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Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Titel: Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nächsten Moment verschwunden.
    Björn ahnte nicht, daß er eine flüchtige Begegnung
mir Francis Surman aus London gehabt hatte, jenem Mann, der wider
besseres Wissen den Kontakt zu dämonischen Wesen aufnahm und
sich eine der vielen Geisterwelten zeigen ließ… In diesem
Fall diejenige, die dem alten Mann aus der Kingsroad und seinem
Freund Bill Coogan für alle Ewigkeit zum Schicksal geworden
war.
     
    *
     
    Waren Stunden oder Tage vergangen, seitdem er sich hier
aufhielt?
    Er spürte weder Hunger noch Durst und keinerlei
Müdigkeit.
    Niemand bedrohte ihn, niemand wollte etwas von ihm.
    Er war in einem Bereich, der eine Art Gefängnis war. Ein
Gefängnis auf Lebenszeit, eine Gefängnis für die
Ewigkeit.
    Die Landschaft, durch die er kam, bestand aus feuchten Stollen und
Straßen, die zwischen waberndem schwarzem Nebel
hindurchführten. Manchmal erblickte er seitlich der scheinbar in
eine sinnlose Unendlichkeit führenden Straße Gestalten,
die beisammen standen, die von dämonenfratzigen Wesen beobachtet
wurden. Dann wieder sah er nur eine Einzelperson, die gegen eine
zerklüftete, schwarze Felswand lehnte und gedankenversunken in
eine unwirkliche Ferne starrte. Die sich hier befanden, hatten es
aufgegeben, nach einem Ausweg zu suchen. Ihre geknebelten Seelen
waren dazu verdammt, hier zu bleiben. Es gab eben für
diejenigen, die sich hier befanden, keinen Ausweg, keine
Möglichkeit der Veränderung mehr.
    Er begegnete auch nochmal der Frau, die in jugendlicher Frische
und Schönheit erschien, ein andermal gepeinigt von der
Bürde und den Nachteilen eines hohen Alters und gezeichnet von
einer unerklärlichen Krankheit.
    Mary nickte ihm zu. »Du bist auf dem rechten Weg, Fremder.
Immer geradeaus – dann kommst du zum Meer der
Finsternis…«
    »Danke!«
    Im nächsten Moment tauchte sie wieder wie ein Schemen in dem
schwarzen Nebel unter, und er setzte seinen Weg fort.
    Bevor das Meer kam, passierte er eine Art Brücke, die sich in
weitem Bogen über einen schwarzen, träge
dahinwälzenden Fluß spannte.
    War dies das Schwarze Wasser aus dem Boden der Todespyramide?
    Er folgte dem Flußlauf und erreichte endlich die
Mündungsstelle, wo der Schwarze Fluß sich mit dem Meer der
Finsternis vereinigte.
    Rauschend brach das Wasser an dieser Stelle ins Meer ein, als ob
es ein Wasserfall wäre, der aus großer Höhe
herabstürzte.
    Der Schaum war schwarz, und die dunklen Flocken platzten in der
Luft vor ihm wie Seifenblasen und schwebten auf die
Meeresoberfläche zurück, die jenseits der
Flußmündung glatt und schwer wurde, als wäre sie eine
spiegelnde Fläche, über die man gehen konnte.
    Es gab hier in diesem Bezirk unendlich viele Buchten, die wild und
zerklüftet aussahen und von hohen, nicht minder
zerklüfteten steilen Felsen umstanden waren.
    Silhouettenhaft zeichneten sich seltsame Boote darauf ab, die in
der Ferne mit dem Horizont zu verschmelzen schienen.
    Es handelte sich um flache Nachen, die mit einem einzelnen hohen
Mast versehen waren, an dem ein schwarzes aufgeblähtes Segel
hing. Das Segel hatte die Form eines Gerippes, und der Wind konnte
eigentlich unmöglich die Nachen antreiben, denn er hatte
überhaupt keine Angriffsfläche. Er verlor sich in den
Rippenzwischenräumen. Dennoch bewegten die Nachen sich, und
ameisenhaft waren Gestalten darauf zu erkennen.
    Mehrere dieser seltsamen, gespenstischen Seefahrzeuge glitten
lautlos und wie schwerelos über die glatte schwarze
Fläche.
    Björn konzentrierte sich auf die fernen Boote und
beabsichtigte, als Macabros dort aufzutauchen, um herauszufinden, was
es mit den Schiffen auf sich hatte.
    Doch er konnte sich nicht verdoppeln.
    Sein Geist, der es ermöglichte, war abhängig von seinem
Körper, der tot zurückgeblieben war, und er mußte
sich vor Augen halten, daß nur in einer
Geist-Körper-Verbindung die Fähigkeit zur Verdoppelung
gegeben war. Hier aber war er Geist-Seele, und in dieser
Erscheinungsform unfähig, seinen feinstofflichen
Ätherkörper zu aktivieren.
    Er entdeckte eine einsame Gestalt am Strand, die auf einem
Vorsprung hockte und gedankenverloren über das Meer der
Finsternis starrte.
    Der Fremde war menschlich. Er unterschied sich von einem Menschen
nur dadurch, daß seine Fingernägel breiter waren und
leicht violett schimmerten.
    Der Mann wandte den Kopf, noch ehe Hellmark auf Hörweite
heran war.
    Der auf ihn aufmerksam geworden war, erhob sich.
    Er überragte Björn um Haupteslänge, und sein ovaler
Schädel war von weiß-grauem

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