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Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Titel: Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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blieb zurück, stand bleich
und atemlos gegen die Wand gelehnt und die Augen in ihrem Gesicht
glühten jetzt wie Kohlen.
    John Hiller kam langsam aus der Hocke empor.
    »Da ist nichts mehr zu machen«, sagte er rauh. »Bei
keinem mehr. Wie konnte so etwas nur passieren…?«
    Diese Frage beschäftigte sie alle. Eine Antwort wußte
niemand darauf.
    Als hätte er einen Stock verschluckt, so ging Ed Hopkins von
einer Leiche zur andern – er bückte sich nicht mal, um
ihnen den Puls abzutasten, um zu hören, ob vielleicht nicht noch
Leben in ihnen war.
    Er schien einfach vorauszusetzen, daß dies so war…
    Zu diesem Zeitpunkt dachte John Hiller über das befremdende
Verhalten Hopkins’ noch nicht weiter nach. Gleich darauf aber
begriff er.
    »Wir müssen sofort die Polizei benachrichtigen«,
sagte Hiller. Er war der erste, der sich wieder faßte.
    Hopkins nickte.
    Er ging nach außen. Seine Freunde wichen vor ihm
zurück. Der Western-Star sah erschreckend bleich aus.
    Wie es sich im einzelnen entwickelte, wußte
schließlich keiner mehr zu sagen.
    Zwei Schritte vor der herausgeschlagenen Tür blieb Hopkins
stehen, wandte sich um und zog langsam die beiden Colts aus seinen
Pistolentaschen.
    Er entsicherte die Waffen und richtete sie auf seine
Gäste.
    »Die Polizei erfährt gar nichts, damit wir uns
verstehen«, sagte er eiskalt.
    »Ed! Hast du den Verstand verloren?« entfuhr es Hiller.
Die anderen standen da wie vom Donner gerührt. »Was soll
der Unfug mit den Spielzeugpistolen? Hier hat im Moment keiner Sinn
für solchen Klamauk, Ed…«
    »Ich sehe, Ihr versteht nicht, was los ist. Das ist kein
Spaß. Die Dinger sind echt. Und ich versteh’ verdammt gut
damit umzugehen…« Seine letzten Worte waren noch nicht
verklungen, da drückte er die beiden Hähne ab.
    Wie Donnergrollen pflanzten sich die beiden Schüsse, die wie
einer klangen, in dem von Öllampen erhellten Kellergewölbe
fort. Beide Projektile schlugen unmittelbar vor John Hillers
Fußspitzen in den Steinboden. Zwei tiefe, rissige Dellen
blieben zurück, Splitter spritzten empor, und die beiden
Projektile surrten als Querschläger an Hillers Beinen vorbei und
knallten irgendwo im dunklen Keller in die Wand.
    Hiller war weiß wie eine Kalkwand.
    Hopkins’ andere Gäste, die noch ganz unter dem Schock
der Entdeckung standen, begriffen spätestens in diesem
Augenblick, daß mit dem »verrückten Cowboy« eine
ganze Menge im Argen liegen mußte.
    »Die beiden Fünfundvierziger spucken Feuer und keine
Zündblättchen. Haltet euch das bitte vor Augen, ehe ihr auf
die Idee kommt, Dummheiten zu machen. Ihr geht jetzt schön
voran. Immer zweimal zwei hintereinander. Und komme keiner auf die
Idee, plötzlich einen Schritt schneller zu gehen, als mir genehm
ist.«
    Das war kein Spaß mehr. Der Klang der Stimme Hopkins’
sprach Bände.
    Dieser Mann war zu allem entschlossen.
    Hiller schluckte trocken. Demnach stimmte doch, was man sich
hinter vorgehaltener Hand erzählte. Hopkins nahm Rauschgift.
Sein Hirn war vergiftet. Schock und Drogen schienen ihn völlig
aus dem Häuschen gebracht zu haben.
    Oder aber: wußte er etwas von den rätselhaften,
unheimlichen Morden.
    Wie kam er eigentlich auf Mord? Keiner der Toten hatte
irgendwelche äußerlich erkennbare Verletzung aufzuweisen.
Ein bedauernswerter, bis jetzt noch ungeklärter Unfall konnte
die Ursache für den Tod der vier Gäste sein. Die Polizei
würde das sehr schnell herausfinden…
    Aber Hopkins hatte Angst. Er wollte irgendwas verbergen.
    Was?
    Der Amerikaner dirigierte seine Freundin neben ihn. Hinter Hiller
lief ein junger Musiker aus London. Dessen Begleiterin bekam von den
Merkwürdigkeiten zum Glück nichts mit. Die war noch immer
ohne Besinnung.
    Mit einem langen, erstaunten Blick maß John Hiller die
monroebusige Sandy aus New York. Die stand noch immer völlig
desinteressiert an der Wand gegenüber und verfolgte mit
höhnischem Lächeln den Vorgang, den sie – wie er sich
abspielte – offenbar ganz in Ordnung fand.
     
    *
     
    Er machte kurzen Prozeß.
    In dem Korridor ging es nochmal zehn Stufen nach unten. Hinter
einer faustdicken Holztür lagen mehrere Verliese
nebeneinander.
    Ed Hopkins hielt seine Gefangenen in Schach.
    Sowohl Hiller als auch dessen Freundin und der junge Musiker Jim
versuchten mehrere Male, Hopkins in ein Gespräch zu verwickeln,
um ihm die Sinnlosigkeit und den Wahnwitz seines Tuns vor Augen zu
führen.
    Dies fruchtete nichts.
    »Ihr könnt mich nicht beschwatzen. Haltet

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