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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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auf der Vorderseite
geöffnet waren, als sollte etwas in sie gelegt werden…
    »Zieh dich aus!« sagte Sephoos.
    Janine Cardon gehorchte.
    Sie schlüpfte aus ihrem hauteng anliegenden Hausanzug. Es
raschelte, als sie Slip und BH ablegte.
    Die junge, hübsche Tänzerin stand splitternackt vor dem
unheimlichen Besucher.
    Ein weltentrücktes Lächeln spiegelte auf ihren
Zügen.
    Sie war schon lange nicht mehr Herrin über ihren Willen,
über ihre Sinne.
    Der unheimliche Gast aus einer fernen, unfaßbaren Welt
verfügte über Kräfte, die ihr unbekannt waren.
    So sah Janine zwar ihren Bezwinger, aber nicht so, wie er wirklich
war.
    Sephoos hatte sich in der Zeit des Wabenbaues verändert.
    Nun haftete ihm überhaupt nichts Menschliches mehr an.
    Sein Kopf lief spitzt zu. Der Chitinpanzer bedeckte sein Gesicht,
und die Kauwerkzeuge mahlten knirschend.
    In ständiger Bewegung befanden sich die langen, nach vorn
gekrümmten Fühler. Sie waren wie Antennen, mit denen der
Unirdische die sensitiven Strömungen und Einflüsse auffing,
die ihn umgaben.
    Das unheimliche Geschöpf, das vorhin noch Janine Cardons
Wohnung in für menschliche Verhältnisse normaler
Größe betreten hatte, war in der Zwischenzeit merklich
gewachsen.
    Der Insektenmensch hatte eine Höhe von fast zweieinhalb
Metern. Er wirkte massig und erdrückend in der Wohnung. Janine
Cardon stand einem Riesen gegenüber – und merkte es
nicht.
    Sephoos war die Umgebung zu klein geworden. Er mußte sich
ducken, um mit dem spitzen Schädel die Decke nicht zu
berühren.
    Die spitzen, gezackten, hornartigen Gliedmaßen mit den
Klauen streckten sich nach Janine aus.
    Sie wurde umfaßt.
    Jede andere Frau, die nicht unter der alles kontrollierenden
Hypnose des Unheimlichen gestanden hätte, wäre vor Angst in
diesen Sekunden wahnsinnig geworden.
    Die Greifwerkzeuge waren hart und kalt. Wie eine große Puppe
wurde Janine in die Höhe gehoben und verlor den Halt unter den
Füßen, ohne jedoch zu Boden zu stürzen.
    Der Insektenmensch hielt sie fest umklammert.
    Er schob die nackte Frau in eine der Wabenkammern, die in
geheimnisvollem, honiggelbem Licht schimmerten.
    Janines Haut berührte die glatte, klebrige Fläche der
Wabe.
    Unheimliches geschah!
    Durch den Körper der Frau ging plötzlich ein Ruck, als
würde sie aus tiefem, traumlosem Schlaf erwachen.
    Verständnislosigkeit spiegelte sich in ihrem Blick.
    »Nein«, entrann es ihren Lippen, als sie merkte, wo sie
sich befand.
    Dies war ihre eigene Wohnung. Aber wie sah sie aus!
    Ein Monster hatte sie zu seinem Domizil gewählt und einen
Stall daraus gemacht…
    Janine Cardon öffnete den Mund zum Schrei.
    Gequältes Stöhnen entrann ihrer Kehle, das zu einem
dumpfen Seufzen erstarb.
    Aus dem klebrigen Boden unter ihr stiegen fingerdicke, schmierige
Schlieren, krochen wie selbständige Lebewesen über ihr
Gesicht und verschlossen ihren Mund.
    Janine Cardon war aus der Trance erwacht – und wurde
hineingeboren in einen Alptraum, der mit nichts zu vergleichen war,
was sie je gefühlt oder geträumt hatte. Diese grauenvolle.
Wirklichkeit konnte nicht mehr überboten werden.
    Die Fäden spannen sie ein, ohne daß Sephoos noch ein
einziges Mal tätig wurde.
    Seine Arbeit war getan. Er war der Baumeister der riesigen Wabe,
die mitten in der Wohnung klebte und das Eßzimmer vom
Wohnbereich völlig abgrenzte.
    Die Tänzerin wurde völlig eingewickelt. Die Fäden
in der obersten Schicht der Wabe lebten und setzten Sephoos’
Arbeit fort. Innerhalb weniger Minuten war Janine Cardon dicht
verschnürt wie ein Paket.
    Sie konnte keinen Finger mehr rühren.
    Durch den Schleier der klebrigen Fäden vor ihrem Gesicht
erkannte sie nur noch schemenhaft die Umrisse ihrer vertrauten
Umgebung und der unheimlichen Gestalt, in deren Hypnosefalle sie
gelaufen war.
    An einem Punkt hatte ihr eigenes Denken plötzlich
ausgesetzt.
    Sie war auf dem Weg zum verabredeten Treffpunkt gewesen. Hotel
’BALZAC. Dort wollte die Gruppe die Revue noch mal proben und
dann den Abend gemütlich ausklingen lassen.
    Heute war der achte. Der entscheidende Tag! Sie müßte
längst bei Pascal und den Kolleginnen sein.
    Unruhe überfiel sie.
    Was war nur geschehen? Wie kam sie in diese ausweglose,
unerklärliche Situation?
    War alles nur ein Traum?
    Dann würde sie glücklicherweise jeden Augenblick
erwachen. Denn ihre Angst war an einer Grenze angelangt, wo sie
selbst im Traum nicht mehr zu verkraften war.
    Sie versuchte sich zu erheben und aus dem

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