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Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Titel: Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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schluckte. »Aber wie sollte… ihm etwas
zustoßen…« stotterte sie. »Hier in diesem
Park…«
    »Wir müssen alles in Betracht ziehen. Vielleicht ist er
gestürzt. Vielleicht braucht er Hilfe…«
    Olivia Santieno wurde blaß. »Das wäre ja
fürchterlich. Der Park ist groß…«
    »Und Sie gehen nicht jeden Tag durch, nicht wahr?«
    »Das ist richtig. Ich bin gerade heute morgen dazu gekommen,
einen kleinen Spaziergang zu machen…«
    »Und da haben Sie nichts Verdächtiges
entdeckt?«
    »Selbstverständlich nicht.«
    Sie kamen überein, daß Long sich den Park ansehen
könne, um allen Eventualitäten vorzubeugen.
    »Ich kann Sie nicht begleiten, Mister Long, das tut mir leid.
Ich habe einen Gast…«
    Pete Long winkte salopp ab. »Lassen Sie sich durch mich nicht
stören, Madame! Tun Sie so, als wäre ich gar nicht da! Ich
seh’ mich mal ein bißchen um. Und wenn irgendetwas sein
sollte, das ich Sie noch fragen müßte, dann werde ich mich
schon melden…«
    Olivia kehrte ins Haus zurück, während Pete Long, sich
eine Zigarette anzündend, im Park verschwand.
    Vom Balkon aus hatte Peggy Dorson ihre Freundin und den Besucher
beobachtet. Sie zeigte sich verwundert, als Olivia wieder auftauchte,
sagte aber nichts, weil sie nichts erwähnte.
    Das Frühstück, das sie sich so nett vorgestellt hatte,
wurde zu einer Farce.
    Olivia saß wie auf heißen Kohlen.
    Die Zeit wollte nicht vergehen. So gern hätte sie gewollt,
daß Peggy jetzt ging, aber als die erst mal in ihrem Element
war, beim Erzählen, da hörte sie nicht mehr auf.
    Das Frühstück ging bis in den Mittag hinein.
    Peggy blieb drei volle Stunden und erschrak schließlich
selbst, als sie merkte, wieviel Zeit schon vergangen war.
    Dann aber hatte sie es eilig.
    Sie verabschiedete sich.
    Das Wetter hatte sich inzwischen verändert.
    Vom Meer her wälzten sich massige Wolken über das Land,
Wind war aufgekommen.
    Peggy Dorson schaffte es gerade noch, in das Auto zu kommen, als
wolkenbruchartiger Regen einsetzte.
    Die Besucherin winkte hinter der Windschutzscheibe der Freundin
noch zu und startete dann.
    Olivia Santieno hatte das Gefühl, als wäre eine Ewigkeit
seit dem Besuch Peggy Dorsons und vor allem dem Pete Longs
vergangen.
    Der Polizeibeamte war nicht wieder aufgetaucht.
    Was machte er solange im Park? Vor allem – bei diesem
Wetter?
    Der Wind peitschte ihr den Regen ins Gesicht und fuhr in ihre
Haare.
    Im Park pfiff und heulte es.
    Olivia Santieno mußte an Pete Long denken.
    Wenn er etwas gefunden hatte!
    Dieser Mann war clever, er schien bemerkt zu haben, daß
irgend etwas mit ihrer Geschichte nicht stimmte, die sie sich
zusammengestückelt hatten.
    Die Wahrheit sagen! Jetzt gleich, ehe alles noch schlimmer wurde
und sie wirklich in Verdacht gerieten, Greenich aus irgendwelchen,
unerfindlichen Gründen auch immer umgebracht zu haben. Die
Polizei hatte heute die Mittel, den Schuldigen zu
überführen und Unschuldige von jedem Verdacht zu
reinigen.
    Die Wahrheit hörte sich phantastisch an, aber sie war der
einzige Weg, um den Problemen, die jetzt auf sie zukamen,
auszuweichen und sie aus der Welt zu schaffen…
    Sie nahm einen Schirm vom Haken, spannte ihn auf und rannte hinaus
in den Regen.
    Der Wind fuhr unter ihren Rock und hob ihn empor, so daß sie
mit nackten Beinen durch den Park lief. Trotz Regenschirm war sie im
Nu durchnäßt, klebte ihre Kleidung wie eine zweite Haut
auf dem Körper und ließ ihre weiblichen Formen deutlich
sichtbar werden.
    Olivia rannte den Hauptpfad entlang.
    »Mister Long? Hallo, Mister Long?!« rief sie lautstark,
Wind und Regenrauschen übertönend.
    Vielleicht hatte er sich irgendwo untergestellt und wartete den
Wolkenbruch ab. Hier im Park gab es viele solcher
Unterstellmöglichkeiten.
    Das Regenwasser sammelte sich an den Rändern des Weges und
bildete dort kleine, sprudelnde Bäche. Der Regen spritzte vor
ihr auf.
    Vom Hauptweg zweigten mehrere schmale Wege ab.
    »Mister Long? Hallo, können Sie mich
hören?«
    Sie rief so laut sie konnte, und hier im Park wurde ihre Stimme
durch die günstige akustische Situation nur noch
verstärkt.
    Keine Antwort!
    Da kam ihr ein Gedanke, und ihr Herzschlag beschleunigte sich.
    Die Ruine! Long hatte bestimmt einen Blick in die Ruine geworfen.
Bei der Überlegung, daß der Betrunkene sich vielleicht in
jener Nacht – aus der Sicht Longs betrachtet – in der
Richtung geirrt hatte, war er in die Ruine gegangen.
    Das lag doch nahe!
    Und dort entdeckte er möglicherweise die

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