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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ritten nebeneinander, Carminia genau in der Mitte zwischen
Rani und Arson.
    Der Mann mit der Silberhaut starrte wie in Trance auf die
Erscheinung vor ihnen.
    »Gigantopolis… jetzt weiß ich, was Apokalypta
damit gemeint hat«, sagte er unvermittelt.
    Carminia und Rani blickten ihn von der Seite an.
    »Sieh doch mal genau hin… sicher seht ihr das, was auch
ich sehe…«, fügte der Mann mit der Silberhaut noch
hinzu.
    Rani und Carminia blickten auf die seltsame Stadt, die Apokalypta
als »Gigantopolis« bezeichnet hatte.
    »Es ist ein seltsames Klingen rund um die Stadt«,
ließ der Inder sich vernehmen, ohne sein Tempo zu drosseln.
    Sie jagten durch die zunehmende Dunkelheit.
    Das Land links neben ihnen wurde unübersichtlicher,
Hügel- und Erdwälle lagen dort dichter beisammen, und auch
die Vegetation war üppiger.
    Hinter einem Erdhügel verharrten die Reiter.
    Arson nickte. »Es ist ein Feld aus Feuer und Energie. Diese
Stadt wurde niemals auf einem festen Untergrund erbaut. Sie ist, wie
Apokalypta, aus dämonischer Energie entstanden und geistert
durch alle Zeiten und Räume der Menschheit. Diese Stadt,
Carminia, Rani… nennen wir in der Zeit, aus der ich komme, die
›fliegende Stadt‹. Wie lange schon sind wir auf der Suche
nach ihr, und jedesmal haben wir ihre Spur verloren. Sie kann sich
ändern, wie Apokalypta jedes Bild, das sie hypnotisch schafft,
verändern kann. Seht genau hin, wir werden gerade Zeuge, wie sie
sich wandelt…«
    Arson hatte recht.
    In atemloser Spannung wurden sie Zeuge wie das seltsame Glimmen
und Gleißen um die hohen, schlanken Türme, die wie
Speerspitzen in den abendlichen Himmel ragten, sich verringerte, wie
ein dunkler, schwerer Nebel alle Gebäude, spiralförmigen
Verbindungen, Brücken und die düsteren Eingänge wie
magisches Gespinst umhüllte. Die Stadt veränderte ihr
Aussehen. Wirkte sie eben noch wie eine Projektion aus ferner
Zukunft, in der man diese Gebäudeform am ehesten sich denken
konnte, so wurde sie nun grau und trutzig mit schweren, massiven
Mauern, bizarren Türmen und Erkern, düsteren Minaretten,
die die rätselhafte Ansiedlung trotz einer hohen, alles
einschließenden Mauer überragten.
    Die Stadt vor ihnen schien in grauer Vorzeit von einem
eigenwilligen Architekten errichtet worden zu sein. Die einzelnen
Türme und Minarette standen so dicht beisammen, daß man
sich ausmalen konnte, wie eng und gewunden die Straßen und
Gassen sein mußten, die durch diese Stadt führten.
    »Sie paßt sich jeweils der Zeit und der Umgebung an, in
die sie gerade kommt«, murmelte Arson, ohne den Blick von dem
Gebilde zu nehmen. »Und überall, wo diese Stadt auftaucht
– hinterläßt sie eine verbrannte, glutflüssige
Landschaft und verschwinden die Menschen spurlos für alle Zeiten
in ihr. Egal, ob es sich um lebende oder tote handelt…«
    Arsons Stimme klang belegt.
    »Wie ist das zu verstehen?« wollte Rani Mahay
wissen.
    »Wir, die wir aus der Zukunft kommen und die Spuren der
Vergangenheit nachvollziehen, um jene empfindlich zu treffen, die
auch in meiner Zeit noch oder schon wieder an Einfluß gewonnen
haben, können nur einen Verdacht aussprechen, weil wir nichts
Genaues über dieses ›Gigantopolis‹ wissen. Es zu
finden war schon vor langer Zeit mein Auftrag gewesen. In der
Zwischenzeit habe ich andere Aufträge erhalten – aber nun,
durch einen Zufall, finde ich das, was ich schon so lange suche. Um
das Geheimnis der Stadt zu ergründen, müßte man sie
betreten…«
    »Dann tun wir’s doch«, schlug Rani Mahay sofort
vor. »Es ist anzunehmen, daß sich auch Björn dort
aufhält. Dann schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Wir müssen ihm den Kopf zurechtrücken, damit er nicht noch
mal auf solch dumme Gedanken kommt, wie zuvor.«
    Arson preßte die Lippen zusammen. »Wenn alles so
einfach wäre, könnten wir nun sehr glücklich sein.
Leider ist es nicht so. Es geht ein weiteres Gerücht um –
das jedoch niemals bestätigt wurde. Doch in meiner Zeit nimmt
man dies sehr ernst, denn es gibt genügend Beweise dafür,
daß überall dort, wo die Stadt Apokalyptas auftauchte, die
Erde verbrannt zurückblieb und von den Menschen in der Gegend
nicht mehr das geringste zu finden war. Es heißt: Wer die Stadt
betritt, gehört in der gleichen Minute zu den Monstern und
lebenden Toten, die ihn dort erwarten…«
     
    *
     
    »Aber du hast doch auch eben gerade von den Toten
gesprochen«, wandte Rani Mahay ein. »Wie paßt das
zusammen, Arson?«
    »Auch

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