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Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Titel: Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ihm einen erstaunten Blick zuzuwerfen.
    »Molochos war Fleisch und Blut, ehe er dem normalen Leben
abschwor und sich der Dämonengöttin Rha-Ta-N’my
verschrieb«, erklärte Hellmark. »Für andere
Welten in anders dimensionierten Räumen und Paralleluniversen
wurde Molochos zum erfolgreichen Feldherrn und Herrscher. Sein
Ehrgeiz war es, und ist es noch immer, die Erde, von der er einst
gekommen ist, in ihrem sichtbaren wie im unsichtbaren Bereich zu
unterjochen. Als Geschenk für Rha-Ta-N’my? Oder kocht er
sein eigenes Süppchen? Ich glaube einiges mit Gewißheit
inzwischen erkannt zu haben. So gefestigt die Welt der Geister und
Dämonen erscheint, so lose und bunt zusammengewürfelt ist
sie in Wirklichkeit. Da gebe es viele Grausame in verschiedenen
Rängen, die bei ihrem Expansionsstreben nur das eine im Sinn
haben, den Konkurrenten zu übertreffen und ihn selbst in die
Hölle zu schicken… Molochos war Mensch und ist Dämon
geworden. Von Ustur nimmt man an, daß es sich um einen
Halbdämon handelt, daß sein Vater Dämon, seine Mutter
einen Menschenfrau war… Sequus war ein Urse, dem
Rha-Ta-N’my ebenfalls den Dämonenstatus einräumte. Aga
Kalypta, Phantoma, Mandragora, Myriadus scheinen – soweit wir
bisher Einblick haben – tatsächlich blutsreine Dämonen
zu sein. Doch selbst das kann man noch nicht genau sagen.
Entschuldigt, daß ich abgeschweift bin. Molochos steht im
Augenblick im Mittelpunkt unseres Interesses. Ich habe einen
ehrgeizigen Plan und hoffe, ihn in die Tat umzusetzen. Wenn es mir
gelingt, Molochos davon zu überzeugen, daß sein Platz
eigentlich auf der Seite der Menschen und nicht auf der der
Dämonen ist, könnten wir einen Mitstreiter gewinnen, was
hochexplosive Auswirkungen in dem unheimlichen Spiel haben wird, das
vor mehr als zwanzigtausend Jahren auf Xantilon begann.«
     
    *
     
    Diese Mitteilung Björn Hellmarks traf Rani Mahay wie ein
Hieb. Man sah, wie der Inder zusammenzuckte.
    »Das ist… ungeheuerlich«, entrann es ihm.
»Aber die Idee… ist gut – die könnte direkt von
mir sein…«
    Arson, der Mann mit der Silberhaut, nagte an seiner Unterlippe.
»Es hat sich gelohnt… abgesehen davon, daß ich mich
stets da wohlfühle, wo auch ihr seid. Da Marlos wahrhaftig ein
paradiesisches Stück Erde ist, hat sich das Warten gelohnt. Die
Stunde, die im Buch der Geschichte offengeblieben ist, hier
erfüllt sie sich. Zumindest sieht es so aus…«
    Björn verstand nicht, was Arson damit sagen wollte. »Was
für eine ’offengebliebene Stunde’ meinst du damit? Ich
kann mit dem Begriff nichts anfangen…«
    »Das kann ich mir denken, Björn. Es ist ein Begriff aus
meiner Welt, aus meiner Zeit. Ich habe bisher noch nie darüber
gesprochen. Doch jetzt – da sich etwas anbahnt – fühle
ich mich verpflichtet, euch gegenüber die Karten offen auf den
Tisch zu legen… Unser Zusammentreffen – damals in den
Blutgärten von Sodom – war ein Zufall. Aus einem Zufall
wurde Freundschaft. Damals, Björn, lernte ich dich kennen und
schätzen. Nicht nur die gemeinsamen Abenteuer, die wir
miteinander erlebten und durchgestanden haben, sind dafür
verantwortlich zu machen, daß unsere Freundschaft immer mehr
wuchs. Auch das menschliche Verständnis unter euch war ein
Grund, die gegenseitige Nähe so oft wie möglich zu suchen.
Ich bin gern auf Marlos geblieben – doch ich muß dir heute
gestehen, daß es nicht ganz uneigennützig geschah. Ich
wollte herausfinden, ob es jenen historischen Augenblick, da alles
auf des Messers Schneide stand, wirklich gab. Ich komme aus einer
Zeit, die - von eurem Standpunkt aus gesehen – in einer fernen
Zukunft liegt. Ihr wißt, daß zu diesem Zeitpunkt
gewaltige Kräfte im Umbruch begriffen sind. Wir haben technisch
viel gelöst, aber die unsichtbare Welt birgt auch für uns
noch immer Rätsel und führt zu Spannungen und
Zwischenfällen, die unschuldige Menschenleben fordern. Es gibt
in meiner Zeit Historiker, die behaupten, daß der Ausgangspunkt
für diese Zwischenfalle möglicherweise in einer fernen
Vergangenheit zu suchen sei. Logischerweise braucht alles seine
Entwicklung, um einem Höhepunkt entgegenzustreben. Andere
wiederum behaupten, daß Mächte der Finsternis in meiner
Zeit sich neu zu formieren beginnen, um das zu wiederholen, was ihnen
zu einem früheren Zeitpunkt mißlang.« Nun war es an
Björn, erstaunt zu sein. »Das würde bedeuten,
daß in deiner Zeit, Arson, parallele Ereignisse stattfinden,
die an unsere Zeit erinnern…« Der

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