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Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben

Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben

Titel: Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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kristallen!
Die Hände, die schlank und schmal auf vorspringenden Erhebungen
des leuchtenden Kristalls ruhten, schienen mit dem ganz und gar
verwachsen. Die Finger waren weiß und leuchtend und hoben sich
kaum von dem Kristall ab.
    Die Züge der fünf Weisen waren vergeistigt. Aus den
kahlen Schädeln der Unterirdischen wuchsen helle, gedrehte
Stränge, die in den Kristall ragten.
    Hellmark mußte unwillkürlich an Fühler denken, die
feinste Vibrationen aus dem Kristall entnahmen.
    Die Mienen der fünf hellhäutigen, anders gearteten
Satis, zeigten keine Regung.
    Björns Augen wurden schmal, als er noch etwas entdeckte, was
nur bei ganz genauem Hinsehen überhaupt zu sehen war.
    Im Kristall hinter den fünf Weisen trat ständig ein
leichter, fließender Schatten auf, der seine Ausdehnung und
seine Geschwindigkeit praktisch nicht veränderte.
    Da begriff Hellmark den ganzen Umfang der Symbiose, wie sie hier
zwischen Satis und Vatox durchgeführt wurde.
    Bestimmte Satis, die mutante Ansätze zeigten, entwickelten im
Lauf der Zeit solche fühlerartigen Auswüchse. Bestimmte
Satis verfügten über PSI-Fähigkeiten. Dazu
gehörte offenbar auch der, der nicht von seiner Seite wich.
    Dieser Mann unterhielt sich mit den fünf Weisen, man sah es
seinem konzentrierten und angespannten Gesicht an.
    Aber er redete nicht mit dem Mund! Er bediente sich der Sprache
der Telepathie!
    Die fünf Weisen waren weiter entwickelt als normale
Satis.
    Hier war das Hirn – das Extrahirn des unterirdischen
Volkes!
    Die Weisen standen ständig in direktem Kontakt mit Vatox dem
Großen. Sein Körper floß in einem Hohlraum hinter
dem Thronkristall und artikulierte ständig mit ihm. Vatox’
geistige Ströme durchsetzten die Hirne der Weisen, so daß
schließlich Geist und Willen der Weisen in Wirklichkeit Geist
und Willen Vatox’ war!
    Das machte verständlich, wieso dieses Volk ohne
Rücksicht auf seine eigenen Interessen Vatox wie einen Gott
verehrte und alles für ihn tat, um ihm die Rückkehr unter
die Sonne zu ermöglichen.
    »Sie haben dich gesehen«, sagte in diesem Moment der
Satis an seiner Seite unvermittelt. »Die Weisen haben sich ein
Bild von dir gemacht.« Die Stimme des Unterirdischen riß
Hellmark aus seinen Überlegungen. Der Satis blickte ihn ernst
an. »Und es ist nicht so, wie du vermutest. Deine Gedanken sind
schlecht – und falsch.«
    Da begriff Björn, daß der Satis über
PSI-Kräfte verfügte, die er entweder die ganze Zeit
über noch nicht eingesetzt hatte – oder die hier in
unmittelbarer Nähe der fünf Weisen verstärkt
auftraten.
    »Ich bin Sovor«, stellte sich der Satis jetzt mit Namen
vor. »Wenn du irgendwelche Wünsche hast, wende dich an
mich. Was aus dir werden wird, weiß noch niemand. Du bist zu
einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt hier angekommen, und wir
wissen noch nicht, wer du wirklich bist und was du willst. Die
Gedanken der Weisen haben dich registriert, aber sie haben sich noch
keine Meinung über dich gebildet. Bis es so weit ist, bist du
hier bei uns in Sicherheit.«
    »Und wie lange ist das?«
    »Das weiß ich noch nicht. Möglicherweise nach dem
nächsten Experiment.«
    Hellmark schluckte. Nächstes Experiment! Das bedeutete nicht
mehr und nicht weniger, daß die fünf Weisen mit Vatox
artikulierten, um einen neuen und diesmal noch heftigeren
Erdstoß auszulösen.
    »Dieses Experiment wird in dem Augenblick durchgeführt,
da die Jo-Os ihr Land erreichen. Diesmal werden sie die letzten
unserer Angehörigen geholt haben, um sie auf hinterhältige
Weise zu ermorden.
    Die Weisen sind sicher, daß Vatox den Punkt seiner optimalen
Stärke erreicht hat, um das Land der Jo-Os durch eine heftige
Erschütterung zu vernichten, um die Flugschiffe dieser
kriegerischen Rasse zerbröckeln zu lassen, ehe sie erneut
ausschwärmen können wie die Insekten. Sobald wir Kenntnis
vom Erfolg haben, werden wir uns näher mit dir
beschäftigen. Solange bist du unser – Gast.«
    »Euer Gefangener«, verbesserte Björn rauh.
    »Nein, unser Gast.« Sovor wandte sich ab und
verließ die lichtdurchflutete Halle.
    Am Ausgang des Ovalraums stießen die beiden
zurückgebliebenen grün-grauen Satis wieder zu ihnen.
    Hellmark lief sehr langsam. Das dumpfe Gefühl trat jetzt auch
in seinem zweiten Bein auf.
    Hing es mit dem Sauerstoffmangel zusammen, der notgedrungenerweise
hier unten herrschte? Es war ihm aufgefallen, daß im Thronsaal
der Weisen das Rauschen in seinen Ohren stärker geworden war und
er noch größere Mühe

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