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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ihm bleiben!
    Es war böse, schlecht. Also mußte es zerstört
werden… Es gehorchte ihm nicht.
    Mit einem wilden, unartikulierten Schrei richtete der Riese sich
auf.
    Sein Blick fiel auf den kleinen Menschen, der alle seine Kraft
einsetzte, um schnellfüßig davonzulaufen.
    Carminia mußte zwanzig, dreißig Schritte machen, um
die Entfernung zurückzulegen, die Rangkor mit einem einzigen
Schritt überwand.
    Sie durcheilte den Vorraum, der eine Art Küche und
Aufenthaltsraum darstellte, in dem Rangkor seinen Brei gerührt
hatte.
    Carminia kam der Weg zur Tür wie eine Ewigkeit vor.
    Der Riesenhafte war an der Türschwelle hinter ihr. Sein
Schatten fiel über sie.
    Carminias Herz jagte, als wolle es mit seinen Schlägen ihre
Brust sprengen.
    Sie mußte es schaffen!
    Sie holte alles aus sich heraus, um den Ausgang des Baumhauses zu
erreichen.
    Endlich!
    Die riesige Hütte kam ihr vor wie eine Falle. Als die
düstere Blätterwand vor ihr auftauchte, fühlte sie
beinahe so etwas wie Befreiung oder Erleichterung.
    Rangkor stampfte hinter ihr her.
    Carminia rannte so schnell ihre Füße sie trugen
über die braune Bohlenterrasse vor dem Haus. Zu einem Ast, der
von dichten Blättern umhüllt war… sie mußte so
schnell wie möglich ein Versteck finden, sonst war sie
verloren.
    Die braunhäutige Frau keuchte.
    Schweiß drang ihr aus allen Poren.
    »Hoho! Hohooo!« tönte Rangkors dunkles Lachen
über sie hinweg und verhallte wie ein Grollen in der bizarren,
vor Leben strotzenden Wildnis.
    Der Boden unter Carminias Füßen bebte, als Rangkor
darüber stürmte.
    Die Brasilianerin erreichte außer Atem die schützende
Blätterwand. Dahinter gab es tausend Verstecke für sie.
    Nun war sie glücklich darüber, Rangkor gegenüber
diesen Vorteil zu haben: ihre Kleinheit. Um so eher konnte sie
untertauchen. Eine Vertiefung in den knorrigen Ästen konnte zum
Versteck werden für sie. In einem Baumloch konnte sie
verschwinden, das für Rangkor nicht zugänglich war
und…
    Noch während ihr tausend Möglichkeiten durch den Kopf
gingen, nahmen die Dinge ihren Lauf.
    Rangkors Rechte wischte durch die Luft.
    Es rauschte.
    Die Blätter über Carminia wurden mit einem einzigen
Handstreich zerfetzt.
    Die Brasilianerin schrie auf, als Rangkors riesiges Gesicht
auftauchte, als er erneut ausholte, um diesmal seine gewaltige Hand
auf sie herabsausen zu lassen.
    Carminia Brado handelte instinktiv.
    Davonrennen hatte keinen Sinn mehr. Sie würde nicht weit
kommen. Rangkor war ihr schon zu nahe.
    Die Brasilianerin stieß sich ab, schlug wie ein Hase Haken
und warf sich dann zu Boden.
    Keine Sekunde zu früh!
    Rangkors Hand rauschte über sie hinweg, faßte einen Ast
mittleren Durchmessers und umklammerte ihn mit einem einzigen
scharfen Ruck. Wie berechnet verschwand Carminia in einer Mulde, die
sie erspäht hatte.
    Zu ducken brauchte sie sich nicht.
    Der Rand war hoch genug, das Loch tief. Sie rutschte hinein wie in
einen Krater.
    Dann ging es Schlag auf Schlag.
    Fauchen und Brüllen zerfetzte die Luft.
    Rangkors ›Hohoo‹ blieb ihm in der Kehle stecken. Ein
gewaltiger Schatten löste sich aus der Dunkelheit zwischen den
Blättern. Es raschelte und knackte.
    Carminia Brados Augen weiteten sich.
    Ängstlich an den holprigen, unebenen Boden des Loches
gepreßt, starrte sie nach oben.
    Sie sah das Ungetüm! Es war eine Mischung aus Echse und
Chamäleon, größer als Rangkor, ein Koloß aus
schuppigem Fleisch, der sich jedoch erstaunlich schnell und flink
bewegte.
    Die riesige Zunge schnellte durch die Luft.
    Eine grau-grüne Straße entstand für
Sekundenbruchteil vor Carminia.
    Rangkor lief genau in die Zielrichtung der klebrigen Zunge und
wurde voll getroffen!
    Sein Aufschrei hallte durch die Welt des Riesenbaumes, in dem sich
nun der Kampf auf Leben und Tod zwischen den Giganten abspielte.
    Zweige krachten unter dem Ansturm der Riesenechse, die ihr Opfer
nicht mehr freigeben wollte.
    Rangkor setzte seine ganze Kraft ein, um von der Zunge nicht
mitgerissen zu werden. Geistesgegenwärtig hatte er seinen Arm um
einen vorspringenden Ast geschlungen und hielt sich fest.
    Die Echse konnte ihr Opfer, das sie bereits sicher wähnte,
nicht mit einem Ruck in ihr Maul ziehen, um es zu verschlingen.
    Rangkor kämpfte mit Bravour. So etwas wie Mitgefühl und
Zuneigung strömte in Carminias Herz, als sie sah, wie trickreich
der Gigant zu Werke ging. Er schlang die Zunge der Echse um eine
Astgabel, während er selbst noch daran hing wie an

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