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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wolkenfetzen teilten sich vor ihren Blicken und hüllten
die gewaltige Statue, die sich wie ein Berg vor ihnen erhob, noch
über die Hälfte ein.
    Vor ihnen erhob sich aus dem glatten Felsboden eine Statue, die
von immenser Größe war und eine Ameise darstellte.
    Die Ameise stand auf den beiden hinteren Beinen, die den Umfang
mächtiger Säulen hatten. Janita schätzte sie auf einen
Durchmesser von mindestens zehn Meter.
    Zwischen den Gliedern und dem aus schwarzem polierten Fels
gestalteten Chitinpanzer gab es riesige Spalten, Löcher und
Risse. Durch die fuhr der Wind – und das war es, was die leise
seufzenden, wimmernden Laute erzeugte!
    Konnte es sein, daß der Wind hier oben manchmal orkanartige
Ausmaße annahm und dann mit solcher Heftigkeit blies, daß
die Götzenstatue einer Ameise zu einer gigantischen Pfeife
wurde, die solch schauderhafte Töne von sich gab?
    Wortlos und beeindruckt von dem steinernen Koloß verharrten
Janita und Hay vor der Statue und ließen ihren Blick so weit
wie möglich hinaufgehen, nahmen aber infolge der
tiefhängenden Wolken nur einen Teil dessen wahr, was sich hier
eigentlich zeigte.
    Das Hochplateau fiel in unmittelbarer Nähe des gewaltigen,
einmaligen Bauwerkes ab und wurde zu einem flachen Krater, dessen
schwarze, glasartige Innenwände mit Stufen versehen waren.
    Dort, wohin die Stufen führten, begann das kolossale Bauwerk.
Die Stufen waren normal hoch und bequem mit Menschenbeinen zu
gehen.
    Janita Mooney und Hay Stevens begaben sich in den Krater, aus dem
die Statue wie gewachsen und schließlich als naturgetreu
nachgebildeter Fels kam.
    Die massigen Hinterbeine und das Schwanzstück nahmen hier
ihren Anfang.
    »Der Ameisenkoloß scheint eine Gottheit
darzustellen«, murmelte Janita, und sie dachte mit keinem
Gedanken mehr an die Skelette aus dem verlassenen, öden Dorf.
»Die Gewaltigkeit der Statue läßt nur diesen
Schluß zu. Dann wäre dieser Ort hier oben
möglicherweise nichts anderes als eine einzige Opferstätte,
als ein Altar, als der Ort der Götter, möglicherweise tabu
für jeden. Ich fühle mich unbehaglich, Hay.« Nun kamen
auch ihr Zweifel, ob es richtig gewesen war, die relative Sicherheit
und die Eintönigkeit der Tage, Wochen, Monate, Jahre und
Jahrzehnte einzutauschen gegen das Risiko, nun doch das Leben zu
verlieren, das auf so wunderbare Weise schon so lange alterslos
währte…
    »Wenn das ein geweihter Ort ist, Janita, dann können wir
uns gar keine bessere Stelle wünschen. Die Ameisen haben uns
beschützt wie ihre Brut, sie haben uns versorgt. Hier werden die
gleichen Geschöpfe, die wir als Halbintelligenzen begreifen
lernten, verehrt. Sie müssen eine große Rolle spielen im
Alltag eines Volkes, einer Rasse, die wir nicht kennenlernten und
die…«
    Weiter kam er nicht.
    Dann ging es Schlag auf Schlag.
    Sie standen auf der Treppe etwa auf halbem Weg nach unten in den
flachen, schüsselförmigen Krater. Die Stufen liefen rundum
wie Rillen in einem Schraubgefäß.
    Aus der Dunkelheit zwischen sich aufstützendem
Körperende der Statue und den Säulenbeinen drang es hervor
wie eine Invasion aus der Tiefe.
    Hunderte, Tausende von dunkel gekleideten Gestalten tauchten dort
auf, daß es im Nu auf dem Boden des Kraters wimmelte.
    Die Fremden stürmten die Stufen in die Höhe und kamen in
breiter Front näher.
    Janita warf sich herum.
    Da begann das Leben auch hinter den wehenden Nebelfetzen
außerhalb des Kraters.
    Gestalten wuchsen wie Pilze aus dem Boden, als hätten sie
dort die ganze Zeit über unsichtbar im Fels verborgen gelauert.
Köpfe schoben sich über den Kraterrand.
    Die Feinde kamen von oben und von unten.
    Hoffnungslos wurde dieser Versuch schon im Keim erstickt.
    Mehrere Hände gleichzeitig rissen sie zu Boden und hielten
sie fest. Sie konnte nicht um sich schlagen, nicht treten.
    Die Menschen zerrten sie mit ernsten Gesichtern und wortlos
über die Stufen und rissen sie empor, hielten sie fest und
schleppten sie in die Tiefe.
    Janita schrie.
    Aber ihr Schreien bewirkte nichts.
    Sie sah, wie Hay Stevens mit Todesmut das beste aus der
verfahrenen, unglücklichen Situation zu machen versuchte.
    Er schlug und trat um sich und kämpfte verbissen wie ein
Bär. Es gelang ihm, durch gezielte, knallharte Schläge
zwei, drei seiner Gegner zu Boden zu schicken.
    Dann erwischte es ihn. Ein Schlag ins Genick, von harter Hand
geführt, fällte ihn.
    Stevens stürzte. Im nächsten Moment schlugen andere auf
ihn ein und machten ihn kampflos.
    Dieser

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