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Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Ursen und ihre
Aktivität war.
    Helles Pfeifen und Heulen lagen in der Luft, und der
grünschimmernde Himmel über der ESMERALDA und dem
Unterseeboot war aufgerissen. Durch die Löcher mit den
ausgefransten Rädern war der sternenübersäte
Nachthimmel über der See zu erkennen.
    Nachthimmel? Sternenübersät?
    Ja – nein! Der Blick hoch in den Himmel gewährte mehr,
als man normalerweise hätte sehen können und dürfen.
Nicht nur die Lichtkuppel war aufgerissen, sondern auch das
Firmament. Die Sterne wirkten so nah. Milchige Schleier zogen sich
durch einen Schacht langsam in unendliche Fernen weiter.
    Rani Mahay konnte in diesen Sekunden direkt ins Weltall sehen.
    Und aus der Tiefe des Kosmos’ – so schien es jedenfalls
– kamen sie heran. Die leuchtenden Scheiben – und das Heer
zigarrenförmiger Objekte, die wie ein Hornissenschwarm diese
Scheiben begleiteten.
    Beim Näherkommen wurden die Bilder klar.
    Als die Scheiben sich seitlich neigten, war deutlich die
Kuppelform zu erkennen. Eine riesige, gläserne Kuppel, von
eigenartigem Licht erfüllt, raste direkt auf die ESMERALDA zu.
Dieses Gebilde war nicht leer. Was Rani sah, verschlug ihm den
Atem.
    Im Innern der Kuppel existierte eine phantastische Stadt. Sie
bestand fast nur aus Türmen, Minaretten, spitzen Pyramiden und
säulenförmigen Gebäuden, die mit schwebenden Kugeln
oder schwingenartigen Ansätzen ausgestattet waren.
    Zischend jagten von der Seite in der gleichen Sekunde drei
zigarrenförmige Gebilde heran, die sich beim Näherkommen
als riesige Metallfische entpuppten. Flugschiffe in Form von Fischen.
Die Schiffe waren bemannt. Ein Pilot jeweils steuerte sie heran.
    Und dieser Pilot saß nicht unter einer gläsernen
Kuppel, sondern ragte mit dem Oberkörper ins Freie.
    Die Piloten waren – Ursen.
    Lautlos jagten rote Strahlen in das grüne Lichtfeld der
Nacht, herab auf das Meer.
    Wo das Wasser getroffen wurde, kochte und sprudelte es, als ob
ungeheure Hitzeauswirkungen stattfänden.
    Die vernichtenden Strahlen peitschten wie Blitze durch die Luft
und fraßen sich in das Ziel. Das Ziel war nichts anders als die
von den gläsernen Kuppeln umschlossenen Turm- und
Minarettstädte.
    Die unheimlichen Strahlen fraßen sich wie ätzende
Säure in die flirrende Glashülle und schufen eine
tödliche Öffnung, in die das gespenstisch-grüne Licht
eindringen konnte.
    Im Nu war die geheimnisvolle Stadt mit den Säulen,
Türmen, Minaretten und spiralförmig geschwungenen, leicht
flatternden Bahnen der rätselhaften Straßen, in die man
kaum sehen konnte, von dem grünen Licht erfüllt.
    Dieses Licht brachte die Auflösung.
    Minarette, Türme, Kugeln, Säulen und Pyramidenbauten
– alles wurde so grün wie das Licht, das eindrang. Das
Licht veränderte die Materie. Die Bauten wurden bröckelig
und stürzten in sich zusammen. Lautlos und mehlfein wie
Staub.
    Welche Schicksale sich in den Säulen und Bauten abspielten,
darüber konnte man nur Vermutungen anstellen.
    Hier wurde ein Kampf ausgetragen. Ein Kampf vom Umfang eines
Krieges.
    Und dieser Krieg wurde offensichtlich von beiden Seiten mit
erbitterter Härte in einem anderen Teil dieser Welt geführt
– und nun durch Ursenwahn hierher übertragen.
    Es waren tausend fischähnliche Schiffe, die sich vom Himmel
stürzten wie ein Hornissenschwarm. Aber es waren nur einzelne
Kuppeln, die irgendwo, und selbst für die Ursen
überraschend, hier innerhalb des grünen Lichtfelds
auftauchten und von diesen sofort vernichtet wurden.
    Rasend schnell jagte die Kuppel, die Mahay zuerst erblickt hatte,
auf sie zu.
    Die Ursen auf der ESMERALDA reagierten panikerfüllt.
    Es kam ihnen offensichtlich in dieser Sekunde nicht mehr darauf
an, ihre verpackten Opfer über die Lichtbrücke zu dem
wartenden Unterseeboot zu bringen, sondern die eigene Haut zu
retten.
    Sie ließen ihre Last kurzerhand fallen, sprangen auf die
Reling und über Bord.
    Der Sprecher an Mahays Seite machte darin keine Ausnahme.
    Instinktiv warf Rani Mahay sich noch herum, soweit ihm die Fesseln
eine elastische und schnelle Bewegung erlaubten.
    Ein ungeheurer Lärm! Eine Detonation, als ob eine Bombe
zerplatze… In der Luft ein einziges Jaulen und Kreischen…
Wasserberge stiegen auf. Die ESMERALDA wurde wie von einer
Riesenfaust in die Höhe gerissen, alsder Sog entstand.
    Die angeschmolzene Kuppel mit der zerfallenden Turmstadt knallte
seitlich gegen das alte Fischerboot.
    Da flogen die Fetzen. Körper wirbelten durch die Luft. Mahay
kam sich vor

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