloser Irrer.
    Achselzuckend erhob sich Björn, um Vonx’ Bitte zu
erfüllen, als Pepe ihn am Ärmel festhielt.
    »Björn!« murmelte der Junge erschrocken, und
Hellmark hatte sich längst daran gewöhnt, vor diesem
kleinen Burschen mit dem Wuschelkopf niemals Kaphoon genannt zu
werden.
    »Was ist denn jetzt wieder los, Quälgeist?« .
    »Ist dir denn nichts aufgefallen?«
    »Aufgefallen? Was sollte mir aufgefallen sein?«
    »Er hat von einem Mann erzählt.«
    »Unter anderem… er hat auch von Schiffen und Magiern
gesprochen, von Dämonen und wunderschönen Frauen, von
Fabelwesen und Seeungeheuern…«
    »Der Mann, von dem er sprach, Björn – hatte eine
bronzefarbene Haut!« Pepe ließ sich durch Hellmarks Worte
nicht irritieren.
    »Ja, so etwas gibt es!«
    Der Junge schluckte.
    »Kommt!« rief Vonx! »Laßt mich nicht warten,
ihr habt mir versprochen zu tanzen. Wenn ihr nicht freiwillig kommt,
hole ich euch, dann binde ich euch beide an das Seil… das
müßt ihr… folgt dem Klang der Laute… die ich
für euch nur baute… der Wind… der Wind…«
    Pepe verstand davon nur wenig. Die Sprache der Leute von Xantilon
aber war nicht kompliziert, und er hatte während seines
Anschlusses an Flüchtlingstrecks das eine und andere
gelernt.
    Er war verzweifelt. Wenn Björn sich doch nur endlich erinnern
würde.
    »Ein Mann mit einer – Haut wie Bronze!«
    »Ja, Pepe! Richtig! So etwas gibt es
tatsächlich.«
    »Er hat doch noch mehr gesagt, Björn… es war die
Rede von… einer Maske…«
    »Von einer Fratze – das ist egal. Nur einer trägt
eine Maske, vor dem man sich fürchten muß, vor der auch
die Dämonen fliehen, Björn. Einer, der zu uns gehört
– und dem du diese Maske selbst gegeben hast. Dieser Mann mit
der Fratze und der Bronzehaut ist niemand anders als – Rani
Mahay! Der komische Liedermacher hat Rani Mahay getroffen.«
     
    *
     
    »Rani Mahay? Tut mir leid, Pepe… Ich habe den Namen nie
gehört.«
    »Oh, Björn!«
    Der Junge schlug sich an den Kopf. Vonx maulte im Hintergrund
herum und beschwerte sich. Hellmark machte ein paar komische Schritte
und der singende Krieger schlug sich vor Freude auf die Schenkel,
daß es lautstark knallte. Er war wie ein kleines Kind.
    Sie tanzten im Kreis herum und fielen in Vonx’
merkwürdigen Sing-Sang mit ein. Das ging eine ganze
Zeitlang.
    »Meine Freunde! Ihr seid meine Freunde! Wir wollen immer
zusammenbleiben, versprecht mir das Vonx wird euch belohnen. Immer
sind sie vor mir davongelaufen, nur ihr nicht… ihr versteht
mich.« Er freute sich und lachte.
    »Was für eine herrliche Musik!«
    Davon schien nur er überzeugt. Es hörte sich
schauderhaft an, aber weder Pepe noch Björn sagten etwas
darauf.
    Hellmark ließ Vonx wissen, daß es unmöglich sei,
hier bei ihm zu bleiben. Sie wollten weiter, den Tempel suchen.
    Im ersten Moment war Vonx traurig, doch dann hellte seine Miene
sich auf.
    »Ihr lauft mir nicht davon, nicht wahr?«
    »Nein, wir laufen dir nicht davon, wir kommen wieder
zurück zu dir. Dann werden wir singen und tanzen und
fröhlich sein.«
    »Das dauert aber sicher sehr lange, bis ihr
wiederkommt?«
    »Wir werden uns beeilen.« Mit diesen Worten stieß
Hellmark einen kurzen, scharfen Pfiff aus. Im Buschwerk regte es
sich. Yümaho tauchte auf der Bildfläche auf.
    »Oooh«, machte Vonx. »Ein Pferd. Ist es
musikalisch? Kann er tanzen?«
    »Leider nein«, lachte Hellmark.
    Er klopfte den Hals des Hengstes.
    »Aber man kann es ihm beibringen… ich spiel die
Laute… das Pferd tanzt.«
    »Damit wird es nicht einverstanden sein.« Sie
näherten sich dem schmalen Pfad, der durch den Dschungel
führte. Die Dunkelheit hatte in der Zwischenzeit zugenommen.
    Vonx blickte ihnen nach. »Seid auf der Hut!« rief er.
»Ihr wart sehr nett, schade, daß ihr schon gehen
müßt… jetzt bin ich traurig, das nächste Mal
binde ich euch doch wieder fest.«
    Björn und Pepe verschwanden hinter dem dichten Buschwerk.
Schon nach wenigen Schritten war das Gebüsch nicht mehr so dicht
und standen auch die riesigen, uralten Bäume weniger eng.
    Steppenartiges Gelände breitete sich vor ihnen aus, und

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