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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ich gern stehe. Eines allerdings
darfst du gewiß sein: ich bin oft in deiner
Nähe…«
    Sie stand dicht vor ihm. Ein wunderbarer Duft entströmte
ihrem Körper.
    Sie streichelte ihm über Kopf und Wangen und
lächelte.
    Er wußte nicht, wie ihm geschah, als sie sich plötzlich
ein wenig nach vorn beugte und ihre Lippen im nächsten Moment
die seinen berührten.
    Er wollte die Arme um sie legen, aber da löste sie sich schon
wieder von ihm.
    »Ich sollte eigentlich niemand lieben«, wisperte sie,
als käme sie jetzt erst wieder zu Verstand. »Und doch tue
ich es. Es ist verkehrt – ich weiß es. Es steht einer
Tempeldienerin nicht zu. Geh, bitte, geh’, ehe für uns
beide eine Gefahr aus dieser ersten Begegnung wird! Kehr’
zurück in den Körper, den Molochos dir gab, und
erfülle den Auftrag, den man von Chas Morgan erwartet –
aber vergiß nicht den wahren Auftrag, der dahintersteht! Das
Blutsiegel zu vernichten, wäre ein Wunschtraum. Bisher ist es
›nur‹ ein kleiner Bezirk, den es gefährdet. Kannst du
dir vorstellen, wie es aussehen würde, wenn ein noch
größeres Siegel den Boden eines irdischen Ozeans bedeckt
und seine schrecklichen, dämonischen Einflüsse wirksam
werden lassen kann auf Millionen und Abermillionen von
Menschen?«
    Asymeda drängte, aber Björn lag noch eine Frage auf dem
Herzen.
    »Wieso weiß Molochos nicht, daß ich den
Alias-Körper wie eine Haut abgestreift habe?«
    Chas Morgans Hülle stand reglos in der Licht-Schatten-Grenze
der Vakuole.
    »Molochos ist sicher, daß du dich darüber
informierst, was deine Aufgabe ist. Chas Morgan befindet sich
innerhalb des dunklen Raumschiffes, durchstreift den Schatten der
Vakuole und ist somit für Molochos jetzt nicht
wahrnehmbar.«
    Björn verstand nur die Hälfte. Aber er stellte keine
weiteren Fragen. Er sah ein, daß es Dinge außerhalb der
normalen Gesetze der Welt gab, die man nicht unbedingt mit Worten
beschreiben konnte.
    Er ging rückwärts, ohne den Blick von der Tempeldienerin
mit den bronzefarbenen Haaren zu wenden.
    Als er die goldene Wand berührte, packte es ihn wie ein Sog.
Im nächsten Moment war sein Körper wieder verändert,
aber der Bewußtseininhalt war der gleiche.
    Er war sogar erweitert, denn als Chas Morgan war er wiederum
über mehr Dinge informiert als in seiner Rolle als Björn
Hellmark.
    Als Chas Morgan leben – wie Björn Hellmark denken, das
war nun seine neue Devise, und als er die geheime Vakuole im Innern
der Welt des Blutsiegels verließ, stürmten noch zahllose
Fragen auf ihn ein, die er gerne an Asymeda gerichtet hätte,
weil sie keine Beantwortung gefunden hatten.
    Er sah nicht mehr die gleißende, lichtdurchsetzte Welt der
Vakuole. Er befand sich in der Dunkelheit des Wrackinnern, und die
Lampe an seinem Helm war eingeschaltet, damit er etwas sehen
konnte.
    Er folgte dem dumpf pochenden Geräusch, das aus der Tiefe des
aufgerissenen und verlassenen alten Schiffes seine Aufmerksamkeit
erregt hatte. Wenn er es sich jetzt überlegte, dann kam es ihm
so vor, als wäre es das Geräusch gewesen, das ihn hierher
in den Rumpf lockte.
    Die Laute hörten sich an wie ein riesiges schwer schlagendes
Herz…
     
    *
     
    Das Haus stand in einem Park, in dem jahrhundertealte Bäume
wuchsen.
    Das Gebäude inmitten der alten Eichen und Buchen war um die
Jahrhundertwende von einem Diplomaten errichtet worden.
    Es war ein massives, dreistöckiges Palais mit hohen Fenstern
und kleinen Erkern und Balkonen.
    In diesem Haus, das der Verleger Richard Patrick vor nicht allzu
langer Zeit verhältnismäßig günstig am Rand der
Stadt Dayton hatte erwerben können, war eine
fünfköpfige Forschungsgemeinschaft untergebracht, die sich
ausschließlich mit parapsychischen Phänomenen
befaßte.
    Richard Patrick war Herausgeber mehrerer Zeitungen und
Zeitschriften.
    Ein Objekt unterschied sich von allem, was auf dem internationalen
Zeitschriftenmarkt zu haben war. Es handelte sich um das periodisch
erscheinende Druckwerk ›Amazing Tales‹. In dieser
Zeitschrift, durch die Björn Hellmark mit dem Verleger bekannt
geworden war, beschrieben Patrick und seine Mitarbeiter die Welt der
Parapsychologie und der Grenzwissenschaften.
    Richard Patrick legte größten Wert auf die
Feststellung, daß es sich bei der Berichterstattung über
übersinnliche Phänomene um bestens recherchierte
Nachrichten handelte, die den Anspruch wahr zu sein verdienten.
    Richard Patrick versuchte durch die Zeitschrift ›Amazing
Tales‹ die Geheimnisse zu

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