Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 048: Die Parasitengruft

Macabros 048: Die Parasitengruft

Titel: Macabros 048: Die Parasitengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Wasser genossen, die ihn erfrischten und
reinigten.
    Er fühlte sich trotz der unruhigen und verwirrenden Gedanken,
die ihm durch den Kopf gingen, wohl und ausgeglichen. Die angenehme,
anheimelnde Atmosphäre des Raumes wirkte sich wohltuend auf sein
seelisches und körperliches Gleichgewicht aus.
    Björn lag auf dem weichen Bett und hatte die Augen
geschlossen.
    Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Es gab soviel
Widersprüchliches.
    Wenn er nur daran dachte, daß er sich auf einer Welt befand,
die so gut wie fest in Molochos’ Hand lag, auf der es doch trotz
aller Schauerlichkeit noch gewisse Lichtblicke gab, dann fragte er
sich, weshalb Molochos bisher nicht die Gelegenheit ergriffen hatte,
ihm den Garaus zu machen.
    So viele Gelegenheiten hatte es gegeben. Nun, da er wieder
wußte, daß er Hellmark war, da er wieder aussah wie
Hellmark und die Bewußtseinsinhalte eines Chas Morgan immer
mehr in ihm verblaßten, hätte Molochos längst einen
Schlußstrich ziehen können.
    Aber er wartete ab.
    Hier im Palast Shianes stimmte auch einiges nicht.
    Er bot ihm Unterschlupf und die Möglichkeit, mal richtig
auszupennen. Aber die Ruhe war trügerisch.
    Auch im Palast der menschlichen Herrscherin war Molochos’
Anwesenheit auf irgendeine Weise spürbar. Da war zunächst
die Tatsache der sieben verhexten Diener Shianes und die Anwesenheit
des Monsters, das sie fürchtete und vor dem sie ihn gewarnt
hatte.
    Beim Nachdenken fiel Björn in einen leichten, traumlosen
Schlaf, aus dem er zusammenzuckend erwachte.
    Ein schlurfendes Geräusch!
    Draußen auf dem Gang… Es näherte sich der
Tür.
    Sie war nicht verschlossen.
    Die dumpfen Schritte erstarben, dafür hörte Björn
das rasselnde Atmen deutlicher, das aus dem Maul eines massigen
Geschöpfes kommen mußte.
    Björn drängte sich die Assoziation auf, daß ein
Walroß oder ein aus dem Meer entstiegenes Ungetüm sich
draußen auf dem Gang befand.
    Die Türklinke bewegte sich.
    Björn war sofort hellwach.
    Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte, ob nur
Minuten oder viele Stunden. Er wußte nur, daß er sich von
dem Ungeheuer, das Shiane ihm angekündigt hatte, in acht nehmen
mußte.
    Sein Organismus war darauf trainiert, beim geringsten
Geräusch im Schlaf zu reagieren. Für ihn, der ständig
bedroht war, wurde diese Fähigkeit damit zu einer Art
Lebensversicherung.
    Dabei hätte er in dieser Nacht eigentlich gar nicht mit einer
Gefahr rechnen müssen. Shianes Warnung war eindeutig genug
gewesen. Aber nur wenn er wußte, was wirklich in diesem Palast
vorging, konnte er auch dementsprechend handeln. Er war ein Mensch,
der stets genau wissen wollte, woran er wirklich war, und der sich
nicht mit Halbheiten zufrieden gab.
    Björn stopfte sein Kopfkissen unter die Decke und legte sich
so, daß man es im ersten Moment für möglich halten
konnte, er liege ahnungslos schlafend im Bett.
    Sollte ein Angriff des Monsters erfolgen, dann hatte er die
Gelegenheit, immer noch die Flucht zu ergreifen und sich irgendwo in
diesem großen Palast zu verstecken.
    Sein jetziges Versteck war eine Nische unweit einer mit samtenen
Stoffen drapierten Säule. In der Nische stand ein wuchtiger
Sessel, der groß genug war, um sich dahinter zu verbergen.
    Von hier aus lag die Tür und der Großteil des
Schlafgemachs genau in Björns Blickfeld.
    Die Tür wurde vorsichtig und leise aufgedrückt.
    Hellmark hielt den Atem an.
    Ein bizarrer Schatten fiel in den Raum. Das unheimliche Wesen
füllte die ganze Türöffnung.
    Mit schweren Schritten stapfte das Monster in das Schlafgemach des
blonden Helden. Der Unheimliche sah furchterweckend aus. Sein
Körper war mit großen, schwarz-grünen Schuppen und
langen, eklig aussehenden Haarbüscheln bedeckt, die auch im
Gesicht und an den Händen wuchsen.
    Das Ungetüm war trotz seiner Massigkeit mit einem
blitzschnellen Schritt in Betthöhe, riß die Arme empor und
ließ sie auf den vermeintlichen Schläfer herabsausen.
    Ein enttäuschtes, wütendes Knurren kam aus der Tiefe der
unmenschlichen Kehle.
    Das Monster riß die Decke hoch, das Kopfkissen, zerriß
sie mit seinen klauenbewehrten Händen, daß dünne,
weiche Federn wie Schneeflocken durch die Luft flogen.
    Das Monster drehte sich um seine Achse und blickte sich mit
glühenden Augen um. Es warf Tische um und riß Metallhalter
ab, in denen armdicke Kerzen steckten.
    Geifer lief aus dem breiten, widerlichen Maul, das über und
über mit haifischähnlichen Zähnen besetzt war.
Hervorstechend waren

Weitere Kostenlose Bücher