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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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waren ihnen ihre klobigen Gliedmaßen ein Handicap.
    Björn und Rani beschleunigten ihre Schritte, so gut es
ging.
    Die Reihen der Monstertürme waren inzwischen so dicht
aufgerückt, daß ihnen nur bis zum Abgrund noch knapp zwei
Meter Breite zur Verfügung standen.
    Und von rechts rückten die Unheimlichen weiter auf sie
zu!
    Nur noch wenige Schritte bis zu einem Durchlaß, der sich auf
der äußersten rechten Seite der Plattform zeigte. Wohin es
da ging, wußten sie nicht. Björn hoffte aber, daß es
sich um ein ähnliches, labyrinthartiges Gang- und
Raumgefüge handeln möge wie das, welches er unmittelbar
nach dem Erwachen aus der Bewußtlosigkeit vorgefunden
hatte.
    Vielleicht gab es da eine Möglichkeit zum Versteck für
sie.
    Die Monstertürme wälzten sich nach vorn. Die
schlangengleichen Tentakel wischten wie Peitschenschnüre durch
die Luft und versuchten, die beiden Flüchtlinge zu
erhaschen.
    Für Mahay und Hellmark wurde der Weg zum Durchlaß zu
einem regelrechten Spießrutenlaufen.
    Björn und Rani liefen wie Hasen, die Haken schlugen. Geduckt
warfen sie sich nach vorn und sprinteten los, um den Durchlaß
zu erreichen.
    Björn Hellmark konnte sich gerade noch unter mehreren
Tentakeln hindurchwinden und um die Ecke huschen. Mahay mußte
zu Boden gehen und die letzten zwei, drei Meter auf allen vieren
robben, um nicht erwischt zu werden.
    Björn streckte dem Freund beide Hände entgegen,
riß ihn blitzartig auf sich zu und verhinderte dadurch,
daß der eine Monsterturm, der ihnen bereits am nächsten
stand, seinen klebrigen Tentakel um Mahays Leib schlang.
    Die Flucht ging weiter.
    Kreuz und quer durch Gänge und Korridore, so daß ihnen
schließlich die Richtung nicht mehr bekannt war.
    Dann ein großer, runder Raum.
    Was sie darin sahen, ließ ihnen den Atem stocken.
    »Die Tests! Hier also werden sie aufbewahrt!« entfuhr es
Björn unbewußt.
    Unzählige, glasklare Blöcke standen in Reih und Glied
nebeneinander und in ihnen eingeschlossen waren Echsen, Schlangen,
ein urwelthaft anmutendes Pferd, ein Greifvogel, wie ihn Hellmark und
Rani Mahay noch nie gesehen hatten, und Menschen und Ursen aller
Schattierungen.
    Wie Insekten, die in einem Tropfen Bernstein eingeschlossen wurden
und über Jahrtausende in diesem luftleeren Raum ihre Form’
behielten, so waren von den Monstertürmen der Namenlosen jene
Geschöpfe hier bewußt gefangen und mit der glasklaren
Masse ummantelt worden.
    Die Tatsache, daß sich unter urwelthaft anmutenden Menschen
auch Ursen aus verschiedenen Zeiträumen befanden, bestärkte
Hellmark in seiner Annahme, daß es den Fischgesichtigen nicht
gelungen war, diese fremdartige Technik in den Griff zu bekommen.
    Versucht hatten sie es sicher…
    Darauf wies auch der eingetrocknete Urse hin, auf den er zuerst
gestoßen war. Nachdem er schon tot war, hatten sich die
Monstertürme offensichtlich nicht mehr um ihn gekümmert.
Irgend etwas schien mit ihrem Programm nicht zu stimmen.
    Manchmal vergaßen sie etwas. Das schien nicht nur einen
einzigen zu betreffen, sondern zur gleichen Zeit die gesamte Gruppe.
Sonst hätte ja ein anderer das fortsetzen können, was von
einem ›Vergeßlichen‹ nicht mehr verwirklicht worden
war.
    Sie liefen zwischen den dicht stehenden Blöcken entlang. Wie
hohe, schmale Schluchten kamen ihnen die Wege zwischen den einzelnen
Objekten vor.
    Es gab nicht einen einzigen, leeren Block.
    Und daß die Monstertürme auch gerade in der
jüngsten Vergangenheit erfolgreich gewesen waren, bewiesen die
eingeschlossenen Soldaten.
    »Ich glaube, das sind jene Personen, die wir im Innenhof der
Burgstadt noch bemerkt haben«, wisperte Hellmark.
    Blutjunge Burschen! Eingeschmolzen in einen Eisblock… Da drin
konnte keiner mehr leben…
    Dennoch machte Björn die Probe aufs Exempel. Er trat gegen
einen Block, trommelte mit den Fäusten dagegen und ließ
den Eingeschlossenen keine Sekunde aus den Augen. Er wollte
nachprüfen, ob sich in diesem Gesicht nicht ein Muskel regte, ob
es vielleicht im Auge aufblitzte.
    Aber nichts geschah!
    Nahtlos war der Körper in den Block eingeschweißt, und
die Menschen und Tiere darin waren tot. Einige seit Jahrtausenden,
andere seit Jahrhunderten, wieder andere seit Monaten und Wochen,
vielleicht erst seit Stunden…
    Es mußten Tausende von Blöcken sein, die in dieser
riesigen Halle auf ihren Abtransport warteten.
    Björn und Rani liefen weiter. Hinein in dieses Labyrinth der
schmalen Gassen zwischen den Blöcken, das einen

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