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Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Titel: Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ist
ebenfalls Spezialist auf dem Gebiet das ich betreibe
und…«
    Weiter kam er nicht.
    Hinter dem Haus erscholl ein klägliches Wimmern und
herzzerreißendes Jaulen.
    Die Bernhardinerhündin!
    Ihr langgezogenes Heulen klang so schrecklich, daß es den
Männern eiskalt über den Rücken lief.
    Felkmann sprang auf. »Was ist denn da los?« fragte er
erschrocken und lief zur Tür. Morell war ebenfalls sofort auf
den Beinen. Nichts mehr von der Schwäche, die ihn vorhin noch
kennzeichnete, war ihm anzusehen.
    Dr. Felkmann lief durch den Korridor und griff im Vorbeilaufen
nach der Schrotflinte, die in einer Nische zwischen zwei hohen
Fenstern hing, er lud sie durch und eilte in den Park. Das schaurige
Heulen war verebbt.
    Doch Felkmann wußte genau, von welcher Seite des Parks es
gekommen war:
    Von der rückwärtigen Terrasse her!
    Er schaltete sämtliche Lichter draußen ein. Die
Terrasse und das ganze Haus waren taghell ausgeleuchtet.
    »Hallo, ist dort jemand?!« Der Psychiater rief laut in
den nächtlichen Garten.
    Seine Stimme kehrte als Echo zurück.
    Rundum war nichts zu sehen.
    Felkmann eilte zwischen Buchen und Eichen weiter in den Park.
Morell befand sich nur einen Schritt hinter ihm.
    Hinter einer massigen Eiche sahen sie das zuckende Tier
liegen.
    Mass erreichte ebenfalls die Terrasse und wollte in den Park
hinaus, als er aus den Augenwinkeln eine schattengleiche Bewegung
registrierte.
    Jemand huschte von der anderen Seite der Terrasse in das Haus.
    Mass’ Augen wurden schmal. Er hielt den Atem an und lief auf
Zehenspitzen in den Korridor zurück, um sich zu vergewissern, ob
er sich auch nicht getäuscht hatte und ob wirklich jemand den
Aufbruch benutzte, um heimlich in das Haus einzudringen…
     
    *
     
    Das Tier lag zuckend am Boden und konnte sich nicht mehr
erheben.
    Cora hing die Zunge aus dem Maul, und um die herabhängenden
Lefzen flockte Schaum.
    Die Hündin hechelte, ihr Atem kam stoßweise. Sie
verdrehte die Augen.
    Felkmann tätschelte das Tier, ließ den Blick schweifen
und konnte nichts Verdächtiges entdecken.
    »Hat sie Gift gefressen?« fragte Morell.
    »Ich weiß es nicht. Eigentlich aber schlecht
vorstellbar. Wer soll hier etwas reingeworfen haben? Nein, das war
etwas anderes…«
    »Was?«
    »Keine Ahnung. Komm, steh auf!« forderte er die
Hündin auf. Doch das Tier atmete nur schwer und keuchte, als
leide es unter einem schweren Erstickungsanfall.
    Felkmann untersuchte das Maul der Hündin, aber da steckte
nichts in ihrer Kehle.
    Die großen Augen blickten ihn starr und angsterfüllt
an, als fürchte sich das Tier vor einer namenlosen Gefahr, die
unsichtbar vorhanden war und die sie mit ihren abgestumpften Sinnen
nicht wahrnahmen.
    »Ich kann das Jaulen nicht vergessen… so wimmert nur ein
Hund, der heftig geschlagen oder dem großer Schmerz
zugefügt wird. Ich kann keine äußere Verletzung
feststellen und…«
    Da war der Krach im Haus.
    Dumpfe Schläge. Ein unterdrückter Aufschrei. Glas
splitterte.
    »Mass!« entfuhr es Felkmann.
    Frank Morell rannte schon los. Dicht hintereinander liefen sie
über die Terrasse hinweg und eilten den Weg zurück, den sie
gekommen waren.
    Im Behandlungsraum schien ein Orkan gewütet zu haben.
    Mass lag wimmernd am Boden und war halb bewußtlos.
    Ein Stuhl hatte nur noch zwei Beine. Die Tür zum
Nachbarzimmer stand weit offen. Ebenfalls das Fenster, dort, was
seitlich zum Haus mündete.
    Eine große Bodenvase neben der Tür war umgekippt und
zersplittert.
    Es war ein wertvolles Stück. Dr. Felkmann wurde weiß
wie ein Leichentuch.
    Aber noch mehr war zerstört, und der Verlust schmerzte ihn
nicht minder hart.
    Die Tonbandanlage war von rauher Hand zu Boden geworfen und die
aufgelegte Spule aus dem Wickelkern gerissen worden. Diese Spule
fehlte und eine weitere, die in einem Regal oberhalb die Anlage
aufbewahrt wurde. Nur die eine war noch weg. Und das war kein Zufall
wie das alles hier kein Zufall war. Die Spule mit der Aufschrift
›Aufzeichnungen F. Morell‹ war verschwunden.
    »Was ist passiert, Arnold?« fragte Dr. Felkmann mit
belegter Stimme, während er neben dem Freund in die Knie ging
und ihm behilflich war, den Kopf aufzurichten.
    Morell kehrte aus dem Nachbarraum zurück.
    »Alles ruhig. Der Kerl ist längst über alle Berge.
Er hat uns ganz schön an der Nase herumgeführt.«
    »Er sah furchtbar aus«, stöhnte Mass. »Ich sah
ihn hier ’reinschleichen und blieb ihm auf den Fersen. Ich habe
mir eine von deinen Knarren von der Wand

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