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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gekommen.
Der Vorgang, der ursprünglich von ihnen ganz bewußt und
gesteuert ausgeführt wurde, hatte sich durch irgendeinen
Zwischenfall verselbständigt.
    Waren sie in die unheimliche Mikroweit eines Utosh-Melosh-Orsh und
Nh’or Thruu geschleudert worden, und war auf diese Weise von den
Dämonen mit den fast unaussprechlichen Namen ein neues
Kontingent von Ursen in der sichtbaren Welt der Menschen
angekommen?
    Die felsenartigen Gebilde, die ihn wie wachsende und manchmal
wieder schrumpfende Kristalle umgaben, wiesen riesige, dunkle
Löcher auf.
    Erst bei näherem Hinsehen, als sein Blick sich wieder
klärte, wurde ihm bewußt, daß es sich bei diesen
schwarzen Flecken um große Eingänge handelte.
    Vorsichtig richtete der kräftige Inder sich auf.
    Es war eine seltsame Traumwelt, in der er sich bewegte und in der
alles andere, gemeinsam mit ihm, ebenfalls sich ständig in
Bewegung befand.
    Er taumelte um den Vorsprung herum, erreichte das erste der
großen, in das Innere der kristallähnlichen Gebilde
führenden Löcher. Eine eigenartig schummrige und atmende
Atmosphäre umfing ihn.
    Terrassenförmig und spiralartig gebogen führten flache,
schmale Treppen auf ein Podest, das mit seltsam verschnörkelten
Säulen versehen war. Diese Säulen trugen
Deckengewölbe, von denen bizarre Stalaktiten herabhingen.
    »Hallo!« rief er in das Innere der Kristallhöhle.
Konnte es sein, daß sich einer der Begleiter, ebenfalls wie er,
von diesem seltsamen Gebilde angezogen fühlte?
    »Hallo… hallo…«, klang das Echo seiner eigenen
Stimme zurück.
    Er wollte sich schon umwenden und den Eingang wieder verlassen,
als er aus den Augenwinkeln einen Schatten wahrnahm.
    Da war doch jemand im Innern der Kristallhöhle! Rani Mahay
lief einige der schneckenförmig gedrehten Stufen empor. Sein
Ziel war die terrassenartige Plattform. Das Innere der Höhle
erinnerte irgendwie an eine Tempelstätte.
    Da gab es mehrere Altäre, die mit großen Reliefs
versehen waren, die in Form und Größe voneinander
abwichen.
    Die einen waren rund und oval, die anderen quadratisch oder
rechteckig. Andere wiederum wiesen sogar sechs und acht Ecken auf.
Das Innere der Tempelhöhle erwies sich als seltsam düster
und gespenstig auf ihn wirkend.
    Hier nahm er die Bewegung der Mikroweit, in die er geschleudert
worden war, nicht mehr so intensiv wahr wie außerhalb.
    Er nutzte die niedrigen Altäre und die spiralförmig
gedrehten Säulen als Schutz, um sich Schritt für Schritt an
jenen Altar heranzuarbeiten, hinter dem er die Bewegung wahrgenommen
hatte.
    Da sprang das, was er beobachtet hatte, plötzlich in die
Höhe.
    Ein Urse! Nein – mehrere. Kaum, daß der erste auf den
Beinen stand, schoben sich wie Pilze aus dem Boden drei, vier andere
nach, die sich hinter dem Altar verborgen gehalten hatten.
    Doch ihre Aufmerksamkeit galt nicht dem Eindringling Rani Mahay,
sondern etwas anderem.
    Was sie verfolgen, verließ im gleichen Augenblick ein
Versteck zwischen Altar und Säule und flatterte wie ein Vogel
durch die Luft.
    Es war sehr klein. Nicht größer als ein Vogel. Es hatte
die düstere Farbe der Säulen und Steine und war mit dem
Augen nur schwer auszumachen.
    Kleine, mattschimmernde Flügel trugen den Vogel schnell in
die Höhe.
    Da zeigte sich, daß sich die fünf Ursen nicht ganz
unvorbereitet in dieser Tempelhöhle aufhielten.
    Sie waren alle bewaffnet. Mit seltsamen, netzartigen Lassos, die
sie schwirrend durch die Luft warfen und die sich selbst wie
Schlangen blitzschnell in die Richtung des davonfliegenden Vogels
bewegten.
    Diesem massiven Angriff konnte der kleine Kerl nichts mehr
entgegensetzen.
    Er versuchte verzweifelt und flügelschlagend die ihn
umzischenden Schlingen zu umgehen.
    Zwei erwischten ihn. Das reichte. Die grauen, elastischen
Schlingen wandten sich wie lebende Lianen um die Beine und einen
Flügel des Vogels.
    Die Ursen triumphierten. Sie rissen an den Leinen und zerrten den
kleinen Kerl wie einen Drachen von der Gewölbedecke herunter, in
der er im Wirrwarr der Säulen und Stützpfeiler sich ein
Versteck hatte suchen wollen.
    Der Vogel schrie wie von Sinnen.
    »Whiss… whiss…« klang es schaurig durch die
Tempelhöhle. Der Vogel wandte den Kopf.
    Da sah Rani Mahay, daß das Tier überhaupt keinen
Schnabel hatte, was ein typisches Zeichen für einen Vogel
gewesen wäre. Nur ein flaches, echsenhaftes Gesicht, das am
ehesten mit dem Kopf einer Schildkröte zu vergleichen war. Die
Augen waren groß, kugelrund und wirkten wie

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