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Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Titel: Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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er unten ein Poltern und dumpfes Krachen.
    Die unterste Tür am Ende der Treppe flog aus dem
Schloß. Gleichzeitig wurden die Schreie und Geräusche von
unten wieder lauter.
    Mahays Nackenhaare richteten sich auf.
    Die unheimlichen Geister kamen!
    Der Inder knallte die Tür ins Schloß, drehte den
Schlüssel herum und blickte dann nervös nach allen
Seiten.
    »Gibt es noch eine Tür? Ein Fenster? Wohin führt
es?« fragte er aufgeregt.
    »Es gibt noch die Tür zum offiziellen Flur«,
entgegnete Danielle de Barteaulieé mechanisch. »Das
Fenster führt zum Hof…«
    Aus großen Augen starrte sie den Inder an.
    Während Rani Mahay sich vergewisserte, daß die andere
Tür gut verschlossen und abgeriegelt war, sagte er zu der
Französin: »Björn Hellmark alias Kaphoon, der
Namenlose, hat mir Ihren Namen genannt, und mich gebeten, Sie zu
suchen. Und ich bin froh, Sie gefunden zu haben…«
    »Kaphoon? Björn?« Eine seltsame Veränderung
ging mit ihr vor. Sie wurde weiß wie ein Leintuch, und ihr Atem
beschleunigte sich.
    Der Inder sprang auf sie zu, als er sah, daß sie taumelte
und den Halt zu verlieren drohte. Er fing sie auf.
    »Was tun Sie mit ihr? Lassen Sie sie los!« Wie durch
Zauberei hielt Jacques Belmond plötzlich ein Klappmesser in der
Hand. »Laß sie los! Oder ich mach dich fertig...«
    Jetzt drehte er vollkommen durch. Die Erlebnisse unten, für
die er keine Erklärung fand, und der reichlich genossene Alkohol
wirkten auf seine Psyche.
    Er unterschätzte Mahays Kraft und Wendigkeit. Der Inder war
ihm haushoch überlegen.
    Rani riß nur sein linkes Bein hoch. Die Stiefelspitze
knallte gegen das Armgelenk des Messerstechers.
    Die Waffe flog in hohem Bogen durch die Luft. Sie kam mit der
Spitze auf der Tischplatte auf und blieb federnd darin stecken.
    »Ich glaube, wir haben Sorgen genug«, stieß der
Koloß von Bhutan hervor. »Da brauchen wir uns das Leben
doch nicht selbst schwerer machen… Wer weiß, was von da
unten noch alles auf uns zukommt…«
    Er mußte die Situation nutzen. Auf keinen Fall durfte er
Danielle wieder aus den Augen verlieren. Koste es, was es wolle.
    Er mußte sie in Sicherheit bringen.
    Der Gedanke genügte. Rani Mahay verschwand im nächsten
Augenblick. Mit ihm Danielle de Barteaulieé, die er auf den
Armen trug.
    Die Reise war schnell wie ein Gedanke.
    Im nächsten Moment materialisierte der Inder auf der
unsichtbaren Insel Marlos. Direkt am Strand in unmittelbarer
Nähe der Blockhütten.
    Von der offenen Tür aus konnte ihn Carminia Brado sehen, als
er ankam.
    Die dunkelhaarige Brasilianerin mit einer Haut wie Sahnekaffee
lief sofort auf sie zu.
    Carminia trug außer einem winzigen Tanga nichts weiter auf
der Haut.
    »Kümmere dich um sie, Carminia«, sagte Rani zu ihr.
»Ich wollte sie nicht gleich herbringen. Ich weiß nicht,
was für Folgen das haben wird. Aber dort, woher sie kommt, ist
im Augenblick der Teufel los. Und ehe auch sie zum Schatten wird, und
wieder verschwindet, ist es besser, sie bleibt hier…«
    Eine weitere Erklärung gab er nicht. Carminia ahnte, was sich
in Paris abspielte. Rani hatte offensichtlich eine ähnliche
Entdeckung gemacht wie kurz zuvor Björn.
    Der Inder versetzte sich sofort in das Zimmer, wo Jacques Belmond
zurückgeblieben war.
    Der Wechsel von Paris nach Marlos und von dort aus wieder
zurück in die Seinemetropole erfolgte so schnell, daß
Jacques Belmond nicht wußte, ob er einer optischen
Täuschung zum Opfer fiel, oder dieser Mann wirklich für
eine Sekunde nicht anwesend war.
    »Danielle… Wo ist sie… Was haben Sie denn mit ihr
gemacht?« brach es aus der Kehle des Angetrunkenen.
    Rani kam zu keiner Antwort mehr.
    Mit Fäusten wurde gegen die Tür getrommelt, mit
Füßen dagegen getreten.
    »Macht auf!« sagte eine dröhnende
Männerstimme. »Es hat keinen Sinn, daß ihr euch
verkriecht. Wir kriegen jeden… Türen sind kein Hindernis
für uns…«
    Den Worten des Sprechers folgte ein ohrenbetäubender Schlag
gegen die erste Außentür.
    Es krachte und barst in dem Türpfosten.
    Rani begriff nicht, wie es möglich war, daß ein
Körper aus Nebel eine so kraftvolle Wirkung zeigte.
    Es hörte sich an, als würden mehrere Personen
gleichzeitig gegen die Tür anrennen.
    Dann erfolgte ein Krachen. Das Schloß wurde aus der
Türfüllung gerissen.
    Die Unheimlichen standen jetzt vor der zweiten Tür. »Ihr
entkommt uns nicht… Jeder in diesem Haus gehört von dieser
Stunde an zu uns…«
    Wieder klang die Stimme des Unbekannten auf.
    Es

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