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Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Titel: Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich
nicht in Luft auflösen… oder doch, wie es die Zeitungen in
den letzten Tagen ja geschrieben haben. Möglicherweise gibt es
einen Zusammenhang zwischen den Anfeindungen aus einem unsichtbaren
Reich und Ihren Träumen. Wir werden es herausfinden. Sechs
Monate sind vergangen seit unserer ersten Begegnung. Die Träume
häuften sich in letzter Zeit. Es sind eigenartige Träume,
zugegeben. Erstaunlich ist die Hartnäckigkeit der gleichen
Aussage. Nun. ich hoffe, daß der Zustand, in dem Sie sich jetzt
befinden, Ihr Unterbewußtsein gewissermaßen
›aufgeweicht‹ hat, um es mal so auszudrücken. Was ich
in Tiefenhypnose vor sechs Monaten erfuhr, war möglicherweise
nur die Basis, auf der wir jetzt weiter aufbauen müssen. Heute
– können wir vielleicht tiefer in das Geheimnis Ihrer
Herkunft eindringen…«
    Er lächelte. Sein Zigarillo lag erloschen im Ascher.
    »Sie werden jetzt einschlafen«, sagte Felkmann leise,
aber bestimmt. »Sie fühlen sich ganz leicht… sehr
wohl… Sie werden nicht mehr wissen, wo Sie sich befinden…
Sie werden nur noch meine Stimme hören, und auch nur dann, wenn
ich Sie persönlich anspreche. Können Sie mich hören,
Herr Morell? Sagen Sie laut und vernehmlich: ja.«
    »Ja.«
    Felkmann griff nach der schlaffen Hand des Mannes, den er in
Hypnose versetzt hatte. Schwer und kraftlos sank sie auf die Couch
herab.
    »Sie werden mir auf alle Fragen, die ich Ihnen stelle,
antworten?«
    »Ja…«
    »Sie werden mir größtmögliche Beschreibungen
jener Dinge geben, die Sie sehen…«
    »Ja…«
    Felkmann führte seine beiden Hände über Frank
Morells Gesicht. Der hatte die Augen geöffnet, blickte aber in
eine unendliche Ferne, als würde er die Tiefen des Weltalls
wahrnehmen.
    Der Hypnotiseur erhob sich und näherte sich dem schmalen
Tisch hinter dem Kopfende der Couch. Darauf stand eine moderne
Tonbandanlage, an die ein Mikrofon angeschlossen war. Das Mikrofon
war so ausgerichtet, daß es die Stimmen des Fragenden und des
Antwortenden gut aufnehmen konnte.
    Felkmann schaltete das Gerät noch nicht ein. Er näherte
sich der hohen, dunklen Tür, die in einen angrenzenden Raum
führte.
    Mit dem Knöchel schlug er verhalten einmal dagegen und
öffnete dann die Tür spaltbreit.
    »Du kannst herauskommen«, sagte er dabei leise in den
dunklen Raum. »Es ist soweit…«
     
    *
     
    Ein Schatten fiel über sein Gesicht.
    Er wurde erzeugt von dem Mann, der im jenseitigen Raum gewartet
hatte.
    Dieser Mann hatte etwa Felkmanns Alter und war einen Kopf
größer als der Hypnotiseur. Er hatte breite Schultern und
leicht gerötete Wangen.
    »Es ist vielleicht nicht richtig, was ich tue«, kamen
Felkmann Zweifel. »Ich hätte es ihm sagen sollen, daß
ich die Unterredung mit ihm durchführe, wenn ein Zeuge anwesend
ist.«
    »Dann wäre er befangen gewesen, Kurt«, sagte sein
Gegenüber.
    Der Sprecher war Professor Arnold Mass. In München hatte er
einen Lehrstuhl für Psychologie inne. Seitdem in Deutschland
soviel über parapsychologische Phänomene gesprochen,
geschrieben und sogar im Fernsehen gezeigt wurde, hatte Mass es nicht
unterlassen können, seine Nase auch in dieses Wissensgebiet zu
stecken.
    Die beiden Männer hatten gemeinsam studiert.
    In Frankfurt. Mass hatte als
Fünfunddreißigjähriger seine Stelle in München
angetreten, Felkmann dagegen eröffnete eine Praxis im Taunus,
spezialisierte sich dabei immer mehr auf übersinnliche
Phänomene, fing an, sich für Okkultismus und Astrologie zu
interessieren und kam zu dem Schluß, daß Geist und Seele
des Menschen doch vielschichtiger waren, als das allgemein bekannt
wurde.
    Nachdem Frank Morell, den Felkmann für seinen
interessantesten Fall in seiner Praxis hielt, sich erneut angemeldet
hatte, nahm er Kontakt zu seinem alten Freund auf, dem er den
Vorschlag machte, jener vorbereiteten Sitzung in Tiefenhypnose
beizuwohnen.
    »Möglich.« Kurt Felkmann kratzte sich im Nacken.
»So ganz wohl fühle ich mich allerdings nicht in meiner
Haut, Arnold. Ich habe nicht gern Geheimnisse vor den Leuten, die zu
mir kommen und sich mir vertrauen.«
    »Du kannst’s ihm ja immer noch sagen. Nachträglich.
Sag’, du hättest einen Rat gebraucht…«
    »Hm.«
    Mass setzte sich in einen etwas weiter entfernt stehenden
Sessel.
    Felkmann nahm seinen Platz in Kopfhöhe des Schlafenden
ein.
    »Frank – können Sie mich hören?«
    »Ja.«
    »Wo wohnen Sie?«
    »In Frankfurt… Beckerweg.«
    »Wie alt sind Sie?«
    »Neunundzwanzig Jahre…«
    »Wir gehen jetzt

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