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Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wie ein Stein, der irgendwo hingeschleudert wurde.
    Der Rumpf der ESMERALDA zerschmetterte. Große und winzige
Holzsplitter schwirrten durch die Nacht. Das Deck wurde völlig
aufgerissen, die Kabine zerstört. Aus dem Maschinenraum stieg
eine Flammenlohe.
    Treibstofftanks explodierten kurz hintereinander. Und die drei
Detonationen hörten sich an wie eine.
    Der auslaufende Treibstoff fing sofort Feuer. Auf den Wellen
schwimmende Plankensplitter züngelten auf. Riesige Feuerlachen
schwammen auf der See.
    Ein Bild des Chaos!
    Das ganze Meer schien wie bei einem Seebeben in Aufruhr zu
geraten. Blitze zuckten durch die Nacht. Rotes Laserlicht, das sich
in gläserne Kuppeln fraß grünes Licht, das
Turmstädte in Asche legte. Hunderte von Ursen-Flugschiffen
jagten durch die Luft oder tauchten ein in die gischtenden
Wellen.
    Turmhoch stiegen die Wellen und durchsetzten das grüne,
gespenstische Licht. Mit dem Wasser wurde der Inder herabgezogen ins
Meer.
    Dort tauchte er unter.
    Hilflos und verschnürt. Wie ein Stein sackte er in die
Tiefe.
     
    *
     
    Er wußte, daß er sich in dem Schädeltempel
befand. Aber er wollte es einfach nicht wahrhaben.
    Der mußte riesige Ausmaße besitzen.
    Björn und Pepe kam es so vor, als ob sie sich seit Stunden
auf den Beinen befänden. Mehr als einmal hatte Hellmark
inzwischen heimlich versucht, seinen Doppelkörper Macabros
entstehen zu lassen. Es war ihm kein einziges Mal gelungen.
    Die seltsamen Kräfte dieser unwirklichen Welt wirkten noch
immer nach.
    Jedem neuen Durchlaß, jedem Korridorende, jedem
Mauervorsprung näherten Björn und sein Adoptivsohn sich
aufs neue mit äußerster Vorsicht. Niemand ahnte, ob nicht
gerade dahinter eine mögliche Gefahr lauerte. Und sie waren bis
auf Velenas Armreif, der zum Glück einwandfrei funktionierte,
vollkommen ohne Waffen.
    Die Verliese, in denen sie untergebracht gewesen waren, lagen weit
hinter ihnen. Nur mit allergrößter Mühe hätten
sie möglicherweise noch mal den Weg zurück gefunden.
    Das Innere des Schädeltempels war ein einziges Labyrinth. Bis
auf ihre eigenen Schritte herrschte völlige Stille.
    Ein neuer Mauervorsprung! Dahinter ein breiter Gang, der sich in
mehrere Durchlässe aufteilte…
    Doch hier vorn begann offensichtlich ein anderer Abschnitt im
Innern des Schädeltempels.
    Das Mauerwerk war glatt und mit heller Farbe gestrichen.
Vereinzelt sah man die Ansätze von Fresken und farbigen Bildern.
Die Darstellungen konnten ebensogut verblaßt als auch erst
hauchdünn vorgemalt worden sein.
    Auch hier, wie überall in den Gängen und Korridoren, die
sie schon passiert hatten, ragten die in Wandlöchern liegenden
Fackeln hervor.
    Dann hörten sie auch schon ein leises, gurgelndes
Geräusch. Es hörte sich an, als ob unweit von ihnen ein
klarer Bach über sauberes Felsengestein sprudelte.
    Die Korridore in diesem Bezirk des Tempels waren breiter, die
Kammern größer. Sie entwickelten sich zu Hallen und
Sälen.
    Darin gab es Sitznischen, die mit farbigen, glänzenden
Platten ausgelegt waren. Pepe und Björn hatten nicht mehr das
Gefühl durch einen Irrgarten zu wandern, sondern durch einen
Palast, dessen ehemaliger Glanz allerdings jetzt nur noch zu ahnen
war.
    Und dann sahen sie, was das Geräusch verursachte.
    Inmitten der Halle befand sich wie eine Oase ein blühender
Garten.
    Darin gab es einen Springbrunnen, weiße Bänke,
große, blühende Blumen. Der Garten war überdacht.
Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Irgend jemand aber
mußte doch hier leben…
    Pepe öffnete schon den Mund. Er wollte Björn etwas
sagen. Doch er unterließ es, als er unweit von ihnen schweres,
schnelles Atmen vernahm.
    Da war jemand!
    Auf Zehenspitzen eilte Björn Hellmark hinüber zu dem
Buschwerk, das einen Tümpel umstand.
    Hinter ihm begann ein Säulengang, der goldfarben
schimmerte.
    Es schien, als wären hier alle Wände mit Goldbronze
überpinselt.
    Vor der vordersten Säule lag eine Frau.
    Sie trug ein langes durchsichtiges Gewand. Deutlich zeichneten
sich darunter die Konturen ihres wohlgeformten Körpers ab.
    Die Frau hatte braune Haut und schwarze, glänzende Haare.
    Hellmarks Herz begann zu rasen.
    Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Auf dem Boden lag Carminia!
     
    *
     
    Schnell war er um das Buschwerk herum und ging neben der
Brasilianerin in die Hocke.
    »Carminia?« wisperte er erregt. Pepe tauchte neben ihm
auf. Sein Gesicht war bleich. Ungläubig starrte er auf Hellmark,
dann wieder auf

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