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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Ausmaße, daß er sie auf einen
Blick nicht übersehen konnte.
    Dunkle Felsen schimmerten, es gab Mauervorsprünge und
-absätze, und von einer Sekunde zur anderen sah er sich
unvermittelt quasi in eine ’neue, andere Welt versetzt.
    ›Lebe wie Chas Morgan – aber denke wie Björn
Hellmark!‹ Auch diese Worte Asymedas kamen ihm wieder in den
Sinn, als halte die geheimnisvolle Schöne telepathisch Kontakt
mit ihm.
    Er durfte Molochos keinen Anlaß zu Mißtrauen geben. Er
durfte nicht vergessen, daß er Chas Morgan war und als solcher
einen Auftrag zu erledigen hatte.
    Er verhielt im Schritt.
    »Frankie? Hallo, Frankie, kannst du mich hören?«
fragte er mit gedämpfter Stimme in die eingebaute
Funkanlage.
    »Hallo, Chas«, vernahm Morgan gleich darauf die Stimme
seines kleinen, dicken Begleiters. »Mann, bin ich froh, von dir
etwas zu hören. Die Energieversorgung funktioniert wieder, das
Kraftfeld ist aufgehoben. Was hast du gemacht?«
    Morgan alias Hellmark durfte sich nicht vorstellen, daß der
Mann, den er als Frankie Lane kannte, in Wirklichkeit auch ein ganz
anderer war, einer, der sich seiner wahren Identität eben nicht
erinnerte wie er.
    Wer mochte hinter der ›Spielerfigur‹ stecken, die
Frankie Lane darstellte, die Molochos benutzte wie eine Figur auf dem
Schachbrett?
    Er wußte es nicht. Vielleicht ein Fremder. Vielleicht eine
Person, die er kannte, die irgendwann in seinem Leben seine Wege
kreuzte, die auf Dämonen und Geister aufmerksam geworden war wie
er?
    »Ich habe nichts getan, Frankie. Das alles hat sich
erstaunlicherweise wieder von ganz allein geregelt.«
    »Bei allen Raumgeistern, Chas! Da ist etwas
faul…«
    »Du sprichst mir aus der Seele, kleiner dicker
Lane…«, murmelte Morgan, sich seines Galgenhumors
erinnernd, der zwischen ihnen beiden auch in der kniffligsten
Situation nicht verloren ging. »Und deshalb gehe ich der Sache
auf den Grund. Halte dich in Alarmbereitschaft, und wenn etwas sein
sollte, das nicht in deinen runden Kopf paßt, Frankie, dann gib
Gas…«
    Er berichtete, was er sah, und was er eigentlich in diesem
Raumschiffswrack nicht vorzufinden erwartet hätte.
    »Informier’ schon mal die Zentrale und mach Oberst
Mechinko über die seltsamen Bilder aufmerksam, die ich dir, so
gut es ging, geschildert habe. Warum im Innern der ›Good
Will‹, die vor hundertfünfzig Jahren verschwand,
plötzlich schwarzer Fels gewachsen ist – oder ob ich mich
in Wirklichkeit schon nicht mehr in dem Wrack aufhalte und einen
Sprung in einen anderen Raum unternommen habe – das alles ist
ungeklärt und nach wie vor rätselhaft. Ich werde mir die
Höhle genauer ansehen. Wir bleiben in Verbindung, vorausgesetzt,
daß es möglich ist, sie aufrechtzuerhalten.«
    Die Höhle war es nicht allein.
    Das, was darin pochte, war die Hauptsache und hatte ihn
schließlich hierher gelockt.
    Und dann sah er es…
    Sein Herzschlag stockte.
    Mitten in der geisterhaft glimmenden Höhle pulsierte ein
Fleischkoloß, der mindestens zehn Meter hoch war. Er war von
durchsichtigen Adern durchzogen, und winzige Augen, nicht
größer als Punkte, glühten darin wie Kohlen. Schmal
und faltig waren der kleine Mund und die Nase. Gallertartiges Fleisch
bildete eine kompakte, pulsierende Masse, die ein menschliches
Gesicht aufwies.
    Ein Gesicht, das hundertmal größer war als ein
menschliches und das er trotz der gewaltigen Vergrößerung
sofort wiedererkannte.
    Es war das Gesicht von Dr. Henry Herold, jenem Mann aus der
Umgebung von Valley Forest, der den Schlüssel zum Land der
Grauen Riesen gefunden hatte!
     
    *
     
    Ein Vulkan brach in ihm auf.
    Schon öffnete Morgan den Mund und wollte überrascht den
Namen Herold ausrufen, als ihm schlagartig bewußt wurde,
daß er damit sich selbst und seine Mission aufs
äußerste gefährdete.
    Als Chas Morgan kannte er Henry Herold doch gar nicht!
    Molochos würde sofort Wind davon bekommen, wenn er jetzt
falsch reagierte. Das also waren jene gefährlichen
Prüfungen und Fallen, die auch Asymeda angedeutet hatte.
    Auf diese Weise wollte Molochos sein
Identitätsbewußtsein überprüfen.
    Kurz vor ihm, Hellmark, war Henry Herold in den wasserlosen See
gestürzt und in das Blutsiegel des Molochos getaucht. Damit
hatte sein Alptraum begonnen.
    Herold war in ein Monster verwandelt worden und erfüllte als
solches seinen Plan in dem riesigen, unüberschaubaren Traumspiel
der Dämonenfürsten, das in seinem Symbolgesicht beachtliche
Erkenntnisse aufwies.
    War es das Spiel

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