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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Besucherin, und die
auf dem Sprung liegenden Schäferhunde schienen auf diese Geste
nur gewartet zu haben.
    Sie trotteten davon. Peggy Shaw hatte die Besucherin anerkannt,
das respektierten sie.
    »Sie haben ja ganz heiße Hände, sind ja
außer Atem!« entfuhr es der Farmersfrau leise. »Was
ist denn los mit Ihnen? Sind Sie krank?« Sie blickte in den
Wagen. »Sie sind allein gekommen? Ist etwas passiert?«
    Peggy Shaw hielt den Atem an, noch ehe die junge Besucherin etwas
näher erläutert hatte.
    Die Farmersfrau trug Blue Jeans und eine Bluse. Beides hatte ihr
irgendwann sicher mal sehr gut gepaßt. Jetzt schlotterten die
Hosenbeine um ihre dürren Waden und knochigen Schenkel, und die
Bluse war ihr viel zu weit. Peggy Shaws Busen war förmlich
eingeschrumpft.
    »Auf dem Weg hierher haben wir einen grausigen Fund gemacht,
Mrs. Shaw«, bemerkte die junge Parapsychologie-Forscherin.
»Den Sheriff… kann ich den Sheriff anrufen?«
     
    *
     
    Mit verhaltener Stimme berichtete Astrid Reven Einzelheiten, und
Sheriff Caine versprach, mit seinem Deputy sofort zu kommen.
    Zeugen des Telefongesprächs wurden Dr. Burger und Peggy
Shaw.
    Bleich und wortlos sahen sie die junge Besucherin an.
    »Das ist ja entsetzlich«, entfuhr es Burger nach einer
bedrückenden Pause.
    Peggy Shaw sagte auch jetzt noch nichts. Sie ging ans Fenster,
öffnete es weit und atmete tief durch, als sei sie gerade jetzt
auf erfrischenden Sauerstoff angewiesen.
    Dann sagte sie plötzlich etwas, ohne den Kopf zu wenden. Aber
das, was sie sagte, galt nicht einer Person außerhalb des
Fensters, sondern denen, die im Raum standen.
    »Es mag vielleicht komisch sein… aber was Sie da eben
erzählt haben, Miss Reven… es erinnert mich an
etwas…« Peggy Shaws Stimme klang belegt, und sie
mußte sich räuspern. »Ich habe es weder Doc Burger
erzählt – noch Ihnen. Es war letzte Nacht. Ich bin
schweißüberströmt aufgewacht und habe Garry, meinen
Mann, wieder ganz deutlich vor mir gesehen…« Mit diesen
Worten drehte sie sich langsam um. »Ich sah ihn in seinem Bett
mit den widerlichen Schlangen kämpfen. Und diesmal –
unterlag er nicht, diesmal konnte er sich befreien. Er erhob sich und
stand in seiner ganzen Größe vor mir. ›Peg‹,
sagte er zu mir. ›Peg, ich hab’s geschafft. Nun bin ich
diesen verdammten Fluch los… nun muß ich nur wieder ich
selbst werden‹…« Während sie sprach, war ihr
Blick auf einen imaginären Punkt gerichtet, und sie schien Doc
Burger und Astritt Reven überhaupt nicht wahrzunehmen.
»Aber dann geschah etwas Furchtbares«, fuhr sie mit
schwacher, zittriger Stimme fort. »Noch während er sprach,
zerfiel sein Körper… ich sah, wie der Kopf von seinen
Schultern fiel, wie er den Arm verlor, wie sein Rumpf wie von einem
unsichtbaren Messer in der Mitte durchgeschnitten wurde… es war
der gräßlichste Alptraum, den ich jemals durchmachte. Aber
ich schlief nicht. Ich weiß, daß ich wach war. Ich
verbarg mein Gesicht im Kopfkissen, schrie wie von Sinnen und
erstickte meine Schreckensschreie, damit niemand im Haus wach wurde.
Ich sah Garry seinen letzten Tod sterben…«
    Ihre Augen glänzten wie im Fieber. Astritt Reven und Doc
Burger wechselten einen raschen Blick. War dies die Endstation, war
dies die letzte Stufe im Leiden Peggy Shaws?
    War sie – endgültig wahnsinnig geworden?
    Alle Anzeichen sprechen dafür. Aber so, wie sich der
unheimliche Fall der Peggy Shaw den Leuten vom Parapsychologischen
Forschungsinstitut bisher dargestellt hatte, wollte und konnte
Astritt Reven einfach nicht glauben, daß mit dieser
Erklärung die Sache gelöst war.
    Die Parallelität der Dinge irritierten und schockierten
sie.
    Astritt Reven ging auf die wie erstarrt dastehende Farmersfrau zu.
Peggy Shaws Pupillen bewegten sich und erfaßten die junge
deutsche Forscherin.
    »Ich bin nicht verrückt. Ich weiß genau, was ich
sage. Ich wußte es immer«, preßte die
verhärmte, dürre Frau mit schwacher Stimme zwischen ihren
Zähnen hervor. »Der Mann, den Sie sahen… die
Leichenteile, die Sie fanden… das Gesicht dieses Fremden, Miss
Reven… wie sah es aus…? Oder nein, antworteten Sie nicht.
Ich will Ihnen etwas zeigen…«
    Sie durchquerte schnell den kleinen Raum und öffnete die
mittlere Schublade an einer Kommode.
    Sie öffnete einen verschnürten Deckel und entnahm einem
Fach einige Fotos, die sie schnell wie ein geschickter Kartenspieler
sein Blatt durch die Finger gleiten ließ.
    »Hier, Miss Reven… sehen Sie

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