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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gelingen?«
    »Die Wände des Traumgefängnisses
niederzureißen, die Auswirkungen des Blutsiegels zu
untergraben.«
    »Wahrscheinlich ist das der Anfang eines neuen Traums, der
vom Blutsiegel ausgeht und mich in neue Abhängigkeit bringen
wird«, sagte er zweifelnd. Er ließ die Tempeldienerin
Asymeda, deren bronzefarbenes Haar sanft schimmerte, keine Sekunde
aus den Augen, als er sprach. Es gab nichts Verräterisches an
ihr – und doch war er sich nicht ganz sicher, ob Molochos sich
nicht ein neues, schreckliches Spiel ausgedacht hatte, aus dem es
für ihn schließlich ein böses Erwachen gab.
    »Du mußt zweifeln. Es wäre, unnormal, würdest
du es nicht tun, Kaphoon«, erwiderte die Schöne mit sanfter
Stimme. »Suche den Weg – es gibt nur einen einzigen, der
dir offensteht! Und wen du mitnehmen kannst, den nimm’ mit! Die
in Molochos’ Traumgefängnis schmachten, wissen nicht, was
zu tun ist. Menschen, die eines Tages verschwanden, befinden sich in
einer der vielen Schichten des Blutsiegels…«
    »Dr. Henry Herold!« entfuhr es Björn Hellmark
unwillkürlich. Der Arzt hatte den Weg zu den Grauen gefunden.
Damit konnte er nachweisen, daß es einst einen Kontakt zwischen
den Menschen und einer außerirdischen Rasse gab, der in einer
fernen Vergangenheit stattfand. »Molochos’ Blutsiegel ist
eine Menschenfalle, die verschwinden muß.«
    »Das ist einfacher gesagt als getan.«
    »Ich weiß. Du besitzt Fähigkeiten, die du zur
Virtuosität entwickelt hast, Kaphoon. Du kannst an zwei Orten
gleichzeitig sein…«
    »Kann ich das wirklich noch? Und wenn ja, was würde mich
das hier nützen.«
    »Mehr als du denkst, wenn du die richtigen Stunden abwartest.
– Du besitzt Dinge, die Molochos und seinen Schergen ein Dorn im
Auge sind… Die Augen des Schwarzen Manja… die
Dämonenmaske… den Trank der Siaris und das Schwert des
Toten Gottes…«
    »Dinge, die verloren sind.«
    »Endgültig? Solange du lebst – und dich vor allen
Dingen an dieses Lebens auch mit allen Sinnen erinnerst – kann
nichts endgültig sein. Für niemand ist es das. Ich
muß dir noch etwas sagen: Die Figuren, die Molochos’
Gedanken mit Traumkulisse und einer anderen Wirklichkeit
konfrontiert, sind aufs äußerste gefährdet.
Molochos’ Gedanken sind im Bereich des Blutsiegels wie scharfe
Waffen. Sie können töten. Was endgültig ist für
die Personen in dem großen Traumspiel, ist endgültig
für deren Schicksal. Molochos’ Gedanken können
töten… von einer Sekunde zur anderen…«
    »Warum hat er mich dann bis jetzt verschont?«
    »Um deine Leiden zu steigern, Kaphoon. Er will dich tausend
Tode sterben lassen. Wenn er das Interesse an dir verliert, dann ist
dein Schicksal endgültig besiegelt, dann wird es keine
Rückkehr auf Marlos mehr geben, keine Möglichkeit, Freunde
um dich zu vereinen, die gleichen Sinnes sind mit dir.
    Hüte dich vor den Gefahren, nimm sie nicht leichtfertig hin,
weil du denkst, es handelt sich nur um Visionen, um Traumbilder, die
aus dem Blutsiegel aufsteigen wie giftige Blasen aus einem
todbringenden Sumpf! Hiervor muß ich dich warnen, Kaphoon! Das
ist ein tödlicher Irrtum. Traum und Wirklichkeit mischen sich,
und die Wesen, denen du begegnest, sind immer Fleisch und Blut, und
Molochos führt sie an Fäden wie Marionetten.«
    »Das bedeutet: seine Kontrolle ist lückenlos?«
    »Ja.«
    »Dann verstehe ich nicht, wie es möglich sein kann,
daß wir uns hier inmitten der Ereignisse des Blutsiegels in
aller Ruhe über die Probleme unterhalten können, ohne
daß Molochos das geringste unternimmt.«
    »Er kann es nicht, weil er nichts davon weiß. Er wird
feststellen, daß du im Augenblick untergetaucht bist. Er
weiß nicht, wo. Inmitten der Dinge gibt es die Vakuolen, von
denen ich dir erzählte. Diese Vakuolen sind Leerräume, die
Molochos nicht durchblicken kann. Für ihn sind es
gewissermaßen dunkle Schleier, die seine Träume
durchwehen. Er will dahinterblicken, es interessiert ihn, aber er
vermag es nicht. Er wird es erst dann können, wenn er
lückenlos alles beherrscht, was er unterwerfen will, wenn sein
dämonisches Fürstenreich von einem Ende der Welt zum
anderen reicht. Dann wird es auch für ihn keine Geheimnisse mehr
geben. Dann werden sich die Schleier, in denen die geistigen Vakuolen
des Lichts sich verbergen, auflösen und die letzten Kontrollen,
die uns noch möglich waren, werden ein für allemal der
Vergangenheit angehören. Dann werden wir nicht mehr darüber
informiert sein, welche

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