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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Kokon
herauszuschlüpfen. Doch die Fäden waren elastisch und
widerstandsfähig zu gleicher Zeit.
    Janine Cardon konnte sich aus ihrem Gefängnis nicht
befreien.
    »Es kommt alles, wie es kommen muß, wie das Gesetz der
Ahnen es vorbestimmt hat«, vernahm sie schwach und gedämpft
wie aus weiter Feme die Stimme des Insektenmannes. »Ich bin der
erste, dem es gelungen ist, die magischen Bande abzustreifen und
wieder selbständig zu handeln. Die Stunde der Vergeltung ist
nahe. Mit einer Armee unverbrauchter Kämpfer werde ich in die
Welt zurückkehren, die meine Heimat ist und die doch unter der
Herrschaft eines Fremden steht, der eigentlich dort nichts zu suchen
hat. Nh’or Thruu ist ein Fremdkörper, er muß
beseitigt werden. Ich habe den Weg gefunden…«
    Sephoos’ Stimme klang beinahe glücklich.
    Janine Cardon hörte die Worte, aber sie verstand nicht deren
Sinn.
    Von welcher Welt sprach der Unheimliche? Wer war er? Wer sein
Volk?
    Kam er von einem anderen Stern? War er mit einem UFO
gelandet… All diese Dinge gingen ihr durch den Kopf.
    Davon hatte sie schon in der Zeitung gelesen. Artikel über
die Begegnung zwischen Menschen und Außerirdischen gab es
genug.
    War sie in eine solche Situation geraten?
    Nh’or Thruu? Wer war das? Ein Herrscher auf einer anderen
Welt, der ein Volk unterdrückt?
    Die verrücktesten Gedanken gingen ihr durch den Kopf.
    Menschen verschwanden manchmal spurlos – auch daran
mußte sie plötzlich fiebernd denken.
    Sie waren keinem Verbrechen zum Opfer gefallen – und doch
tauchten sie nie wieder auf.
    Sie waren Opfer von Außerirdischen geworden, behaupteten
ernsthaft einige, die es wissen mußten.
    Nun gehörte auch sie zu jenen ungeklärten
’Fällen’, mit denen sich die Pariser Kripo abgeben
mußte.
    Warum ausgerechnet sie?
    »Weil du schön und begehrenswert bist«, vernahm sie
die dunkle Männerstimme. Akzentfreies Französisch erklang
aus dem Insektenmaul. »Die Männer meines Volkes lieben die
schönen Weibchen. Das gibt eine gute Brut.«
    Er konnte ihre Gedanken lesen! Durch ein geheimnisvolles,
unsichtbares Band war er ständig mit ihr verbunden.
    »Du bist die erste. Es ist ein Versuch. Er kann schiefgehen.
Aber ich bin überzeugt davon, alles richtig gemacht zu haben. Es
geht auch ohne das Zwischenstadium.«
    Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    »Auch das will ich dir sagen… die Nachtseelen sind eine
Form, wie sie Nh’or Thruu liebt. Er hat die Angehörigen
meines Volkes zu Sklaven degradiert, die Ländereien eingezogen
und ein einziges, grauenvolles Schlachtfeld hinterlassen. Er
experimentiert mit dem Leben. Das Leben ist nichts weiter als ein
Spielzeug für ihn…«
    Ist es das nicht auch für dich? tauchte die Frage
unwillkürlich und lebhaft im Bewußtsein zwischen all ihrer
Angst und dem Grauen auf.
    Auch du experimentierst mit dem Leben und zwingst Menschen gegen
ihren Willen in deine Falle…
    »Das ist etwas anderes! Ich habe das Recht des Schwachen,
alle Möglichkeiten einzusetzen, um den Feind in die Knie zu
zwingen.«
    Aber was konnte sie als schwache Frau schon tun? schoß es
unwillkürlich durch ihren Kopf.
    »Sehr viel! Ich sagte es bereits. Du wirst die Urmutter derer
sein, die nachkommen werden. Mein Volk wird wiedererstehen. Aus
deinem Fleisch und Blut – aus meinem Fleisch und Blut.«
    Hätte sie jetzt schreien können, sie hätte es
getan. Doch der Kokon hinderte sie daran.
    »Nur noch eine kurze Zeitspanne – und du wirst so sein
wie ich. Noch ehe du die Brut austrägst und hegst, werden andere
den gleichen Weg gehen wie du. Männer und Frauen einer Rasse,
die ich zuvor nicht kannte, und die sich doch so hervorragend
für meine Zwecke eignet. Sie wurden zu Nachtseelen, weil ich den
Keim in sie legte. Sie warten, bis ich sie rufe. Sie werden mich
begleiten und mit hinübergehen nach Zoor, um den unbarmherzigen,
grausamen Nh’or Thruu vom Thron zu stürzen.«
    Du selbst bist grausam und gehörst vernichtet, dachte Janine
Cardon voller Verzweiflung, Ratlosigkeit und Entsetzen. Du machst das
gleiche… du zerstörst menschliches Leben.
    »Um das des eigenen Volkes neu hervorzubringen! Wir werden
uns rasch vermehren, verbreiten – und Nh’or Thruu
vernichten.«
    Es ist der falsche Weg! Aus dem Unglück anderer kann niemals
das Glück für diejenigen werden, der dieses Unglück
herbeigeführt hat… Janine Cardon entwickelte in diesen
Sekunden der Todesangst Gedanken, die ihr normalerweise nie gekommen
wären.
    »Ich bin nicht Nh’or Thruu

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