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Macabros 049: Die Qualligen aus der Mikrowelt

Macabros 049: Die Qualligen aus der Mikrowelt

Titel: Macabros 049: Die Qualligen aus der Mikrowelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hatte.
    Wie ein Blitz fuhr der Mensch in dem roten Trikot durch die
Fensteröffnung und schnellte durch die Luft.
    Mirakel, der Dyktenmann, war da!
     
    *
     
    Das, was aussah wie ein Mensch, aber keineswegs einer sein konnte,
warf sich dem Qualligen entgegen, der Roger in die hinterste Ecke
gedrängt hatte und ihn phagozytieren wollte.
    Trudeau glaubte an seinem Verstand zweifeln zu müssen. Er
sah, wie der geheimnisvolle Unbekannte sich um seine eigene Achse
drehte, wie er mit beiden Füßen gleichzeitig gegen den
Qualligen trat, der sich Roger einverleiben wollte.
    Der Fremde bewegte sich mit einer Sicherheit durch die Luft wie
ein Normalsterblicher mit seinen Füßen auf dem Boden.
    Trudeau wußte nichts von Mirakel, von dem Geheimnis dieses
Mannes, der Mensch und Dykte war, und dem es gelungen war, die
kosmische Kraft der Dykten auf seine menschliche Gestalt zu
übertragen.
    Der Kommissar sah, wie der fliegende Mensch blitzschnell Roger
Parnasse zur Seite und emporriß.
    Roger wurde von der Wand weggezogen, noch ehe die mannsgroße
Gallertkugel ihn berührte und er damit das Schicksal
André Frelons, der beiden Polizisten und seines Kollegen
Aristide teilen mußte.
    Mirakel zog Roger in die Höhe, klemmte ihn sich wie ein Kind
unter den Arm und wirbelte herum.
    Er wollte auch noch Trudeau mitnehmen, aber das klappte nicht
mehr. Das Fenster war nicht groß genug, um ihnen allen dreien
gleichzeitig die Flucht zu ermöglichen.
    Im nächsten Moment war Mirakel draußen, trat
gleichzeitig mit beiden Beinen zwei mannsgroße Quallige weg,
die sich wieder von außen dem Fenster näherten, um die
dort Eingeschlossenen an der Flucht zu hindern.
    Hinsichtlich kosmobiologischer Kraftströme verfügte
Frank Morell über ein Vielfaches der Kraft, die ihm als
Normalsterblicher zur Verfügung stand. Darüber hinaus
vermochte er mit einer Schnelligkeit zu handeln, die andere Menschen
mit dem bloßen Auge dann kaum verfolgen konnten.
    Mirakel konnte in der Aura der ihn umgebenden kosmobiologischen
Kräfte seine Körpergeschwindigkeit so beschleunigen,
daß alles andere um ihn herum zu erstarren schien. Menschen
standen dann still wie Statuen, schnellfahrende Autos, Züge und
Flugzeuge krochen scheinbar im Schneckentempo über die
Straße, über Schiene oder durch die Luft…
    Mirakel beschleunigte nur dann so hoch, wenn es brenzlig war, wenn
Eile nottat, denn in einem solchen Zustand verbrauchte sein
Organismus höchste Mengen kosmobiologischer Kräfte, die
auch in dem Kristall nur begrenzt vorhanden waren. Diese Kräfte
mußten von Zeit zu Zeit in der geheimnisvollen Höhle
inmitten des energetischen Gespinstes aufgeladen werden. Diese
Höhle lag unterhalb dreier mehrerer hundert Jahre alter Eichen
auf einem bewaldeten Hügel in der Nähe von Bad Homburg. Auf
diesem Hügel war der Magier Johann Fürchtegott Kellermann,
der das Geheimnis seiner Dyktenseele kannte und eine Botschaft
für ihn über die Jahrhunderte hinweg aufbewahrte, als Hexer
hingerichtet worden.
    Jetzt kam es auf Eile an.
    In diesem Moment noch sah Marcel Trudeau den fremden Mann
verschwinden – und schon war er wieder da. Mit leeren
Händen.
    Trudeau wurde gepackt und ebenfalls in Sicherheit gebracht.
    Im nächsten Moment wurde er auf dem flachen Dach des Anbaus
abgesetzt, in dem das Büro untergebracht war.
    »Unternehmen Sie nichts!« sagte Mirakel. »Warten
Sie hier«, fügte er hinzu, ehe die beiden Geretteten
reagieren konnten.
    Sein Französisch klang hart und war grammatikalisch
ungenau.
    Mirakel eilte nach unten.
    Aus der offenen Tür quollen zahlreiche Qualligen und
näherten sich schmatzend und wabbernd dem Mann, der es gewagt
hatte, ihnen die bereits sicheren Opfer wegzunehmen.
    Durch seine Schnelligkeit konnte Mirakel die Angreifer irritieren
und zurücktreten oder -schlagen. Aber auch ihm war es nicht
möglich, die Gallertwesen in irgendeiner Form zu verletzen oder
unschädlich zu machen.
    Mit Schnelligkeit und Kraft hätte er es fertigbringen
können, sie weit wegzuschleudern und diese Wand aus
Gallertmasse, peitschenden Fühlern und glotzigen, starren Augen
an einen anderen Ort zu versetzen. Aber damit war niemand gedient.
Dann waren die Qualligen weiter aktiv und konnten Tod und Verderben
über andere bringen.
    Sie waren Feinde des Lebens. Schon vor langer Zeit hatten sie
bewiesen, daß menschliches Leben ihnen im Weg war. Sie
mußten ausgerottet werden.
    Gab es eine Möglichkeit?
    Er wollte es genau wissen.
    Im nächsten Moment riß er die

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