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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ergab sich aus der Konstellation der
Dinge.
    Die vierte Amazone löste sich plötzlich von Rani Mahay,
dem sie mit einer zweiten Partnerin höllisch zugesetzt hatte,
ohne ihn zu Fall zu bringen, und wollte ihrer Gefährtin, die
Carminia anfiel, noch zu Hilfe eilen.
    »Achtung! Carminia!« brüllte Arson, der sah, was
sich anbahnte.
    Die Amazone der Apokalypta warf sich mit beiden Schwertern der
Brasilianerin entgegen. Sie wollte die mutige Kämpferin, in der
sich in diesen Minuten Loanas ganzer Kampfgeist zeigte, mit einem
kurzen, gezielten Hieb zu Boden strecken.
    Arsons Warnruf kam fast zu spät.
    Carminia wäre vom Rücken her heimtückisch
durchbohrt worden – hätte es nicht noch jemand gegeben, der
in dieser entscheidenden Sekunde eingriff.
    Der Pfeil zischte durch die Luft und traf mitten ins Ziel. Er
durchbohrte den Unterarm der Amazone, so daß die mit einem
Aufschrei stehen blieb, die Hand mit der Waffe herumriß und sie
fallen ließ.
    Das plötzliche Zögern, der augenblickliche Schreck,
schenkten Carminia Brado weitere wertvolle Sekunden.
    Die Amazone konnte ihren Plan nicht verwirklichen. Carminia Brado
kam mit dem Leben davon.
    Draußen vor dem großen Eingang hockte Pepe auf einem
Pferd und legte einen neuen Pfeil in den Bogen. Der hatte
eingegriffen und die Kunst des Bogenschießens, die er so oft
auf Marlos geübt hatte – in diesen Sekunden hatte sie ihre
Früchte getragen, als es darum ging, in Notwehr zu handeln und
einem geliebten Menschen das Leben zu retten.
    Rani Mahay wirbelte herum. Im gleichen Augenblick tauchten am
anderen Ende des langen Korridors zehn – zwölf –
vierzehn weitere, bis an die Zähne bewaffnete Amazonen auf.
    »Aber nun nichts wie raus!« stieß der Inder
hervor. »Gegen diese Übermacht kommen wir nicht
an…«
    Draußen im Hof warteten Pepe und Jim mit den tänzelnden
Pferden auf Carminia, Rani und Arson.
    Schweißüberströmt, verletzt, aber lebend
stürzten die Freunde nach draußen.
    Dämmerung hüllte sie ein. Die letzten Strahlen der
untergehenden Sonne schufen ein opalisierendes Licht am westlichen
Himmel.
    Carminia, Rani und Arson schwangen sich auf die bereitstehenden
Pferde.
    »Nichts wie los!« feuerte der Inder seine Freunde an.
»Wir haben mal wieder Glück. Das Tor steht offen. Alles ist
bereit, offensichtlich um Apokalypta jederzeit hier einkehren zu
lassen…«
    Rund zweihundert Meter von den Ställen entfernt war das
große Tor geöffnet und lenkte den Blick in die
hügelige Landschaft, wo einige Tote lagen, die zuvor am Marsch
gegen die Dämonin teilgenommen hatten.
    In der allgemeinen Aufregung und der entstehenden Panik waren die
Massen geflohen und hatten die eigenen Gefährten dabei
niedergetrampelt. Andere waren durch die riesenhafte Erscheinung auf
dem Echsenpferd und möglicherweise durch weitere visionäre
Hypnobilder so sehr erschrocken, daß ihre Herzen stehen blieben
und den Tod fanden.
    »Reitet los! Ich komme sofort nach…« machte Mahay
sich erneut bemerkbar.
    Pepe und Jim ritten sofort los. Arson, der sich wieder erholt
hatte, und Carminia rissen ihre Pferde zurück.
    »Warum? Was ist los?« wollte die Brasilianerin
wissen.
    »Wir können es uns nicht leisten, daß eine Armee
halbnackter Amazonen hinter uns herjagt und uns abermals in
Schwierigkeiten bringt. Eben das will ich verhindern…«
    Mit diesen Worten preßte er die Schenkel fest gegen den Leib
des Reittieres, brüllte ein markiges »Hoyy« und
preschte auf den Pferdestall zu.
    Mahay riß die Tür auf, jagte den breiten Gang hindurch,
an den Boxen entlang, öffnete sie, löste die Zügel der
Tiere und trieb sie mit lautem Rufen und heftigen Gesten ins
Freie.
    »Hoyy! Hoyy, hoyy…« hallten seine Rufe durch den
Hof und wurden als Echo an den Wänden, Erkern und Türmen
gebrochen.
    Arson und Carminia waren schon vorn an der Brücke, als sich
deren Ketten plötzlich spannten und langsam und knarrend in die
Höhe gezogen wurde!
    Mahay verstärkte seine Anstrengungen. Er jagte wie ein
Wirbelwind durch den Innenhof, um den Pferden die Richtung zu geben,
die ihm genehm war, damit die heraneilenden Amazonen keine
Gelegenheit hätten, die Flüchtlinge aus dem Palais der
Apokalypta zu verfolgen.
    Das mußte nun schneller gehen, als zunächst
vorgesehen.
    Er scheuchte die Tiere über die sich langsam hebende
Brücke ins freie Land, kehrte noch mal um und wollte auch die
letzten Tiere aus dem Hof treiben, um jede Möglichkeit der
Verfolgung auszuschließen.
    Doch die Brücke war schon

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