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Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Titel: Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ungünstig. Ich solle es auf den
nächsten verschieben. Ich hörte nicht darauf.
    Als ich meinen Freund aufsuchte, rutschte, ich auf der frisch
gewachsten Treppe aus und fiel so unglücklich, daß ich
mich nicht mehr aus eigener Kraft erheben konnte. Ein Hausbewohner
fand mich und benachrichtigte ein Krankenfahrzeug. Ich hatte das
rechte Bein gebrochen, und das linke war leicht angeknackst.
    Zufall? Vielleicht! Damals glaubte ich noch daran. Aber als
weitere Hinweise später erfolgten, war ich schon vorsichtiger
und aufmerksamer.
    Einmal wurde ich gewarnt, zu einer bestimmten Stunde eine
bestimmte Straßenkreuzung zu überqueren. Ich tat es
trotzdem, allerdings im Zustand höchster Konzentration und
Aufmerksamkeit. Die Straße lag völlig frei vor mir, und
die Ampel zeigte grün. Was hätte also passieren
können? Ich ging auf dem Zebrastreifen.
    Als ich mich etwa auf der Mitte der Straße befand, geschah
es. Aus einer Seitenstraße raste ein dunkles Fahrzeug auf mich
zu. Es ging alles blitzschnell. Ich warf mich zur Seite und wurde von
einem Kotflügel noch getroffen. Der dumpfe Schmerz raste durch
meine Hüften, und ich wurde mehrere Meter weit durch die Luft
geschleudert. Ich hörte den aufheulenden Motor. Das Fahrzeug
entfernte sich. Passanten rannten auf mich zu und kümmerten sich
um mich. Mit Schürfwunden kam ich davon. Ich hatte nochmal
Glück gehabt.
    Am gleichen Tag erfuhr ich, daß zwei Straßen weiter
ein Banküberfall stattfand und der fliehende Räuber, den
man noch am gleichen Nachmittag faßte, mich fast zu Tode
gefahren hätte.
    Von da an wurde ich immer vorsichtiger. Ich glaubte den Stimmen
aus dem Jenseits, die zukünftige Ereignisse voraussagen konnten,
mehr denn je. Seit dieser Zeit stelle ich beinahe mein tägliches
Horoskop danach. Irgend jemand im Jenseits, den ich nicht kenne, der
es aber gut mit mir meint, meldet sich in unregelmäßigen
Zeitabständen bei mir.
    Gestern standen die Sterne ungünstig für mich. Die
fremde Stimme meldete sich wieder und warnte mich davor, an Ihrem
Vortrag teilzunehmen. Das, worüber Sie sprachen und was Sie in
Dias zeigten, aber interessierte mich brennend, denn sicher gab es da
einiges, das sich mit meinen Forschungen deckte. Was wir beide in
langen Jahren erarbeitet hatten, konnten wir im Gespräch
miteinander austauschen.
    Ich schickte also meine Frau zu Ihrem Vortrag, und sie berichtete
mir ausführlich über den Abend. Nun bin ich also hier. Wie
meine Frau Ihnen bereits sagte, befasse ich mich mit dem
Phänomen transzendentaler Stimmen. Sie sind sehr interessiert
daran, Näheres darüber zu erfahren. Wie Sie sicher wissen,
wird in vielen Ländern seitdem das Phänomen der
Jenseitsstimmen untersucht.
    Wissenschaftler und Laien haben Hunderttausende von Stimmen
aufgenommen und katalogisiert. Verstorbene beantworten Fragen nach
ihrer Herkunft und ihrem Namen. Ich habe das Glück, daß
meine Stimmen mir mehr mitteilen. Die Jenseitsstimmen haben es
vollbracht, daß ich heute die Welt mit anderen Augen sehe. Es
gibt ein Weiterleben nach dem Tode!
    Das war die erste und größte Erkenntnis, die ich
gewann. Aber sowohl dieses Leben, das wir hier verbringen, und das
eine wichtige und entscheidende Vorstufe für jegliche
Weiterentwicklung ist, als auch die Existenz nach dem Tod – sind
von Feinden bedroht.
    Die Welt der Dämonen ist nicht zu leugnen. Sie wirkt hier
ebenso wie im Jenseits. Im Jenseits aber gibt es Stufen der
Erkenntnis, die in diesem Dasein nur ganz besonders Glücklichen
zuteil werden. Diese Erkennenden übermitteln Warnungen und
Hinweise, um Dämonen und Verführer aufzuspüren und zu
erkennen. Sie nennen Namen. Aber ich kann Ihnen viel erzählen,
denken Sie jetzt. Sie sind an Tatsachen interessiert. Sie wollen
selbst überprüfen, was wahr an dem ist, was ich behaupte.
Nun, ich scheue weder Ihre Fragen noch Ihre Untersuchungen. Im
Gegenteil: ich erwarte eine strenge Beurteilung. Alles andere
wäre Selbstbetrug. Damit wäre weder Ihnen noch mir
geholfen.«
    Griever klappte den Deckel völlig ab und schloß das
Tonbandgerät an Carel Unstett beobachtete jeden Handgriff.
    Ein Tonband lag auf. Griever erklärte die Funktion der
einzelnen Schalter.
    Unstett hörte aufmerksam zu und probierte auf Grievers
Geheiß die einzelnen Schaltungen aus.
    »Eine Bitte allerdings hätte ich«, bemerkte Carel
Unstett unvermittelt.
    »Gern, wenn ich sie Ihnen erfüllen kann…«
    »Können Sie!« Unstett ging zum Schrank, klappte
eine Ledertasche auf und nahm ein

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