Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
mitgegeben hatte.
    Es gab keinen Zweifel: die Adresse stimmte! Ein verwittertes,
rostiges Schild an der Außenwand, direkt neben der ehemaligen
Haustür, deckte sich genau mit der Hausnummer, die er auf seinem
Zettel stehen hatte.
    Hier sollte Beverley Summer wohnen?
    Morell schloß die Augen und öffnete sie gleich darauf
wieder, um sich zu vergewissern, ob er den gleichen Anblick immer
noch hatte. Es hatte sich nichts geändert. Dies war auch keine
Halluzination. Da stand ein Haus, das seit Jahrzehnten nicht mehr
bewohnt sein konnte und das ihm als Wohnstätte einer Frau
angegeben worden war.
    Nun verstand er auch die verwunderte Reaktion des alten Mannes am
Ortseingang.
    Der mußte ihn für einen Trottel oder für einen
Verrückten halten! Natürlich konnte er hier niemand
besuchen – außer Ratten und Mäusen, oder Vögeln,
die im Dachgebälk nisteten.
    Morell war neugierig. Er tat nicht das, was ein anderer an seiner
Stelle normalerweise getan hätte: sich umdrehen und
zurückgehen. Er wollte wissen, was hier los war. Weshalb hatte
die Angestellte aus dem Hospital ihn ausgerechnet hierher geschickt?
Im ersten Moment gab es eigentlich nur eine einzige Erklärung
dafür: die ältliche Frau dort wußte es selbst nicht.
Sie hatte sicher von Beverley Summer mit Absicht eine falsche
Anschrift erhalten.
    Warum aber hatte Beverley Summer überhaupt eine falsche
Adresse angebeben?
    Das mußte einen Grund haben. Nichts geschah
schließlich ohne Sinn.
    Morell sah sich aufmerksam um und näherte sich dem alten,
baufälligen Haus.
    Er umrundete es. Hinter dem Haus schloß sich ein
hofähnlicher Garten an, der teilweise von einem verwitterten
Gemäuer umgeben war. Eine verrostete Eisentür führte
in die Weite der Landschaft. Dahinter begannen brachliegende Acker
und der Sumpf. Eine wahre Wildnis aus dicht stehenden Bäumen und
Sträuchern mit Tümpeln.
    Frank stieg die ausgetretenen und verschmutzten Treppen zum
Eingang des Hauses empor. Windschief hing die Tür in den Angeln,
spaltbreit geöffnet. Mit harter Hand schob er sie weiter nach
innen. Sie ächzte in den rostigen Angeln. Staub und Sand
rieselten herab. Neben den Türpfosten saßen Spinnweben.
Kokons bewiesen, daß die Spinnen hier schon ordentlich Vorrat
angelegt hatten.
    Unkraut wuchs zwischen den steinernen Platten und den
verschimmelten Fußbodenleisten. Fette Käfer krochen
über das morsche Holz und verschwanden in der löchrigen
Wand.
    Morell blickte sich unten in den leeren Räumen um, die trist
und mitgenommen aussahen. Außer abbröckelndem Putz, Staub
und faulendem Laub, das vom Wind durch die offenen Fenster zur
Herbstzeit hereingetragen wurde, gab es durchweichtes Papier,
Plastiktüten und sogar Konservendosen, die irgendwann hier
zurückgelassen wurden. Vielleicht Jugendliche, die einige
Stunden in diesem Haus kampiert hatten und dann weitergefahren
waren.
    Es handelte sich um ein geräumiges Haus.
    Frank benutzte die wackelige Treppe, um nach oben zu gehen. In der
ersten Etage war das Bild noch eintöniger als im Parterre.
    Er war gerade dabei, sich auch die Bodenkammern anzusehen, als er
ein seltsames Geräusch vernahm, das ihn zusammenfahren
ließ.
    Die Laute kamen aus dem Keller.
    Ein leises Wimmern und Stöhnen… Es hörte sich an,
als ob jemand gefangen gehalten würde, der sich nun auf diese
Weise bemerkbar machte.
    Frank Morell hielt den Atem an und lief dann rasch die Stufen nach
unten.
    Es war also doch jemand im Haus.
    Die Geräusche konnten von keinem Tier hervorgebracht
werden.
    Der Eingang zum Keller war über den Korridor in der
Parterrewohnung zu erreichen.
    Er befand sich hinter dem Treppenaufgang zur ersten Etage.
    Frank öffnete die Tür. Ein leises Quietschen
übertönte das ferne Wimmern und Stöhnen.
    Tiefes, undurchdringliches Dunkel gähnte ihm entgegen, und
feuchte, modrige Luft traf sein Gesicht.
    »Hallo?« rief er leise. Er wartete auf eine Reaktion.
Sie kam nicht. Das Wimmern und Stöhnen aber blieb, als
hätte der Verursacher dort unten ihn überhaupt nicht
vernommen.
    Da ging Frank Morell kurzentschlossen die Stufen nach unten, um
sich davon zu überzeugen, was hier los war…
     
    *
     
    Der silbergraue Bentley hielt vor dem ziegelsteinfarbenen
Haus.
    Lorette Mallory wußte es genau: In diesem Haus in Exeter
wollte Steven Whitter nach seinem Aufenthalt im Hospital sich
ausruhen. Er hatte die Adresse eines Freundes und gleichzeitig an
Kunden angegeben für den Fall, daß vom Hospital oder von
dem die Angelegenheit

Weitere Kostenlose Bücher