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Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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liebte, in
ihre erste Existenz getreten war. Dieser Mann war Björn
Hellmark, der damals Kaphoon, der Sohn des ›Toten Gottes‹
hieß…
    Man sah der grazilen, charmanten Frau nicht an, welche Kraft,
welche Kampferfahrung in ihr steckte. Björn blickte Carminia
nach, die den schmalen Pfad zum Blockhaus auf der Anhöhe
ging.
    Carminia trug einen langen, bis zur Hüfte geschlitzten
Strandrock und ein Bikini-Oberteil.
    Hellmark verdoppelte sich. Direkt neben ihm entstand sein
Zweitkörper, der sich von seinem Originalleib in nichts
unterschied. Sie sahen aus wie Zwillinge.
    Jener Körper aus feinstofflicher Substanz konnte anstelle
Björn Hellmarks an jedem Punkt der Erde erscheinen. Durch
Macabros wurde er dann mit Informationen versehen oder konnte ein
Abenteuer erleben, ohne selbst an Ort und Stelle zu sein.
    Doch jetzt wollte er zu Frank Morell alias Mirakel. Er wollte dem
Freund mit seinem Originalkörper gegenübertreten.
    Um von Marlos wegzukommen, benötigte Hellmark seinen
Zweitleib, damit er die Teleportation durchführen konnte.
    Es kam zwischen ihm und Macabros nur zu einer flüchtigen
Berührung. Das reichte.
    Im nächsten Moment schlug fauchend die Luft an der Stelle
zusammen, wo Original- und Zweitkörper sich eben noch
befanden.
    Jetzt war die Stelle leer.
    Hellmarks Ziel war die Wohnung seines Freundes Frank Morell.
     
    *
     
    Der Dykte war sofort auf Gefahr eingestellt. Mit seinen
Dyktensinnen registrierte er mehr, als einem normalen Menschen in
dieser Situation möglich gewesen wäre.
    Mit seinen Blicken durchbohrte er die Dunkelheit und sah,
daß während seiner Abwesenheit jemand die Wohnung
durchwühlt hatte.
    Die Bücher waren aus den Regalen gezerrt, Schranktüren
standen offen, sämtliche Schubladen waren durchwühlt.
    Doch der Verursacher dieser Unordnung befand sich noch in der
Wohnung!
    Deutlich spürte Mirakel die Nähe eines Menschen.
    Der andere verbarg sich im stockfinsteren Zimmer nebenan. Schnell
und lautlos lief der Dykte zur Verbindungstür, drückte
vorsichtig die Klinke und öffnete die Tür spaltbreit.
    Gerade so viel, daß er die Hand durchstrecken und den
Lichtschalter erreichen konnte.
    Morell fürchtete keinen Angriff, den er nicht abblocken
konnte. Im dunklen Schlafzimmer hielt sich eindeutig ein Mensch auf,
kein Dämon.
    Mit diesem Menschen stimmte etwas nicht. Der Körper sandte
Impulse aus, die darauf hinwiesen, daß der Eindringling
eingeschlafen war.
    Mit der rechten Hand stieß der Dykte die Tür auf und
betätigte mit der Unken gleichzeitig den Lichtschalter.
    Hell flammte die Deckenleuchte auf.
    Genau gegenüber in dem Ecke neben dem Bett, – hockte der
Einbrecher, der Morells Wohnung zugerichtet hatte, als hätte
eine Bombe eingeschlagen.
    Bei dem Eindringling handelte es sich um einen Mann, den Mirakel
auf Mitte Zwanzig schätzte.
    Er hatte rotblondes Haar, Sommersprossen im Gesicht, war
hellwangig und hatte tief liegende Augen.
    Sein Kopf war nach vorn auf die Brust geneigt, mit der Schulter
lehnte er halb gegen das Bett, die Beine hatte er von sich
gestreckt.
    Mit einem Blick erkannte Mirakel, was mit dem Einbrecher los
war.
    Das eine Hosenbein war hochgekrempelt, auf dem Boden lag eine
Spritze mit niedergedrücktem Kolben.
    Ein Fixer!
    Morell nahm die Injektionsspritze mit spitzen Fingern auf und
schnupperte daran. Heroin… Es gab keinen Zweifel.
    Mirakel schüttelte den Fremden an den Schultern.
    »Hallo, wachen Sie auf! Können Sie mich
hören?« fragte er laut und deutlich.
    Was für eine Welt, was für vorgegaukelte Bilder dieser
Süchtige jetzt sah, darüber konnte er nicht sprechen.
    Der junge Mann am Boden machte einen bedenklichen Eindruck. Morell
gefiel sein Zustand nicht.
    Alles, was mit dem Auftauchen des Fremden zusammenhing, irritierte
ihn.
    Er stellte fest, daß die Wohnungstür aufgehebelt worden
war, daß es keine Schublade, keine Schranktür, kein Fach
gab, wo der Fremde nicht seine Hände betätigt hatte und er
zuletzt ins Schlafzimmer gegangen war, um sich die Spritze zu
verpassen.
    Eine komische Geschichte! Aber doch logisch, wenn man versuchte,
einen Sinn zu erkennen.
    Der Mann war nicht gekommen, um etwas zu stehlen. Er war
eingedrungen, um zu zerstören. Aus einigen wertvollen
Bücher waren wahllos Seiten herausgerissen und zerfetzt worden.
Der Eindringling hatte sogar einige Seiten verbrannt, wie Aschereste
auf Boden und Tisch bewiesen.
    Der Fremde war nicht aus eigenem Antrieb gekommen. Morell konnte
sich vorstellen, welche Triebfeder

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