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Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Titel: Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gedacht, Lavan-Björn«,
lächelte sie. »Ich suche noch immer einen Weg, dir und
deinem Freund damit zu helfen. Ich bin noch nicht so weit –
leider…« Er glaubte Trauer in ihren Augen erkennen zu
können.
    Dann senkte sie schnell den Blick. »Aber erst wollen wir
versuchen, was größere Sicherheit bietet«, sagte sie
schnell, und eine gewisse Heiterkeit schwang in ihrer Stimme mit.
Björn kam es so vor, als wolle sie irgend etwas
überspielen. Gab es eine Gefahr bei dem, was sie sonst zu tun
gedachte – eine Gefahr, die sie nicht beim Namen nennen wollte,
um sie nicht zu erschrecken?
    Hellmark besaß eine gute Menschenkenntnis und
Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen genug, um
zu spüren, wenn etwas in der Luft lag, das man nicht unbedingt
in Worte kleiden konnte.
    Er wollte den Dialog nicht abbrechen lassen. Doch er wurde daran
gehindert, seine Gedanken in Worte zu fassen.
    Antor kam aus der Dämmerung des gewölbeähnlichen
Prachtsaales, in dem die Ruhe und Atmosphäre einer Kirche
herrschten.
    Antor hatte eine hohe Stirn und große, kluge Augen, bei
deren Anblick man den Eindruck gewann, sie könnten einem bis auf
den tiefsten Grund der Seele schauen.
    Er deutete vor jedem der Anwesenden ein leichtes Nicken an. In den
Händen hielt er ein schweres Buch. Björn und Rani sahen,
daß das schimmernde Gespinst an vielen Stellen fadenscheinig
war und fingerdicke Löcher den Einband durchbohrten.
    »Man behauptet, daß dies ein Buch sei, in dem Cavhs
für alle Eventualitäten des Lebens in dieser Welt den Rat
der Götter aufgezeichnet habe. Ich weiß nicht, ob das
stimmt. In vielen Fällen mag es zutreffen. Doch das ist ein
Sonderfall. Ihr wißt, was es mit dem Spiel des Schicksals auf
sich hat. Die Kaythen wurden ohne ihr Dazutun und ihr Wissen in
dieses Spiel hineingezogen. Dämonische Kräfte nutzten das
Gebot der Stunde, einzugreifen und das Land zu erobern, das einst den
Göttern gehörte.
    Wir kennen das Wissen der Götter. Einen Teil davon zumindest.
Cavhs, der unser größter war, hat es uns hinterlassen. Die
Weisheit der Götter hätte dieses Volk allezeit
beschützt, das zu einer Art Mittler zwischen Mensch und
Göttern geworden war. Aber die, denen wir vertrauten, denen die
Götter vertrauten – mißbrauchten dieses Vertrauen.
Zwei Priester deren Namen und Herkunft uns auch heute noch unbekannt
ist, raubten das Spiel, führten Züge aus und stürzten
Menschen, Priester und Götter ins Unglück.
    Das Universum veränderte sich. Aus der Tiefe des Alls kam das
Grauen, kamen die verirrten Geister, die Besitz ergriffen von der
Insel, die Sodschon’nels Heere in einem Blutbad ertrinken
ließen, die unermeßliches Leid verbreiteten. Das alles
ist euch bekannt. Ihr wißt auch von Rha-Ta-N’my, der
Dämonengöttin, die den Dämonen das Leben schenkte, und
deren Gier nach Leben und geistiger Knechtschaft so gewaltig ist,
daß ihr Geist bis in die fernsten Winkel des Kosmos
vorgedrungen ist.
    Sie kann kein Leben schaffen, sie kann sich nur des Lebens
bedienen, das ein allmächtiger Geist aus seinen Gedanken schuf.
Rha-Ta-N’mys Endziel ist die Herrschaft über die ganze
Vielfalt des Lebens, wie es sich auf allen Welten, in allen
Dimensionen und Parallelräumen entwickelt hat. Viele Bereiche
schon stehen ganz unter der Herrschaft dieser Geister. Und sie
expandieren weiter. Einen großen Faktor im Zusammenspiel der
Kräfte stellt auch Molochos, der Oberste der Schwarzen Priester
dar. Er befiehlt über einen Großteil der Dämonen, und
er ist in Rha-Ta-N’mys Schachzügen eine besonders
ausgeprägte Gestalt. Das alles steht in diesem Buch. Cavhs hat
einen Blick in die Ewigkeit getan, er hat dabei die tiefste
Vergangenheit und die fernste Zukunft gleichermaßen erblickt.
Er beschreibt sie.«
    »Dann kennt er die Geheimnisse der Zeit und des Lebens?«
stieß Hellmark seine Frage hervor, als Antor eine Pause
machte.
    »Ja.«
    »Er kennt Rha-Ta-N’mys Geheimnisse ebenso wie die
Molochos, er hat die Kämpfe gesehen, die jetzt stattfinden, die
einst stattfanden – und die stattfinden werden. Wird auch die
Erde durch Rha-Ta-N’my untergehen?«
    Antor blickte ihn groß und rätselhaft an. »Das,
lieber Freund, steht in den Sternen. Cavhs hat es erblickt und in
Bildern niedergeschrieben. Wenn ein Weiser daherkäme, der diese
Bilder versteht, könnte ich dir Auskunft darüber geben.
Auch unseren Weisen ist es bis zur Stunde nicht gelungen, Cavhs
Bildersprache zu verstehen. Und selbst, wenn ich es jetzt

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